Sklerotherapie bei Krampfadern: Wie wird sie durchgeführt?
Bei der Sklerotherapie wird ein reizender Schaum in die betroffenen Blutgefäße gespritzt. Er hat die Aufgabe, die Heilung und das Verblassen der Venen zu unterstützen. Auf diese Weise lassen sich die sogenannten “Besenreiser” minimieren oder beseitigen.
Es handelt sich um eine einfache, effektive und schnelle Behandlung mit einer schnellen Genesung. Die Ergebnisse sind innerhalb weniger Wochen zu sehen, manchmal dauert es aber auch länger oder es sind mehrere Sitzungen erforderlich. Dennoch ist die Sklerotherapie nicht frei von Nebenwirkungen. Welche sind das? Im folgenden Artikel werden wir dir alle Details erklären.
Was ist Sklerotherapie und warum wird sie durchgeführt?
Krampfadern sind ausgebeulte Venen, die sich in der Regel vor allem an den Beinen befinden. Sie können aber auch an anderen Stellen des Körpers auftreten, zum Beispiel an der Vulva. Die Ursachen für ihr Auftreten hängen mit Durchblutungsstörungen zusammen.
Abgesehen davon, dass sie ein ästhetisches Problem darstellen, verursachen sie Symptome wie die folgenden:
- Juckreiz
- Schmerzen
- Wärmegefühl
- Schweregefühl und Schwellungen in den Extremitäten
- Wenn Komplikationen auftreten, können sie Venenentzündungen, Blutgerinnsel, Blutungen und Geschwüre verursachen.
Es gibt verschiedene Alternativen für ihre Behandlung, die von der Verwendung von Kompressionsstrümpfen und körperlicher Aktivität sowie einer Ernährungsumstellung bis hin zu Laserbehandlungen und der Radiofrequenzablation reichen.
Ein heute weit verbreitetes Verfahren ist die Sklerotherapie von Krampfadern. Bei diesem Verfahren wird ein Sklerosierungsschaum injiziert, der die Heilung der Blutgefäße fördert, sodass sie sich schließen.
Mit dieser Technik können insbesondere kleine Krampfadern behandelt werden, die keine größeren Probleme verursachen. Sie kann sogar bei jenen angewandt werden, die nach einer Stripping-Operation von Krampfadern wieder auftauchen, oder als Ergänzung zu einem solchen chirurgischen Eingriff.
Obwohl die Sklerotherapie normalerweise zu kosmetischen Zwecken durchgeführt wird, kann sie auch zur Verbesserung einiger mit Krampfadern verbundener Symptome wie Entzündungen, Brennen, Schmerzen und Krämpfe beitragen.
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Wie wird die Sklerotherapie durchgeführt?
Obwohl es sich um eine relativ einfache Behandlung handelt, die keinen Krankenhausaufenthalt erfordert, sind für die Verödung von Krampfadern eine vorherige Vorbereitung und Nachbehandlung erforderlich. Nachfolgend erfährst du mehr über den gesamten Prozess.
Vorbereitung auf den Eingriff
Vor dem Eingriff muss der Arzt/die Ärztin eine körperliche Untersuchung durchführen, um sich die zu behandelnden Venen genau anzusehen. Außerdem muss er/sie wissen, ob es zugrundeliegende Erkrankungen der Blutgefäße gibt, welche Krampfaderbehandlungen die Person bereits hinter sich hat und welche Ergebnisse dabei erzielt wurden.
Bei der Anamnese sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Vorgeschichte von Herzerkrankungen
- Bestehende Allergien
- Pharmakologische Behandlungen (insbesondere die Einnahme von Antikoagulantien)
- Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (vor allem Eisen)
Zu den Untersuchungen, die durchgeführt werden, gehören bildgebende Untersuchungen und Ultraschall, um den Zustand der Venen zu bestimmen.
Darüber hinaus gibt es einige weitere Empfehlungen, die du beachten solltest. Du solltest dich am Vortag nicht rasieren, keine Lotionen oder andere Produkte auftragen und locker sitzende Kleidung tragen. Es ist sogar besser, kurze Hosen zu tragen, um ein Scheuern der Beine zu vermeiden.
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Wie läuft das Verfahren ab?
Die Verödung von Krampfadern kann ambulant in der Arztpraxis oder in einer Klinik durchgeführt werden und erfordert keinen Krankenhausaufenthalt.
Sie ist nicht sehr schmerzhaft. Eine Betäubung ist nicht erforderlich, es sei denn, es besteht ein Schmerzempfinden. Außerdem gibt es einige Sklerosierungslösungen, die Lidocain enthalten.
Das Verfahren läuft in folgenden Schritten ab:
- Zuerst musst du dich hinlegen.
- Dann wird das zu behandelnde Bein hochgelagert.
- Der Bereich sollte mit Alkohol desinfiziert werden.
- Die Sklerosierungslösung wird mit einer feinen Nadel in die Krampfader injiziert.
- Anschließend wird Druck ausgeübt, um zu verhindern, dass das Blut zurückfließt, wenn du aufstehst. Zu diesem Zweck kann auch ein Polster angebracht werden.
Die Anzahl der Injektionen sowie die Gesamtdauer hängen von der Anzahl und Größe der Venen ab. Im Durchschnitt dauert der Eingriff weniger als eine Stunde.
Nachsorge
Sobald die Injektionen abgeschlossen sind, solltest du aufstehen und ein bisschen herumlaufen, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Du kannst dann noch am selben Tag zu deinen normalen Aktivitäten zurückkehren (allerdings solltest du nicht Auto fahren).
Weitere Empfehlungen, die du beachten solltest:
- Trage keine Lotion auf die Beine auf, besonders wenn sie Alkohol enthält.
- Trage ein paar Tage lang Kompressionsstrümpfe, in manchen Fällen empfiehlt sich dies für bis zu 15 Tage.
- Vermeide in den ersten Wochen nach dem Eingriff Sport zu treiben. Danach kannst du damit beginnen, aber langsam.
- Setze deine Beine während der Genesungsphase nicht der Sonne aus, um das Auftreten von Flecken zu vermeiden.
Es empfiehlt sich, einen Monat nach dem Eingriff deine/n Ärztin/Arzt aufzusuchen, um das Ergebnis beurteilen zu lassen und um festzustellen, ob weitere Behandlungen erforderlich sind. Wenn noch weitere Behandlungen erforderlich sind, empfiehlt es sich, noch ein paar Wochen zu warten.
Die Ergebnisse und Vorteile der Sklerotherapie
Die injizierte Lösung blockiert den Blutfluss, wodurch sich die behandelten Venen in Narbengewebe verwandeln und dann verschwinden. Das endgültige Ergebnis ist häufig nach drei bis sechs Wochen sichtbar, größere Venen können aber auch erst nach vier Monaten verschwinden. In manchen Fällen sind mehrere Sitzungen erforderlich.
Im Allgemeinen sprechen die behandelten Venen auf die Behandlung an und kommen nicht wieder. Es ist jedoch möglich, dass sich weitere Krampfadern entwickeln, die vorher nicht vorhanden waren, je nach Lebensstil und Veranlagung der Person.
Ein weiterer Vorteil dieser Behandlung ist, dass sie minimalinvasiv ist. Da kein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist, ist die Genesung schneller und die Rückkehr zu den gewohnten Aktivitäten möglich. Außerdem ist die Sklerotherapie im Vergleich zu einer Operation kostengünstiger.
Was die Wirksamkeit angeht, zeigt eine Meta-Analyse, dass in etwa 78 % der Fälle positive Ergebnisse erzielt werden. Die Behandlung kann sogar dazu beitragen, einige Symptome zu lindern und das Aussehen der umgebenden Haut zu verbessern. Allerdings stellen mehr als 20 % der Patient/innen möglicherweise keine Verbesserung fest.
Eine Überprüfung der Studien zeigt, dass die Sklerotherapie nicht ausreichend mit anderen Eingriffen oder Behandlungen von Krampfadern verglichen wurde. Daher gibt es keine vollständige Gewissheit über ihre Sicherheit und Wirksamkeit. Weitere Forschungen sind erforderlich.
Die möglichen Risiken und Nebenwirkungen
Die Injektion der Sklerosierungslösung kann für manche Menschen schmerzhaft sein und ein stechendes oder krampfartiges Gefühl verursachen. Es gibt auch andere vorübergehende Nebenwirkungen, wie z. B.:
- Rötungen und blaue Flecken an der behandelten Stelle
- Blutergüsse oder kleine Wunden
- Verdunkelte oder fleckige Haut
- Beulen oder Schwellungen
- Rote Gefäße
- Blutgerinnsel
- Allergische Reaktionen
Diese Auswirkungen sollten nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Wenn sie jedoch anhalten, ist ein Arztbesuch erforderlich, um eine Behandlung festzulegen, die Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Antihistaminika und eine Drainage umfassen kann.
Was die Komplikationen betrifft, so ist das Risiko einer Infektion nicht ausgeschlossen. Außerdem ist es möglich, dass ein Gerinnsel in eine Vene wandert. Wenn dies der Fall ist, besteht das Risiko einer tiefen Venenthrombose. Allerdings ist dies sehr selten.
Weitere mögliche Komplikationen sind das Auftreten von Geschwüren oder das Absterben des umliegenden Gewebes (Hautnekrose). Letzteres kann passieren, wenn die Sklerosierungsflüssigkeit aus einer Vene austritt, durch einen Kunstfehler oder wenn die Venenwand geschwächt ist.
Wann ist eine Sklerotherapie kontraindiziert?
Die Verödung von Krampfadern ist eine Behandlung, die in bestimmten Fällen nicht durchgeführt werden sollte. Zum Beispiel, wenn eine Frau schwanger ist oder stillt. Das liegt daran, dass nicht bekannt ist, ob sie Missbildungen beim Fötus oder Schäden beim stillenden Baby verursacht.
Darüber hinaus ist die Sklerotherapie nicht empfehlenswert für Menschen, die allergisch auf Sklerosierungsmittel reagieren, unter Blutgerinnseln leiden oder eine Vorgeschichte von Thrombosen haben. In diesen Fällen solltest du vorab mit deinem Arzt/deiner Ärztin sprechen , um andere Behandlungsmöglichkeiten zu prüfen.
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