Schuppenflechte und koronare Herzkrankheit: Wie hängen sie zusammen?
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und koronarer Herzkrankheit. Obwohl viele Menschen diesen Zusammenhang nicht vermuten, weiß man heute, dass Menschen mit Schuppenflechte, auch als Psoriasis bekannt, eher an Herzproblemen leiden als der Rest der Bevölkerung.
Dies ist auf die damit einhergehende Entzündung zurückzuführen. Obwohl es sich um eine Krankheit handelt, die in erster Linie die Haut angreift, ist die Schuppenflechte selbst ein entzündlicher Prozess. Außerdem wird diese chronische Entzündung durch das Immunsystem verursacht.
Bei einer chronischen Entzündung befindet sich der Körper in einem Stresszustand. Der Stoffwechsel gestresster Zellen erfolgt in einem ungesunden Umfeld, was langfristige Folgen hat. Es ist bekannt, dass langanhaltende Entzündungszustände schädlich sind, auch wenn sie keine offensichtlichen Symptome hervorrufen.
Aus diesem Grund können Menschen mit Schuppenflechte früher einen Schlaganfall erleiden als andere. Ebenso besteht bereits lange vor dem fünfzigsten Lebensjahr ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Normalerweise steigt das Risiko für eine koronaren Herzerkrankung erst ab dem Alter von 50 Jahren. Nachfolgend werden wir dir mehr über Psoriasis und den Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und koronaren Herzerkrankungen erläutern.
Was ist Schuppenflechte?
Zunächst wollen wir uns ansehen, was man unter Schuppenflechte versteht, bevor wir danach auf den Zusammenhang mit der koronaren Herzkrankheit eingehen. Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die sich hauptsächlich auf der Haut zeigt. Sie kann auch Gelenkbeschwerden und Probleme in einigen inneren Organen verursachen, allerdings in geringerem Ausmaß.
Die Hautentzündung bei einer Psoriasis verursacht eine Ansammlung von Zellen in der Epidermis. Diese Zellen verklumpen zu Plaques, die jucken, rot werden und kaum Feuchtigkeit enthalten.
Die klassischen Symptome der Psoriasis sind die folgenden:
- Rote schuppige Plaques auf der Haut
- Trockene Haut
- Allgemeiner Juckreiz, insbesondere im Bereich der roten Plaques
- Nagelveränderungen
- Arthralgien – Gelenkschmerzen
Obwohl Spezialisten die Ursache der Schuppenflechte nicht genau kennen, weiß man, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Die Abwehrzellen des menschlichen Körpers erkennen die Hautzellen nicht und greifen sie daher an. An diesem Angriff sind weiße Blutkörperchen und Substanzen des Immunsystems wie Antikörper beteiligt.
Der Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und koronarer Herzkrankheit gehört nicht zu den Symptomen der Erkrankung. Das bedeutet, dass nicht alle Patienten mit Psoriasis anfällig für einen Herzinfarkt sind. Allerdings treten bei Psoriasis-Patienten häufiger Herzprobleme auf.
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Die Daten über den Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und koronarer Herzkrankheit
Mehrere Studien aus der ganzen Welt konnten anhand konkreter Daten nachweisen, dass ein Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und koronarer Herzkrankheit besteht. Zunächst fanden die Forscher nur einige Indizien, aber im Laufe der Zeit wurden immer mehr Beweise dafür gefunden.
So ist die kardiovaskuläre Sterblichkeit bei schwerer Schuppenflechte mit ausgeprägten Symptomen um bis zu 50 % höher als bei anderen Menschen. Das bedeutet, dass Patienten mit Psoriasis im Vergleich zu Menschen, die nicht an dieser Erkrankung leiden, ein höheres Risiko haben, an Herzproblemen zu sterben.
Andere Studien haben Menschen untersucht, die seit zehn Jahren unter gesundheitlichen Problemen litten. Am Ende dieses Zeitraums stellten die Forscher 28 % mehr koronare Herzerkrankungen in der Nachfolgegruppe fest als in der Allgemeinbevölkerung.
Dies sollte auch im Zusammenhang mit der oben erwähnten Entzündung verstanden werden. Jeder Prozess, der eine chronische Entzündung im Körper verursacht, wirkt sich letztendlich auf mehrere Organe und Gewebe aus. Neben der Schuppenflechte können wir auch rheumatoide Arthritis und Lupus erythematodes zu der Gruppe der Gesundheitsprobleme zählen, die mit einer erhöhten kardiovaskulären Sterblichkeit in Verbindung gebracht werden.
Darüber hinaus darf man auch die Statistiken nicht ignorieren, die zeigen, dass Patienten mit Schuppenflechte unter größerem Stress und höherem arteriellem Blutdruck leiden als der Rest. Beides sind kardiovaskuläre Risikofaktoren.
Weitere Informationen findest du hier: Schuppenflechte: So vermeidest du einen neuen Schub
Der Zusammenhang zwischen Schuppenflechte und koronarer Herzkrankheit
Bei Schuppenflechte besteht ein erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit, da diese Patienten mehr Plaques in ihren Arterien haben. Diese Plaques sind nicht verkalkt und stehen auch nicht im Zusammenhang mit dem Cholesterinspiegel der Person. Darüber hinaus treten die Ablagerungen bereits relativ frühzeitig auf, das bedeutet, dass schon jüngere Patienten davon betroffen sind.
Diese Atherosklerose bei Menschen mit Schuppenflechte erhöht das kardiale Risiko erheblich. Plaques in den Arterien reduzieren den Blutfluss zu den Geweben, einschließlich des Herzmuskels, und außerdem besteht das Risiko, dass sie platzen können. Die Plaque-Ruptur ist einer der Auslöser eines akuten Herzinfarkts.
Wenn zu den Plaques noch der chronische Entzündungsprozess hinzukommt, ist das Risiko einer Ruptur sehr hoch. Entzündliche Substanzen können sowohl die Plaque-Bildung anregen als auch im Endstadium eine Plaque-Ruptur verursachen.
Fazit
Wenn du unter Schuppenflechte leidest, ist dies zwar ein Grund zur Sorge, aber es gibt verschiedene Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um dein Risiko zu senken. Du musst deine Symptome durch strikte medizinische Nachsorge kontrollieren. Neuere Studien haben außerdem gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer koronaren Herzerkrankung sinkt, sobald die Entzündung stabilisiert ist.
Konsultiere einen Spezialisten, wenn du irgendwelche Zweifel hast, und halte dich an die vorgegebene Behandlung. Die Fortschritte in der Wissenschaft und die Entdeckungen über die Möglichkeiten zur Bekämpfung von Psoriasis sind weit vorangeschritten und die Lebensqualität von Betroffenen hat sich dramatisch verbessert. Daher solltest du dir keine Sorgen machen. Wichtig ist, dass du deine Kontrolluntersuchungen durchführen lässt und die Anweisungen deines Arztes befolgst.
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