Tabakrauchen: Auswirkungen auf die Haut

Tabakrauchen wirkt sich auf vielfältige Weise auf die Haut aus. So wird ihr Aussehen erheblich beeinträchtigt. Das Rauchen trägt zu einer vorzeitigen Alterung deiner Haut bei. Außerdem können dadurch auch schwere Hautkrankheiten wie Hautkrebs verursacht werden.
Tabakrauchen: Auswirkungen auf die Haut

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Tabakrauchen wirkt sich zum einen auf die Haut der Raucher und Raucherinnen selber aus. Aber ebenso auch auf die Haut derer, die dem Rauch passiv ausgesetzt sind. Man muss wissen, dass Tabak etwa 4.000 toxische Bestandteile enthält. Davon sind mindestens 300 hochgefährlich für die Gesundheit. Viele können auch dermatologische Auswirkungen haben.

Zunächst beeinträchtigt das Tabakrauchen die Haut vor allem insofern, dass ihr Aussehen dadurch erheblich in Mitleidenschaft gezogen wird. Und das kann man an allen möglichen Stellen des Körpers merken. Aber am deutlichsten sind diese unschönen Auswirkungen des Rauchens im Gesicht zu sehen. Dabei gibt es sogar eine Art Muster auf der Haut, das typisch für das Gesicht von Rauchern ist.

Doch sind die Auswirkungen von Tabak auf die Haut nicht nur auf den ästhetischen Aspekt begrenzt. Denn in einigen Fällen kann Tabakrauchen schwerwiegende Krankheiten bis hin zu Hautkrebs verursachen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: diese Auswirkungen lassen sich mittel- oder langfristig umkehren, wenn jemand rechtzeitig mit dem Rauchen aufhört.

Wie wirkt sich Tabakrauchen auf die Haut aus?

Mann beim Tabakrauchen

Die erste biologische Wirkung des Tabaks auf die Haut ist durch die Vermehrung der freien Radikale gegeben. Dies sind chemische Elemente, die die Zellmembran beschädigen. Außerdem können sie sogar die genetische Information verändern und Anomalien in den  Blutgefäßen der so genannten Lederhaut sowie der Oberhaut erzeugen.

Dadurch kommt es zu einer Beeinträchtigung der Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Ihr werden Sauerstoff und essentielle Nährstoffe entzogen und das führt dazu, dass die Haut trocken und rau wird. Darüber hinaus enthält das Nikotin einen Bestandteil namens Vasopressin. Dieser erhöht den Blutdruck und senkt den Östrogenspiegel. Ein niedriger Östrogenspiegel ruft wiederum Trockenheit hervor.

Doch führt Tabakrauchen auch noch zu weiteren Auswirkungen auf die Haut. Denn die Aufnahme von Vitamin A verringert sich dadurch. Ebenso kommt es zu einer Störung beim Auf- und Abbau von Elastin und Kollagen. Die Folge von all dem ist eine trockene, fahle Haut, die verwelkt aussieht und ausgeprägtere Falten aufweist.

Das Gesicht nimmt nach und nach eine grau-gelbe Farbe an. Die Wangenknochen treten stärker hervor und manchmal erscheinen auch violette Flecken. Außerdem wird das Haar trocken und brüchig.

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Vorzeitige Alterung der Haut

Am deutlichsten zeigen sich die Auswirkung des Rauchens auf die Haut an ihrer vorzeitigen Alterung. Dabei ist diese bei Frauen noch deutlicher sichtbar als bei Männern. Sie wird besonders nach dem 39. Lebensjahr deutlich.

Die Falten sind bei Rauchern und Raucherinnen anders als bei den Personen, die nicht rauchen. Denn die Furchen im Gesicht sind bei Tabakkonsum schmaler, tiefer und ausgeprägter. Auch die Konturen der Falten sind viel deutlicher. So besagt eine Studie, dass die Falten einiger Raucher zwischen 40 und 49 Jahren denen von Nichtrauchern zwischen 60 und 70 Jahren ähneln.

Auch sind Falten in der Regel um die Augen und auf der Oberlippe stärker ausgeprägt. Das liegt nicht zuletzt an den Zügen, die das Gesicht beim Rauchen annimmt. Die vorzeitige Alterung der Haut ist vor allem darauf zurückzuführen, dass durch das Tabakrauchen das fein aufeinander abgestimmte System von Auf- und Abbau der Elastin- und Kollagenfasern aus dem Gleichgewicht gerät und in der Folge kommt es zur Faltenbildung.

Tabakrauchen verzögert die Heilung von Wunden

Wunde auf der Haut

Eine weitere schädliche Auswirkung des Rauchens auf die Haut ist, dass sich der Heilungsprozess verzögert. Denn das Tabakrauchen stört die Sauerstoffversorgung des Gewebes. Dadurch kommt es zu einer schlechteren Durchblutung. Die Folge davon ist, dass Wunden länger brauchen, um zu heilen. Insbesondere betrifft dies Wunden nach einer Operation.

Außerdem kommt es bei Rauchern mit chronischen Geschwüren, vor allem solchen in den unteren Gliedmaßen, zu einem langwierigeren Genesungsprozess. Sowie zu einer schwierigeren Wundheilung. Menschen, die eine Schachtel Zigaretten pro Tag rauchen, weisen eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit einer Nekrose bei einer Wunde als Nichtraucher auf.

Weitere Hautprobleme, die durch Tabakrauchen entstehen können

Es gibt eine Reihe von Hautkrankheiten, die durch das Rauchen ausgelöst oder verschlimmert werden. Dazu gehören:

Außerdem kommt es durch den Tabakkonsum zu einer gelblichen Verfärbung der Nägel und Finger. Ebenso der Zähne. Zusätzlich nimmt der Zahnbelag zu. Auch stellt die Hitze der Zigarette im Mund eine minimale, aber wiederholt stattfindende Aggression dar und diese kann schließlich zu Lippenkrebs führen. So sind 80 % der Menschen, die an Lippenkrebs leiden, Raucher.

Darüber hinaus stellt Tabak eine mögliche Ursache für nicht m elanomatösen H aut krebs dar. Insbesondere kann er ein Plattenepithelkarzinom verursachen. Dieser bösartige Hauttumor tritt bei Rauchern doppelt so häufig auf. Durch das Tabakrauchen kann es auch zu Schleimhautkrebserkrankungen in der Mundhöhle kommen. Außerdem ist das Risiko von Metastasen erhöht.


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  • Rampoldi, R., Querejeta, M., & Larreborges, A. (2005). Efectos del tabaco sobre la piel. Act Terap Dermatol, 28, 32-39.


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