Sport und Herzkrankheiten: Was solltest du beachten?

Menschen mit einer Herzerkrankung sollten kein sitzendes Leben führen, da dies zu neuen Problemen führen kann. Was ist bei der Ausübung von Sport zu beachten?
Sport und Herzkrankheiten: Was solltest du beachten?
Leidy Mora Molina

Geprüft und freigegeben von der Krankenschwester Leidy Mora Molina.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 15. November 2022

Menschen mit einer Herzerkrankung profitieren sehr von kontrolliertem Training unter ärztlicher Aufsicht. Eine Herzerkrankung setzt der körperlichen Aktivität zwar gewisse Grenzen, aber das heißt nicht, dass man sich nicht bewegen sollte. Sport und Herzkrankheiten schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, es ist sehr wichtig, eine gute körperliche und psychische Verfassung zu bewahren.

Unter anderem bringt die Vermeidung einer sitzenden Lebensweise weitere wichtige gesundheitliche Vorteile mit sich. Denn regelmäßige Bewegung senkt zum Beispiel den Cholesterinspiegel, reguliert den Blutdruck, beugt Fettleibigkeit vor und verbessert die Stimmung.

Für Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit dieser Art von Pathologie ist es wichtig, eine Trainingsroutine zu entwickeln. Im Folgenden erklären wir dir, wie sich Sport und Herzkrankheiten vereinbaren lassen und welche Empfehlungen du beachten solltest. Lies weiter!

Die Bedeutung von körperlicher Aktivität

Regelmäßige körperliche Aktivität ist für jeden wichtig, aber besonders für Menschen mit einer Herzerkrankung. Sie trägt vor allem dazu bei, den Myokard, also den Herzmuskel, zu stärken. Das beugt verschiedenen Symptomen wie Brustschmerzen vor.

Bewegung wirkt sich auch positiv auf die Blutzuckerkontrolle, die Darmfunktion und die Kalziumbindung in den Knochen aus. Außerdem hilft sie, das richtige Gewicht zu halten, was der Schlüssel zur Vorbeugung vieler Gesundheitsprobleme ist.

Menschen mit einer Herzerkrankung sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht trainieren. Es ist nicht ratsam, sich spontan körperlich zu betätigen, vor allem, wenn jemand kürzlich einen Herzinfarkt erlitten hat, operiert wurde, an Diabetes leidet oder häufig Schmerzen in der Brust hat.

Sport und Herzkrankheiten - Mann trainiert mit Hanteln
Körperliche Betätigung ist für Patienten mit einer Herzerkrankung von Vorteil. Sie sollte jedoch von einem Arzt/einer Ärztin überwacht werden.

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Sport und Herzkrankheiten: Was ist zu tun?

Menschen mit Herzkrankheiten sollten immer ihren Arzt oder ihre Ärztin konsultieren, bevor sie mit einem Sportprogramm beginnen. Außerdem sollten sie ihn oder sie konsultieren, wenn sie den Schwierigkeitsgrad ihrer Übungen erhöhen wollen oder wenn sie bei der Durchführung irgendwelche Beschwerden haben.

Idealerweise sollte jeder Plan schrittweise umgesetzt werden. Das heißt, du beginnst mit einer sanften Aktivität wie Walken, Schwimmen, Joggen oder Radfahren, immer mit Bedacht. Dies kann je nach körperlicher Verfassung 2 bis 3 Mal pro Woche wiederholt werden.

Weitere Aspekte, die man beachten sollte, sind die folgenden:

  • Vor dem Training ist es ratsam, sich 5 Minuten zu dehnen oder zum Aufwärmen ein wenig zu laufen.
  • Wenn du fertig bist, solltest du diese Dehnübungen erneut durchführen, aber langsamer. Das Ziel ist es, die Muskeln, einschließlich des Herzens, abzukühlen.
  • Bei Müdigkeit oder anderen Herzsymptomen solltest du aufhören.
  • Bei heißem Wetter ist es am besten, früh morgens oder abends zu trainieren.
  • Widerstandstraining mit Gewichten kann sehr hilfreich sein. Allerdings hilft es Menschen mit Herzerkrankungen nicht so sehr wie Ausdauertraining.
  • Es ist besser, mehrere Sätze leichter Übungen durchzuführen, als nur ein paar Sätze intensiver Übungen.
  • Achte auf einen angemessenen Atemrhythmus. Falls nötig, ist es ratsam, einen Trainer oder einen Physiotherapeuten zu konsultieren.
  • Trage immer locker sitzende Kleidung. Eng anliegende Kleidung ist für Menschen mit einer Herzerkrankung nicht zu empfehlen.
  • Ein formelles kardiales Rehabilitationsprogramm kann die beste Option sein. Das solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen.

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Ein Check-up im Vorfeld

Einer der Aspekte, die beachtet werden sollten, ist die Durchführung eines Check-ups vor dem Beginn der körperlichen Aktivität. Dies ist umso wichtiger, wenn Menschen mit einer Herzerkrankung mit einem Leistungssport beginnen wollen.

Es ist ratsam, eine detaillierte Überprüfung der Krankengeschichte sowie einige Tests durchzuführen. Dazu gehören ein Elektrokardiogramm und eine Doppler-Echokardiografie. Andere Untersuchungen wie eine Angiografie, eine Koronarangiografie usw. können ebenfalls erforderlich sein.

Das Gleiche gilt für Kinder mit Herzerkrankungen. Häufig neigen Eltern dazu, sie zu sehr zu beschützen und sie vom Sport abzuhalten, vor allem, wenn sie Leistungssportler/innen sind. Tatsächlich brauchen sie nur eine ärztliche Genehmigung nach einer vorab erfolgten ärztlichen Untersuchung.

In der Regel können Minderjährige mit Herzkrankheiten ohne Probleme Sport treiben. Das Einzige, was geregelt werden muss, ist die Intensität der körperlichen Betätigung. Wenn eine bestimmte Sportart viel Anstrengung erfordert, lässt sich durch eine vorherige Untersuchung feststellen, ob ein Risiko besteht.

Sport und Herzkrankheiten - Arzt untersucht eine Frau
Bevor der Arzt einen Trainingsplan für Patienten mit einer Herzerkrankung aufstellt, sollte er Untersuchungen durchführen, um die Risiken abzuschätzen.

Sport und Herzkrankheiten: Abschließende Empfehlungen

Für Menschen mit einer Herzerkrankung ist es sehr wichtig, sich der Gefahrenzeichen bewusst zu sein. Anzeichen wie Brustschmerzen, Schwindel, Benommenheit, unregelmäßiger Herzschlag, Kurzatmigkeit oder Übelkeit sollten als Warnzeichen gelten. Wenn diese Anzeichen auftreten, ist es am besten, mit dem Sport aufzuhören.

Wenn du mit der Aktivität aufhörst, die Symptome aber nicht verschwinden, ist es ratsam, umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Falls die Symptome nach der Beendigung der sportlichen Aktivität abklingen, empfiehlt es sich, den Vorfall zu notieren und bei der nächsten Untersuchung mit dem Arzt oder der Ärztin zu besprechen.


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