Unterbauchschmerzen? Hier sind mögliche Ursachen

Schmerzen im Unterleib können verschiedene Ursachen haben, die medizinisch untersucht werden müssen, um die beste Vorgehensweise zu bestimmen. In diesem Artikel erfährst du einige der möglichen Ursachen.
Unterbauchschmerzen? Hier sind mögliche Ursachen
Mariel Mendoza

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Mariel Mendoza.

Geschrieben von Mariel Mendoza

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Bei Unterleibsschmerzen tritt häufig ein Unbehagen im Unterbauch und im Beckenbereich auf. Die Ursachen für Unterbauchschmerzen stehen meist in Zusammenhang mit den dort befindlichen Organen. Dazu gehören unter anderem der Darm, die Blase, der Blinddarm und die Harnröhre.

Darüber hinaus befinden sich bei Frauen die Gebärmutter und die Eierstöcke und bei Männern die Hoden im Unterbauch. Allerdings kann sich auch eine Erkrankung in einem anderen Bereich durch Unterbauchschmerzen äußern.

Schauen wir uns das einmal genauer an.

Die möglichen Ursachen für Unterbauchschmerzen

Da in diesem Bereich verschiedene Organe liegen, gibt es mehrere mögliche Gründe für das Auftreten von Unterbauchschmerzen. In den meisten Fällen solltest du umgehend einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen, da die Schmerzen Ausdruck einer ernsthaften Erkrankung sein oder eine chirurgische Behandlung erfordern könnten.

Obwohl im allgemeinen Sprachgebrauch häufig von Unterleibsschmerzen gesprochen wird, bezeichnen Mediziner derartige Fälle als Unterbauchschmerzen.

Für Unterbauchschmerzen gibt es verschiedene Ursachen, die man in diesem Kontext in Erwägung ziehen sollte.

Dysmenorrhoe oder Menstruationsbeschwerden

Bei einer Dysmenorrhoe treten Schmerzen im Unterbauch auf, die durch die Menstruation verursacht werden. Menstruationskrämpfe können 1 bis 3 Tage vor dem Einsetzen der Blutung auftreten.

Hierbei treten unter anderem starke Schmerzen im Unterbauch und dem unteren Rückenbereich oder in den Beinen auf. Manchmal werden sie von Kopfschmerzen, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall und ständigem Harndrang begleitet.

Die Krämpfe sind normalerweise in den ersten 24 Stunden am stärksten und können 2 bis 3 Tage nach Beginn der Menstruation anhalten. Wenn deine Menstruationskrämpfe sehr stark sind, sich nicht bessern oder mit anderen Symptomen (starken Blutungen) einhergehen, solltest du dich von einem Frauenarzt/einer Frauenärztin behandeln lassen.

Frau mit Unterbauchschmerzen
Die mit der Menstruation verbundenen Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität vieler Frauen.

Unterbauchschmerzen aufgrund einer Eileiterschwangerschaft

Eine Eileiterschwangerschaft ist einer der häufigsten gynäkologischen Notfälle, der zu ernsthaften Komplikationen führen kann. Hierbei handelt es sich um eine Schwangerschaft, bei der sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet. Die Einnistung erfolgt in der Regel in den Eileitern.

Obwohl bei einer Eileiterschwangerschaft nicht zwangsläufig Symptome auftreten oder sie sich lediglich durch das Ausbleiben der Periode bemerkbar macht, verspüren viele Frauen Unterbauchschmerzen. Sehr häufig treten dann irgendwann auch Zwischen- oder Schmierblutungen auf.

Eierstockzysten

Zysten sind abnorme Wucherungen, die Flüssigkeit enthalten. Sie können sich in den Eierstöcken bilden, weil die Eizellen nicht reifen. Wenn sie in großer Zahl auftreten, nennt man sie Eierstockzysten oder Polyzystisches Ovarsyndrom.

Wenn die Eierstockzysten eine gewisse Größe erreichen, verursachen sie unter anderem Schmerzen im Unterbauch. Darüber hinaus kann es zu einer Ruptur kommen, die ebenfalls zu sehr starken Unterbauchschmerzen führt. Die rechte Seite ist häufiger betroffen als die linke.

Wenn Eierstockzysten vorhanden sind, kann es zu Blutungen im Genitalbereich kommen.

Unterbauchschmerzen durch eine Eierstocktorsion

Schmerzen im Unterbauch im Zusammenhang mit einer Eierstocktorsion sind selten und hängen oft mit Zysten, einer Beckeninfektion oder einer Erkrankung der Eileiter zusammen. Sie entsteht durch die Drehung des Organs um seine eigene Achse, was zu einer Verringerung des Blutflusses führt.

Die häufigsten klinischen Symptome sind folgende:

  • Schmerzen im Unterbauch auf der betroffenen Seite
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Endometriose

Endometriose ist durch eine gutartige Wucherung von Gebärmutterschleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle gekennzeichnet. In der Regel äußert sie sich durch chronische Unterleibsschmerzen, die vor allem während der Menstruation oder des Eisprungs stark ausgeprägt sind.

Häufig treten auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Zwischenblutungen, chronische Müdigkeit und Darmbeschwerden auf. Leider wird eine Endometriose meist erst dann diagnostiziert, wenn eine Frau ungewollt kinderlos bleibt.

Beckenentzündungen führen ebenfalls zu Unterbauchschmerzen

Eine Beckenentzündung wird durch eine Infektion des weiblichen Sexualtrakts (Gebärmutter, Eileiter und Eierstock) verursacht, die auch die angrenzenden Beckenorgane befallen kann. In den meisten Fällen handelt es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit. Sie kann nur ein paar Tage andauern oder chronisch werden.

Die Symptome äußern sich in der Regel durch Schmerzen im Unterleib, die sehr stark sein können. Die Beschwerden treten in der Regel auf beiden Seiten des Unterleibs auf und verschlimmern sich beim Geschlechtsverkehr.

Außerdem können Symptome einer Harnwegsentzündung auftreten, die in manchen Fällen mit wiederkehrendem Harndrang einhergehen. Der Scheidenausfluss ist meist verfärbt und riecht sehr unangenehm.

Harnwegsinfektionen

Eine Harnwegsinfektion wird durch Bakterien aus der Darmflora verursacht, die durch die Harnröhre in das Harnsystem gelangen. Obwohl es noch andere Ursachen gibt, ist dies die häufigste. Tatsächlich ist Escherichia coli (E. Coli) fast immer das infektionsverursachende Bakterium.

Die Symptome sind wie folgt:

  • Brennen oder Schmerzen beim Urinieren
  • Dunkler oder übel riechender Urin
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung der Blase
  • Häufiges Wasserlassen und kurzes Wasserlassen

Darüber hinaus können auch zeitweise Schmerzen im Unterbauch auftreten. Manchmal tritt auch ein Gefühl der Schwere oder ein Druck in der Blase auf.

Divertikulitis führt zu Unterbauchschmerzen

Divertikel sind kleine Beutel, die sich an der Wand des Dickdarms bilden. Sie treten häufiger auf der linken Seite auf und können sich entzünden, perforiert werden oder sogar reißen.

Unter Divertikulitis versteht man die Infektion und Entzündung des Divertikels. Sie äußert sich durch Schmerzen im Unterbauch, Fieber und Schüttelfrost. Sie geht auch mit Veränderungen der Stuhlgewohnheiten und Blähungen einher.

Unterbauchschmerzen - Divertikulitis
Divertikulitis ist eine der möglichen Ursachen für Schmerzen im Unterbauch.

Leistenbruch

Leistenbrüche kommen häufiger bei Männern vor. Es handelt sich dabei um das Vorhandensein einer Masse in der Leistengegend, die durch eine Schwäche der Bauchmuskelwand verursacht wird.

Dies führt dazu, dass ein Teil des Darms durch diese Schwachstelle hinausragt, was wiederum zu Unterbauchschmerzen führt. Die Behandlung erfolgt chirurgisch. Unbehandelt kann ein Leistenbruch zur Strangulation des Gewebes und sogar zum Tod führen.

Appendizitis

Eine Appendizitis oder Blinddarmentzündung ist eine Entzündung des Wurmfortsatzes. Sie wird durch eine unspezifische Infektion verursacht, meist durch Bakterien der Darmflora.

Sie äußert sich durch Unterbauchschmerzen und Krämpfe, die auf der rechten Seite besonders stark sind. Manchmal gehen die Schmerzen auch vom Nabelbereich aus. Darüber hinaus kommt es häufig zu Fieber, Übelkeit und Erbrechen.

Die Blinddarmentzündung entwickelt sich schnell und kann zu einer Perforation des Organs führen. Sie erfordert einen chirurgischen Eingriff.

Was solltest du bei Unterbauchschmerzen unternehmen?

Die meisten Ursachen von Unterleibsschmerzen erfordern sofortige ärztliche Hilfe. Viele Fälle lassen sich jedoch chirurgisch lösen.

Zögere nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du anhaltende Schmerzen in dieser Region hast. Beobachte die Begleitsymptome und besprich diese mit deinem Arzt/deiner Ärztin, um eine schnelle Lösung zu finden.


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