Selbstfürsorge für Eltern: Zehn hilfreiche Tipps für Mütter und Väter

Mit Selbstfürsorge ist gemeint, dass Eltern sich Zeit für sich selbst nehmen. Dann können sie ihren Kindern ihre volle Aufmerksamkeit und Fürsorge zukommen lassen. Getreu dem Motto: Kümmere dich um dich selbst, damit du dich um andere kümmern kannst. Hier sind 10 Tipps zur Selbstfürsorge, die sich sofort umsetzen lassen!
Selbstfürsorge für Eltern: Zehn hilfreiche Tipps für Mütter und Väter

Geschrieben von Ana Núñez

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Die Selbstfürsorge, die sich Mütter und Väter selbst angedeihen lassen, ist wichtig und entscheidend für die Betreuung ihrer Kinder. Eine allgemeine Weisheit spiegelt diese gesunde Überlegung wider: Was wir selbst nicht haben, können wir anderen auch nicht geben. In diesem Sinne kann man auch sagen, dass wir uns um andere kümmern können, weil wir uns zuerst um uns selbst gekümmert haben.

Bist du daran interessiert, einige nützliche Tipps für die Selbstfürsorge von Eltern zu entdecken? Wenn ja, dann lies weiter!

Wie so viele Dinge im Leben haben auch Fürsorge und Schutz einen gemeinsamen Faktor, nämlich Zeit. Diese grundlegende und unsichtbare Realität ist ein Teil von allem. Und obwohl wir Zeit als abstrakte Größe betrachten, zeigt sich ihr Einfluss beständig in unserem Alltag.

Als Elternteil raten wir dir, dir für die Familie Zeit zu nehmen. Widme deinem Partner und deinen Kindern Zeit mit Inhalt und Bedeutung, wenn du zuhause bist. Damit ist nicht gemeint, die Zeit einfach verstreichen zu lassen, sondern sie bewusst und sinnvoll zu nutzen.

Selbstfürsorge bei Eltern: Wichtige Aspekte, die du nicht vernachlässigen darfst

Unsere Gesundheit ist eng mit dem Konzept der Selbstfürsorge verbunden. Eltern brauchen die Zeit, um sich zu bewegen, sich auszuruhen und sich ausgewogen zu ernähren. Das sind allesamt Faktoren, deren Zusammenspiel zur Erhaltung ihrer Gesundheit beiträgt.

Es ist offensichtlich, dass gesundes Verhalten und Kinderbetreuung sich gegenseitig bedingen. Die Anforderungen an Eltern sind vielfältiger Natur, ganz besonders in den ersten Monaten und Jahren, wenn das Paar noch unerfahren ist und alle Dinge neu sind. Eltern sind deshalb auch wachsamer und schneller beunruhigt.

Zehn Tipps zur Selbstfürsorge bei Eltern

Mit etwas Abstand können Eltern in bestimmten Situationen die Dinge aus einem größeren Blickwinkel betrachten. Dazu braucht es bewusste und verantwortungsvolle Schritte: Ein wenig zurücktreten, damit man Sachen erkennen und darüber nachdenken kann. Bestimmte Dinge lassen sich dann gezielt in den Fokus nehmen, um Details zu erkennen. Dann kann man als Eltern Entscheidungen treffen.

Wenn wir uns als Eltern Zeit für Selbstfürsorge gestatten, hilft uns das, uns selbst bewusster wahrzunehmen, uns wertzuschätzen und uns auf die an uns gestellten Anforderungen vorzubereiten. Wenn du als Elternteil einen Maßnahmenplan erstellen willst, um für dich selbst zu sorgen, bekommst du hier wertvolle Tipps.

1. Nimm deine Zeit selbst in die Hand

Zeit ist nicht nur ein abstraktes Konzept. Zeit lässt sich formen und an unsere persönlichen, familiären und sozialen Bedürfnisse anpassen.

Wir schlittern in eine Krise, wenn uns die Zeit mehr und mehr zu erdrücken scheint. Wir sind im “System der Zeit” gefangen und haben keine andere Wahl, als lästige Verpflichtungen zu erfüllen oder sie zu vernachlässigen.

In der Tat können wir uns nicht einfach zurücklehnen und Däumchen drehen – zum Erwachsensein gehört es nun einmal dazu, abwägend zu entscheiden. Beispielsweise kannst du dich dafür entscheiden, fest und überzeugt zu sagen: “Ich bin genau da, wo ich sein will.” Solch eine Aussage zu treffen, ist nicht einfach, aber dafür lässt es sich guten Gewissens kämpfen. Und dort zu sein, wo man sein möchte, bedeutet in gewissem Sinne, dass man es relativ gut geschafft hat, die Kontrolle über die Nutzung seiner Zeit zu erlangen.

Zeitdruck ist für Eltern manchmal ein wirkliches Problem.
Zeit wird zum Problem, wenn wir nicht wissen, wie wir uns am besten organisieren sollen. Wir müssen uns der Herausforderung stellen, unsere Zeit zu gestalten.

2. Organisiere dich und plane voraus

Hast du erst einmal die Kontrolle über deine Zeit erlangt, kannst du organisieren und planen. Dann bist du autonom und in der Lage, über die Elemente, die einen Teil unserer Wirklichkeit ausmachen, zu verfügen. Unwägbarkeiten, Fehlertoleranzen und unvorhergesehene Ereignisse wird es immer geben, aber diese stellen nur dann ein Hindernis für dich dar, wenn du alles dem Zufall überlässt.

Also versuchen wir, einen Ablauf- und Aktionsplan zu erstellen. Du ordnest dabei die Figuren auf dem Schachbrett deines Alltags freudig, optimistisch und strategisch günstig an. Was willst du tun? Wie viele Ressourcen hast du zur Verfügung? Wie viel Zeit hast du? Wer ist mit an Bord? Und wie kannst du mit Eventualitäten umgehen? Wir erlauben uns einfach Freiheiten. Und ja, das ist eine ziemliche Herausforderung.

3. Gehe regelmäßig zum Gesundheits-Check

Gesundheitsfürsorge muss eine hohe Priorität bei dir einnehmen, damit du deine Familie umfassend betreuen kannst. Deine persönliche Gesundheit wirkt sich auch auf die Gesundheit der Familie als Ganzes aus. Ebenso wirkt sich die Krankheit eines Familienmitglieds auch emotional auf die gesamte Gruppe aus.

Daher solltest du dich regelmäßig untersuchen lassen. Außerdem empfiehlt es sich, ein möglichst vertrauensvolles Verhältnis zu deinem Arzt aufzubauen, insbesondere zu dem Kinderarzt, der deine Kinder betreut. Wenn du jemanden zur Hand hast, der sich auskennt und weiß, was du bei kleineren Beschwerden tun kannst, ist das sehr nützlich und hilfreich.

4. Was zuerst ansteht und was du auf später verschieben kannst

Gleichermaßen wichtig ist, dass du Prioritäten setzt. Selbstverständlich ist das, was dem einen wichtig ist, für den anderen nicht entscheidend. Die Listen der einzelnen Familienmitglieder mit ihren jeweiligen Prioritäten können übereinstimmen, müssen es aber nicht.

Das Setzen von Prioritäten ist von großem Wert. Daraus ergibt sich dann, was für jedes Familienmitglied aufgrund seiner persönlichen Interessen wichtig ist. Als Eltern gut für sich selbst zu sorgen, bedeutet, dass man sich selbst wichtig nimmt.

Mann erhält Anerkennung.
Nur wenn du für dich selbst Wertschätzung und Anerkennung empfindest, kannst du sie reflektiert an andere weitergeben. Man kann niemandem etwas geben, was man selbst nicht hat.

5. Selbstfürsorge: Vernachlässige deine Freunde nicht

Sind wir unseren Freunden nahe, sind wir uns auch selbst näher. Aber es reicht nicht aus, nur an seine Freunde zu denken und nostalgisch auf vergangene Zeiten zurückzublicken. Daher solltest du ihnen immer wieder Nähe schenken und Zuneigung zeigen.

Andernfalls wird aus Distanz zuerst Entfremdung und später Unzugänglichkeit. Unser Lebensfeuer wird durch warmherzige Kommunikation genährt. Daher sollten wir den Austausch mit Freunden nicht auf irgendwann später verschieben.

6. Führe ein Tagebuch oder schreibe Briefe an deine Freunde

Die sozialen Medien bieten uns viele Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten. Näher als je zuvor werden uns die Menschen durch ihre Fotos, Videos und aufgezeichneten Stimmen gebracht. Aber es gibt eine Kehrseite, die wir nicht immer bemerken: Wir neigen dazu, ein Bild nach unserem Geschmack “zur Schau zu stellen”.

Wie wäre es mit dem Versuch, ein Tagebuch zu führen? In der Tat ist das Schreiben die perfekte Therapieform, um Zeugnis über das eigene Leben “abzulegen”. Der Inhalt des Tagebuchs wird sogar viel intimer sein, als wir es jemals in Videos von uns zeigen könnten. Durch das Schreiben kommt ein Selbst zum Vorschein, das eine andere Person mit neuen Augen sehen kann. Und in diesem Anderssein weißt du, dass wir zwar alle gleich, aber auch unterschiedlich sind.

Ein Tagebuch hält alles fest, was wir als Person sind. Es ist wie ein Logbuch, das wir führen, damit wir uns nicht im Strudel der Tage verlieren.

Briefe schreiben als Akt der Selbstfürsorge für Eltern.
Wenn du Briefe an Freunde schreibst, können sie dir beim Lesen mit einer anderen Intimität und einem anderen Maß an Vertrautheit begegnen.

7. Auch das gehört zur Selbstfürsorge: Kommuniziere deine Vorlieben und Abneigungen

Es ist wichtig, dass wir anderen mitteilen, was wir mögen und was wir nicht mögen. Dabei ist es ganz egal, ob es in schriftlicher Form oder mit audiovisuellen Hilfsmitteln passiert. Es geht darum, Kommunikationswege zu finden, die unser Leben in den Fluss bringen. Andere Menschen können uns in unserem Sein unterstützen, wenn wir uneigennützig geben und empfangen.

Es ist ein Leichtes, sich mit anderen auf einen Film zu einigen, ein Online-Konzert zu besuchen oder das gleiche Buch zu lesen. Auf diese Weise lassen sich Ansichten, kennzeichnende Merkmale und Meinungen austauschen. Das gegenseitige Vertrauen wächst, wenn Gegensätze und Unterschiede zugelassen werden.

8. Höre Musik, um für dich selbst zu sorgen

Wenn Schreiben therapeutisch sein kann, dann ist Musikhören heilsam. Musik kommt in einer Zeiteinheit daher und kann sich folglich jeder Situation anpassen. Daher hilft sie dir, deiner Zeit Bedeutung und Form zu geben.

Musik ruft Erinnerungen hervor und ist mit feinen Empfindungen verknüpft. Wenn du Musik hörst, kannst du deine Gefühle fühlen oder erneut erleben. Klänge, die durch dein Zuhause schweben, machen dich von Herzen froh.

Selbstfürsorge für Eltern: Musikhören ist Balsam für die Seele.
Musik verbindet uns und dient als Vehikel für deine Selbstfürsorge. Du kannst dich mit Teilen tief in dir selbst verbinden, die du manchmal vergisst.

9. Ein weiterer Tipp zur Selbstfürsorge: Gehe spazieren und nimm dir Zeit für dich selbst

Einfach vor dich hinzuschlendern oder spazieren zu gehen hilft dir dabei, dich auf das pure Vergnügen, deine Gesundheit oder dein Wachstum auszurichten, während du auf die Geräusche deiner Umgebung achtest oder einem Musikstück oder einem Podcast zuhörst. Warum also nicht Augenblicke erschaffen, mit denen du den Rest des Tages mit Lebendigkeit füllen kannst? Du wirst über diese Augenblicke zu der tiefen Überzeugung gelangen, dass dem Leben ein wunderbares Geheimnis innewohnt.

10. Deine Wohnung soll ein Spiegel deiner inneren Ordnung werden

Der letzte Tipp, den wir dir geben möchten, lautet, deine Wohnung aufzuräumen. Das wird sich auf deine innere Ordnung auswirken. Die Anordnung von Gegenständen ist mit deinem tiefsten inneren Wesen in einer Art von Kommunikation. Wenn wir uns in unserer unmittelbaren Umgebung nicht wohlfühlen, kann dies zu Problemen in uns selbst oder zu einem Gefühl der “inneren Unruhe” führen.

Das Aufräumen sollte der Familie als gemeinsame Aufgabe dienen. Denn jedes Familienmitglied formt den Raum mit, in dem es sich bewegt und passt ihn an sich an. Lieblingsplätze haben eine Prägung. Gehe auf Entdeckungsreise, wie du deinen Raum prägen und ihn als Ausdruck deiner Lebensweise gestalten willst.

Abschließende Gedanken zur Selbstfürsorge

Studien haben vielfach ergeben, dass Väter weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen als Mütter . Das bedeutet angesichts unseres Themas nicht, dass Väter mehr Zeit damit verbringen, für sich selbst zu sorgen und sich dann anschließend um die Familie kümmern. Eher scheint das Gegenteil der Fall zu sein.

Denkt man an die klassische Rollenverteilung, ist der Vater zum Brötchenerwerb außer Haus und die Mutter bleibt zuhause. Und obwohl sich die Zeiten ändern, ist noch eine Menge zu tun. Es gibt ein dringliches Bedürfnis bei Müttern und Vätern, besser für sich selbst zu sorgen, um optimaler für die Familie sorgen zu können.

Das bedeutet, dass eine gesteigerte Selbstfürsorge bei den Eltern auch zu einem harmonischeren Familienleben führt. Damit sich das erreichen lässt, müssen Mütter und Väter sich Qualitätszeit gönnen. Dann erst sind die anderen dran. Die Fürsorge breitet sich also von den Eltern auf die ganze Familie aus.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.