Tramadol: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Tramadol ist ein Schmerzmittel, das bei moderaten und intensiven Schmerzen zum Einsatz kommt. Bei der Verabreichung dieses Arzneimittels muss die Dosis an die Intensität der Schmerzen und der individuellen Empfindung jedes Patienten angepasst werden. 
Tramadol: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Tramadol ist ein Arzneimittel, das Schmerzen lindert. Es wirkt auf spezifische Nervenzellen des Rückenmarks und des Gehirns. Wir werden uns den Aktionsmechanismus dieses Medikaments im Laufe des Artikels genauer anschauen.

Tramadol ist ein sehr effektives Analgetikum, das häufig nach einer Operation zur Schmerzlinderung zum Einsatz kommt. Eine einzige Dosis von 100 mg entspricht 1 g Paracetamol, das eines der weltweit am häufigsten verwendeten Schmerzmittel ist.

Dieses Medikament gehört zur Gruppe der Opioide. Doch es weist im Vergleich zu anderen opioiden Arzneimitteln ein unterschiedliches Verhalten auf. 

Tramadol kommt nicht nur als Schmerzmittel zum Einsatz. Aus Forschungen geht hervor, dass es auch als Antidepressivum und gegen zwanghafte Verhaltensstörungen wirksam ist, da es die Freisetzung von Serotonin erhöht. Doch noch gibt es nicht ausreichend Studien über seine langfristige Wirkung als Antidepressivum.

Wissenswertes über Opioide

Verabreichung von Tramadol

Die Gruppe der Opioide (umgangssprachlich auch Opiate) enthält Wirkstoffe, die stark schmerzstillende Eigenschaften aufweisen. Sie docken an körpereigenen Rezeptoren an, die sich vorwiegend im Zentralnervensystem und im Magen-Darm-Trakt befinden.

Zwar wird der Ausdruck Opioide normalerweise für alle Opium-ähnlichen Drogen verwendet, doch es ist richtiger, sich auf die Alkaloide des natürlichen Opiums und seine halbsynthetischen Derivate zu begrenzen.

In diesem Sinne können wir drei große Gruppen unterscheiden:

Wie wirkt Tramadol auf den Organismus?

Der Wirkmechanismus dieses Arzneimittels ist zweifach, das heißt, dass die analgetische Wirkung dank einer Kombination von zwei simultanen Mechanismen ausgelöst wird. Tramadol hat einerseits eine agonistische Aktivität auf die zentralen Opioidrezeptoren des Typs μ.

Die Rezeptoren sind eine Proteinstruktur der Zellmembranen, die durch die Interaktion mit einem Molekül eine Reihe von chemischen Reaktionen auslösen und so im Organismus eine Wirkung erzielen.

Andererseits ist die schmerzstillende Wirkung von Tramadol zusätzlich zu diesem Agonismus mit den Opioidrezeptoren auch auf die Fähigkeit dieses Wirkstoffs zurückzuführen, die Wiederaufnahme der synaptischen Amine zu blockieren. Daher rührt auch die Idee, andere Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der Depression mit diesem Medikament zu erforschen.

Die Wiederaufnahme von Norepinephrin und Serotonin im Zentralnervensystem wird also gehemmt und damit auch die Übertragung des Schmerzimpulses über das Rückenmark.

Wann wird Tramadol verschrieben?

Wann wird Tramadol verschrieben?

Tramadol kommt bei moderaten und intensiven Schmerzen zum Einsatz, wie wir bereits anfangs erwähnt haben. Die Dosis richtet sich nach der Intensität der Schmerzen und der individuellen Empfindung jedes Patienten. Es sollte jedoch immer die geringstmögliche Menge verabreicht werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Bei manchen Bevölkerungsgruppen muss die Dosis besonders vorsichtig eingestellt werden, da sie ihre klinische Situation anfälliger für Komplikationen macht. Dazu kann es in folgenden Fällen kommen:

  • Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren: Die Dosis von 400 mg täglich sollte nie überschritten werden. Sollten die Schmerzen sehr intensiv sein und wenn eine längere Behandlung notwendig ist, ist eine rigurose Kontrolle der Behandlung durch einen Spezialisten erforderlich.
  • Menschen in fortgeschrittenem Alter: Wenn keine Nieren- oder Leberinsuffizienz mit Symptomen vorhanden ist, kann bis zu einem Alter von 75 Jahren die normale Dosis verabreicht werden.
  • Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz: Der Arzt kann die Intervalle der Dosierung abhängend von den klinischen Bedürfnissen des Patienten verlängern.

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Nebenwirkungen von Tramadol

Nebenwirkungen von Tramadol

Wie auch viele andere Arzneimittel, hat Tramadol verschiedene Nebenwirkungen. Die häufigsten sind Übelkeit und SchwindelDoch auch andere Symptome können auftreten:

Fazit

Dieses verschreibungspflichtige Arzneimittel darf nicht ohne ärztliche Anweisungen eingenommen werden. Der Missbrauch von Tramadol kann zu einer Abhängigkeit mit schweren gesundheitlichen Folgen führen.


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