Sind Sulfite in Lebensmitteln gefährlich?
Sulfite sind chemische Verbindungen und eine Form von Schwefel. Traditionell wurden Sulfite in Lebensmitteln als Konservierungsmittel verwendet, und zwar bereits im antiken Griechenland und in Rom.
Diese werden hinzugefügt, um die Oxidation von Fetten und Ölen zu verhindern, die ursprüngliche Farbe des Lebensmittels zu erhalten und das Wachstum unerwünschter Schimmelpilze, Bakterien oder Hefen zu verhindern.
Sulfite in Lebensmitteln können auf Lebensmitteletiketten durch eine spezifische Benennung erkannt werden. Sie müssen angeben, welche Funktion sie in den Lebensmitteln haben, und mit ihrem Namen oder der E-Nummer bezeichnet werden. Bei Sulfiten reichen die E-Nummern von E220 bis E228.
Die Angabe auf dem Etikett ist vorgeschrieben, da sie zu der Gruppe von Substanzen gehören, die bekanntermaßen Allergien verursachen. Diese werden vom Codex Alimentarius aufgelistet.
Die Lebensmittelkennzeichnung enthält die wesentlichen Informationen über Lebensmittel, die der Verbraucher wissen muss.
Das solltest du wissen: Hast du Allergien gegen Zusatzstoffe in Lebensmitteln?
Wo finden wir Sulfite in Lebensmitteln?
Bei den folgenden Lebensmitteln dürfen Sulfite hinzugefügt werden:
- Getrocknete Früchte, Gebäck und Kuchen
- Fruchtsäfte, Bier, Weine, Apfelwein und Most
- Gelatine und Fruchtkonfitüren
- Salatdressings
- Würstchen und Wurstwaren
- Fleisch, Fisch und Krustentiere
- Frische, gefrorene und tiefgefrorene Krustentiere
Neben Nahrungsmitteln finden sich Sulfite auch in einigen pharmazeutischen und kosmetischen Produkten.
Die Food and Drug Administration der Vereinigten Staaten hingegen verbot 1986 die Verwendung von Sulfiten in frischem Obst und Gemüse (mit Ausnahme von Kartoffeln). Außerdem sind diese Substanzen in Frischfleisch, Fisch und Meeresfrüchten nicht erlaubt. Denn dieser Zusatzstoff zerstört das darin enthaltene Thiamin (Vitamin B1).
Sind Sulfite in Lebensmitteln ungefährlich?
Wie bereits erwähnt, ist die Verwendung von Sulfiten in der Lebensmittelindustrie erlaubt. In einigen fermentierten Lebensmitteln, wie Wein oder Bier, kommen sie sogar natürlich vor. Doch die Menge ist minimal.
Alle zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe sind im Prinzip sicher und unschädlich. Die verwendeten Mengen sind reguliert und die zulässigen Höchstmengen liegen deutlich unter den Werten, die gesundheitliche Probleme verursachen könnten.
Bei Sulfiten wurde die als sicher geltende Tagesdosis 1974 festgelegt. Diese beträgt 0,7 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
Aber die Verwendung von Sulfiten kann bei manchen Menschen problematisch sein. Denn es könnten durchaus unerwünschte allergische Reaktionen auftreten. Aus diesem Grund haben Gremien wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und Food Standards Australia New Zealand (FSANZ) Expertengremien beauftragt, die Verwendung von Sulfiten in Lebensmitteln zu überprüfen.
Die wichtigsten Fakten der letzten Untersuchungen
Nach der Analyse dieser letzten Studien haben sowohl die EFSA als auch die FSANZ ähnliche Schlussfolgerungen hinsichtlich der Verwendung von Sulfiten in Lebensmitteln gezogen.
Derzeit weisen sie noch darauf hin, dass der Verzehr von Sulfiten die Verbraucher nicht beunruhigen sollte. Beide Behörden stellten jedoch fest, dass viele Menschen die empfohlene Höchstmenge von 0,7 mg Sulfit pro Kilogramm Körpergewicht leicht überschreiten. Vor allem Erwachsene und Kinder, die besonders sulfithaltige Lebensmittel zu sich nehmen.
Deshalb betonen sie, dass “neue Studien erforderlich sind, um die Auswirkungen von Sulfiten auf den Körper zu bewerten, da einige Menschen unerwünschte Reaktionen aufzeigen”.
Bis es neue Ergebnisse gibt, ist eine genaue Kennzeichnung über den Gehalt an Sulfiten in Lebensmitteln daher besonders wichtig. So können Personen, die auf Sulfite empfindlich reagieren, ihren Konsum kontrollieren. Denn durch die Kennzeichnung können sie übermäßigen Konsum und damit einhergehende Komplikationen vermeiden.
Internationale Lebensmittelbehörden untersuchen regelmäßig die Problematik der Sulfite, um den Verbrauchern wichtige Informationen zu ermöglichen.
Wer reagiert am empfindlichsten auf Sulfite in Lebensmitteln?
Unerwünschte Reaktionen beim Konsum von Sulfiten sind bereits seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Allerdings reagieren alle Verbraucher unterschiedlich. Während die einen gar keine Reaktion zeigen, sind andere weitaus empfindlicher.
In der Regel treten bei empfindlichen Menschen verschiedene allergische Symptome auf, wie
- Dermatitis
- Hautausschlag
- Juckreiz
- Bauchschmerzen mit Durchfall
- Hustenreiz, laufende Nase oder Niesen
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Darüber hinaus kann Schwefeldioxid je nach Dosis gefährlich sein. Es reizt die Atemwege und kann bei manchen Asthmatikern Probleme verursachen. Zwischen 4 und 8 % von ihnen erleben unerwünschte Reaktionen mit Sulfiten. Zwar ist der genaue Hintergrund noch nicht klar, aber es scheint, dass einige Verbindungen eine bronchiale Verengung begünstigen. In der Folge treten dann Probleme wie Husten, Atemnot, Röcheln und Heiserkeit auf.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der übermäßige Konsum von Sulfiten für Asthmatiker und für besonders empfindliche Menschen ein Problem darstellen kann. Bis eine weitere Verordnung über die empfohlenen Höchstdosen vorliegt, sollten diese Personen ganz besonders auf ihre Ernährung achten.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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