Schilddrüsenknoten: Symptome und Ursachen

Schilddrüsenknoten sind oft Anlass für Ängste und Sorgen, doch in den meisten Fällen sind sie gutartig. Wichtig ist jedoch eine fachärztliche Diagnose, um dies zu bestätigen. Erfahre in unserem heutien Artikel, welche Ursachen dieser Veränderung der Schilddrüse zugrunde liegen und wie diese diagnostiziert wird. 
Schilddrüsenknoten: Symptome und Ursachen
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Als Schilddrüsenknoten bezeichnet man bestimmte Areale in der Schilddrüse, in denen sich die Zellen des Organs vermehren oder vergrößern und Schwellungen und Verwachsungen zur Folge haben. Manche Knoten können getastet werden, doch meist sind sie so klein, dass man sie am Hals beim Abtasten nicht spüren kann.

Schilddrüsenknoten können eine feste Konsistenz aufweisen oder zystisch sein. Ein zystischer Knoten enthält Flüssigkeit und wird von einer Kapsel umhüllt. Feste Knoten weisen jedoch eine massive Struktur auf.

Die Knoten können in verschiedenen Bereichen der Schilddrüse auftreten, die aus zwei Hauptlappen besteht, die durch eine schmale Gewebebrücke verbunden werden. Dieses schmetterlingsförmige Organ liegt an der Vorderseite des Halses unter dem Kehlkopf. Im Normalfall können die Knoten nicht von außen abgetastet werden.

Eine der Aufgaben der Schilddrüse ist, die Hormone T3 und T4 zu produzieren, deshalb könnte ein Knoten in diesem Organ funktional sein. Das bedeutet, dass der Knoten wie auch das restliche Gewebe des Organs Hormone sekretiert. In diesem Fall kommt es zu Symptomen durch eine Schilddrüsenüberfunktion.

Die meisten Schilddrüsenknoten sind gutartig, viele werden nur zufällig diagnostiziert, wenn aus anderen Gründen eine Untersuchung des Organs durchgeführt wird. Trotzdem gibt es einen kleinen Prozentanteil von Knoten, die sich zu einem bösartigen Tumor entwickeln können. Deshalb ist eine gründliche Untersuchung und Diagnose sehr wichtig.

Ursachen für Schilddrüsenknoten

Die Ursachen für Knoten in der Schilddrüse sind sehr vielfältig. So könnten beispielsweise eine veränderte Ernährung oder lokale Tumore im Halsbereich, die sich auf die Schilddrüse ausbreiten, dafür verantwortlich sein. Wir sehen uns anschließend die häufigsten Auslöser etwas genauer an:

Schilddrüsenknoten durch Jodmangel

Wenn nicht ausreichend Jod über die Ernährung aufgenommen wird, kann die Schilddrüse Knoten bilden. Es handelt sich um ein klassisches Krankheitsbild, das in verschiedenen Ländern dazu geführt hat, gesetzlich festzulegen, dass Jod verschiedenen Lebensmitteln, zum Beispiel Tafelsalz, zugesetzt wird.

Zu diesen Gesetzesvorschriften kam es in bestimmten Regionen und Perioden, in denen Schilddrüsenkropf eine sehr häufige Krankheit war. Dazu kommt es durch die Vergrößerung der Schilddrüse aufgrund von Jodmangel

Thyreoiditis oder eine Schilddrüsenentzündung

Bei einer chronischen Entzündung der Schilddrüse können ebenfalls Knoten entstehen. Dies ist oft auch bei einer Hashimoto-Thyreoiditis der Fall, bei der es zu einer Hypothyreose oder Schilddrüsenunterfunktion kommt.

Thyreoiditis entsteht durch autoimmune Prozesse, bei denen der Körper seine eigene Schilddrüse mit Antikörpern attackiert.

Wucherung normaler Schilddrüsenzellen

In manchen Fällen vermehren sich die Schilddrüsenzellen zu stark und bilden Knoten. Man spricht dann von einem Schilddrüsenadenom, das gutartig ist. 

Das Problem bei einem Adenom ist, dass es funktional sein kann, das heißt, dass es Schilddrüsenhormone erzeugt und ins Blut abgibt. Dies kann wiederum zu Hyperthyreose oder einer krankhaften Schilddrüsenunterfunktion führen.

Schilddrüsenknoten durch Flüssigkeitsansammlung

Die Schilddrüsenknoten können zystischer Art sein, das heißt, dass sie mit Flüssigkeit gefüllt sind. Sie sind dann normalerweise gutartig und nicht funktional, dies bedeutet, dass sie keine Hormone produzieren.

Frau mit Schilddrüsenknoten
Knoten in der Schilddrüse können durch Jodmangel, Thyreoiditis, eine Flüssigkeitsansammlung oder die Wucherung normaler Zellen entstehen. Auch wenn sie meist gutartig sind, ist eine gründliche Untersuchung und die entsprechende Diagnose sehr wichtig.

Wucherung bösartiger Zellen

Die gefährlichste Art von Knoten in der Schilddrüse ist Schilddrüsenkrebs. Glücklicherweise gibt es nur sehr wenige Fälle und wenn eine frühzeitige Diagnose erfolgt, können die richtige Behandlung und ein chirurgischer Eingriff das Fortschreiten der Krankheit im Normalfall verhindern.

Symptome bei Schilddrüsenknoten

Die Knoten in der Schilddrüse verursachen im Normalfall keine Symptome, da sie sehr klein und nicht funktional sind. In vielen Fällen entdeckt man die Knoten bei einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse aus anderen Gründen, oder bei einer Tomographie der Halsregion.

Wenn der Knoten von außen am Hals abgetastet werden kann, handelt es sich um eine relativ große Wucherung. In diesem Fall kann der Arzt oder auch der Patient selbst bei einer physischen Untersuchung den Knoten spüren.

Sollten zusätzlich noch andere Symptome auftreten, wie beispielsweise ein Gewichtsverlust, profuses Schwitzen, ein veränderter Herzrhythmus oder Schluckschwierigkeiten, besteht der Verdacht auf einen bösartigen Knoten. Auch wenn die definitive Diagnose einen gutartigen Knoten ergeben kann, hat bei diesen Symptomen schnellstmöglich eine gründliche Untersuchung zu erfolgen.

Andererseits treten bei funktionalen Knoten, die Hormone produzieren und ins Blut abgeben, dieselben Symptome wie bei einer Hyperthyreose auf. Es kann also zu Herzrasen, Schwäche, Veränderungen der Fingernägel und Haare, Durchfall, Reizbarkeit und einer Gewichtsabnahme kommen, auch wenn sich der Patient gut ernährt.

Frau mit Schilddrüsenknoten
In manchen Fällen, wenn die Knoten eine beträchtliche Größe entwickeln, können sie vom Arzt oder vom Patienten selbst am Hals mit der Hand gefühlt werden.

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Schilddrüsenknoten: Diagnose

Wenn ein Schilddrüsenknoten spürbar ist oder bei einer anderen Untersuchung entdeckt wird, veranlasst der Arzt weitere Untersuchungen, um eine präzise Diagnose stellen zu können. Folgende Untersuchungen helfen dabei:

  • Kontrolle der Schilddrüsenhormone: Anhand einer Blutuntersuchung werden die Werte der Hormone T4 und TSH festgestellt.
  • Ultraschalluntersuchung: Wenn noch keine Untraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt wurde, ist dies der erste Schritt, um den Knoten zu untersuchen. Damit kann man feststellen, ob es sich um einen zystischen Knoten oder einen Knoten mit fester Konsistenz handelt und man kann auch die Größe bestimmen.
  • Biobspie durch Punktion: Sollte der Verdacht auf einen bösartigen Knoten vorliegen, wird eine Biopsie durchgeführt. Mit einer feinen Nadel punktiert der Arzt die Schilddrüse, um eine Zellprobe aus dem Knoten zu entnehmen, die anschließend im Labor analysiert wird. Die Punktion wird ambulant und im Normalfall nur mit örtlicher Betäubung vorgenommen. Der Patient kann danach sofort wieder nach Hause.

Abschließende Bemerkung

Schilddrüsenknoten können in der Folge einer Krankheit der Schilddrüse entstehen. Auch wenn sie in den meisten Fällen gutartig sind, ist eine präzise Diagnose wichtig, um ernstere Probleme auszuschließen. Bei dem geringsten Anzeichen ist deshalb auf jeden Fall ein Arztbesuch notwendig.


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