5 Tipps zur Entschleunigung und für mehr Lebensqualität

Ein schnelllebiges Leben hindert uns daran, uns mit dem zu verbinden, was in der Gegenwart passiert. Wir können das Heute nicht genießen, weil wir an die Zukunft denken.
5 Tipps zur Entschleunigung und für mehr Lebensqualität
Maria Fatima Seppi Vinuales

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Maria Fatima Seppi Vinuales.

Letzte Aktualisierung: 03. Juli 2023

Stress und Hektik prägen unseren Alltag, wir haben zahlreiche Aufgaben und Verpflichtungen und müssen funktionieren, um der schnelllebigen Gesellschaft gerecht zu werden. Für viele muss sogar die Freizeit produktiv sein, um kein schlechtes Gewissen zu haben. Dieses schwindelerregende Tempo hat jedoch seinen Preis: Immer mehr Menschen leiden an Angstzuständen, Depressionen und anderen Schwierigkeiten. Es lohnt sich deshalb, sich Zeit für Entschleunigung zu nehmen und damit die Lebensqualität zu verbessern.

Anschließend findest du fünf hilfreiche Tipps, um dein Leben zu verlangsamen und zu genießen. 

Entschleunigung im Alltag

Du stehst am Morgen früh auf, trinkst unterwegs oder im Büro einen Kaffee während du Sprachnachrichten abhörst und deinen Arbeitstag organisierst. Danach arbeitest du To-do-Listen ab, hast kaum Zeit für das Mittagessen, musst nach der Arbeit verschiedene Erledigungen besorgen und dich um deine Familie kümmern. Außerdem versuchst du, deine knappe Freizeit möglichst produktiv zu gestalten, um jede Minute bestmöglich zu nutzen.

Kommt dir diese Situation bekannt vor? Vergiss nicht, dass sich chronischer Stress sehr negativ auf deine Gesundheit und Lebensqualität auswirkt. Es lohnt sich deshalb, Veränderungen einzuführen, Pausen ohne schlechtes Gewissen einzulegen und sich in Gelassenheit zu üben. Folgende Tipps zur Entschleunigung im Alltag können dir dabei helfen.

1. Setze Prioritäten

Du musst lernen, Prioritäten zu setzen, um dein Leben zu verlangsamen. Was ist wirklich wichtig? Was kann warten oder worauf kannst du ganz verzichten? Du solltest dich außerdem immer nur auf eine Tätigkeit konzentrieren und Multitasking vermeiden.

Folgende Fragen können dir helfen, Prioritäten zu setzen:

  • Kann ich diese Aufgabe morgen erledigen? Wie dringend ist sie?
  • Was passiert, wenn ich sie verschiebe? Warten andere Personen auf die Ergebnisse?
  • Welche Aufgaben sind unnötig oder könnten auf andere Weise effektiver ausgeführt werden? Wie kann ich unnötige Zeitfresser vermeiden?

2. Lerne, Grenzen zu setzen

Du musst in der Lage sein, nein zu sagen und zu delegieren. Lasse dich nicht von der FOMO (Fear of missing out) oder der Angst etwas zu verpassen leiten, du musst nicht überall dabei sein, viel wichtiger ist es, Zeit für Entschleunigung zu finden.

Versuche, bei allen Aufgaben, die du erledigst, mit Körper, Geist und Herz präsent zu sein. Um dies zu erreichen, musst du lernen, selbstbewusst Grenzen zu setzen und Antworten wie die folgenden zu geben:

  • “Ich kann dir heute nicht helfen, aber wir können uns gerne an einem anderen Tag treffen.”
  • “Ich kann das Problem jetzt nicht lösen, aber wir sprechen zu einem anderen Zeitpunkt darüber.”

3. Gib der Auszeit einen Namen

In seinem Buch Do Pause: You are not a To Do list  erinnert Robert Poynton daran, dass wir Auszeiten benötigen: Der Samstag oder der Sonntag (oder ein anderer Wochentag) sollte ein Ruhetag sein und einen Namen haben. 

Durch Rituale (ein entspannendes Schaumbad, eine Nachmittagsmassage, ein Spaziergang oder eine Wanderung) erreichst du Entschleunigung und Erholung, um neue Energie zu tanken und für Herausforderungen gerüstet zu sein. Während dieser Auszeit solltest du auch auf soziale Netzwerke verzichten.

4. Pausen im Alltag

Anstatt auf Autopilot zu agieren, musst du lernen innezuhalten, dir einen Augenblick Zeit zu nehmen, bevor du dich einer neuen Aufgabe widmest. Mache kurze Pausen, die du für Atem- oder Dehnungsübungen nutzen kannst. Kurze Phasen der Ruhe machen dich leistungsfähiger und fördern deine Konzentration, ein paar Minuten der Unterbrechung sind ausreichend.

In Schweden ist “Fika” Tradition, eine Kaffeepause, die dazu einlädt, kurz zur Ruhe zu kommen und sich für die kleinen Dinge des Lebens Zeit zu nehmen. Es muss nicht unbedingt Kaffee sein, du kannst dir auch deinen Lieblingssong anhören, ein paar Wörter mit jemandem wechseln oder kurz an die frische Luft gehen.

5.  Treibe Sport

Durch Bewegung kannst du Spannungen abbauen, dein Immunsystem stärken und gleichzeitig die Freisetzung motivierender Botenstoffe fördern. Sportliche Aktivitäten fördern das körperliche und geistige Wohlbefinden und geben dir die Möglichkeit, abzuschalten und dich von kreisenden Gedanken zu befreien.

Entschleunigung lohnt sich!

Unsere schnelllebige Gesellschaft lässt uns glauben, dass mehr besser ist. Doch die geforderte Produktivität hält uns gefangen, sogar in der Freizeit: Wer dabei sein will, muss sich um soziale Netzwerke kümmern, bestimmte Serien kennen und auch nach der Arbeit leistungsstark sein. Am Ende ist dieser ständige Druck erschöpfend und gefährdet die Gesundheit. Die Entschleunigung hilft dir, zu dir selbst zurückzufinden, deine Lebensqualität zu verbessern und deine Gesundheit zu stärken.


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