Schäumender Urin: Ursachen und wann du ärztliche Hilfe benötigst
Schäumender Urin kann gelegentlich auftreten, und wenn das der Fall ist, besteht erst einmal kein Grund zur Sorge. Wenn er jedoch häufig auftritt, kann dies ein Hinweis auf ein Gesundheitsproblem sein.
Viele Menschen achten nicht auf diese Körperausscheidungen, weil sie sich damit nicht beschäftigen wollen oder weil sie sie für unwichtig halten. Aber tatsächlich liefern sie oft wertvolle Hinweise auf den Gesundheitszustand einer Person.
Das Wichtigste ist die Häufigkeit, mit der der schäumender Urin auftritt. Wenn du ihn sehr häufig bemerkst, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, vor allem wenn er von einem seltsamen Geruch oder anderen Beschwerden begleitet wird.
Schäumender Urin
Zunächst einmal ist Schaum im Urin grundsätzlich völlig normal. Meistens tritt er auf, weil das Wasserlassen aufgrund einer vollen Blase ziemlich heftig sein kann.
Es gibt auch andere Gründe, die wir später noch sehen werden. Wenn schäumender Urin jedoch sehr häufig vorkommt, könnte dies ein Anzeichen für ein Nierenproblem, Diabetes oder sexuell übertragbare Krankheiten sein.
Das Wichtigste ist auf jeden Fall, dass du keine Selbstdiagnose stellst. Daher solltest du zuerst mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, die entsprechenden Tests durchführen lassen und dann deine Schlüsse daraus ziehen.
Lies auch diesen Artikel: pH-Wert im Urin: Was besagt er?
Ursachen für Schaum im Urin
Schäumender Urin kann viele verschiedene Ursachen haben. Einige von ihnen sind harmlos, während es sich bei anderen um relevante Pathologien handeln könnte. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Gründe.
Druck beim Wasserlassen
Das ist die häufigste Ursache für gelegentlich schäumenden Urin. Wenn eine Person den Harndrang lange Zeit zurückhält und die Flüssigkeit dann mit großer Kraft ausstößt, kann das zu einer Schaumbildung führen.
Eine Möglichkeit, dies zu überprüfen, besteht darin, einen Moment zu warten, bevor man die Toilettenspülung betätigt. Wenn der Schaum verschwindet, ist das höchstwahrscheinlich die Ursache.
Es ist nicht ratsam, den Harndrang lange zu unterdrücken.
Schäumender Urin aufgrund einer chemischen Reaktion
Einige Reinigungsmittel, die in Toiletten verwendet werden, reagieren auf Urin, was zu einer Schaumbildung führt . Wenn du überprüfen möchtest, ob dies die Ursache des Phänomens ist, kannst du in ein sauberes Gefäß urinieren. Wenn der Urin nicht schäumt, kennst du nun die Ursache für die Schaumbildung in der Toilette.
Sperma im Urin
Auch das Vorhandensein von Sperma im Urin führt zu Schaumbildung. Er entsteht, wenn kleine Mengen in die Harnröhre des Mannes gelangen, manchmal durch eine retrograde Ejakulation und manchmal, weil die Prostata entzündet ist. Diese Fälle sind jedoch sehr selten.
Dehydrierung
Dehydrierung ist eine weitere mögliche Ursache für schäumenden Urin. Sie tritt auf, wenn du tagsüber nicht genug Wasser trinkst oder dich intensiv körperlich betätigst, ohne ausreichend Wasser zu trinken.
Normalerweise sieht der Urin auch sehr trüb und dunkel aus. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Wasser der beste Flüssigkeitslieferant ist und nicht Milchshakes oder zuckerhaltige Getränke.
Schäumender Urin: Proteinurie
Proteinurie ist das Vorhandensein von Eiweiß im Urin. Sie tritt häufig nach intensiver körperlicher Betätigung auf. Außerdem kann sie durch die übermäßige Einnahme von Eiweißpräparaten verursacht werden.
Darüber hinaus kann sie auch ein Zeichen von unbehandeltem Bluthochdruck oder Diabetes sein. Die diabetische Nephropathie ist eine sehr häufige Komplikation von Typ-1- und Typ-2-Diabetes, die dazu führt, dass die Nieren ihre Funktion nicht mehr vollständig erfüllen können. In diesen Fällen ist eine frühzeitige Behandlung unabdingbar, um ein Fortschreiten des Problems zu verhindern.
Lies auch diesen Artikel: Eiweiß im Urin auf natürliche Weise reduzieren: 7 Möglichkeiten
Harnwegsinfektion
Eine Harnwegsinfektion entsteht, wenn es Bakterien gelingt, den Harntrakt zu besiedeln. Das ist meist die Folge von nachlässiger Hygiene.
Schäumender Urin ist eines der Anzeichen, aber oft kommt noch Brennen beim Wasserlassen, vermehrter Harndrang und Schmerzen im Unterbauch hinzu.
Schäumender Urin aufgrund anderer Nierenprobleme
Wenn du Schaum in deinem Urin feststellst, können auch andere ernsthafte Nierenprobleme die Ursache sein. Sowohl Nierensteine als auch Nierenversagen können das Symptom verursachen. Wenn der Schaum sehr häufig auftritt, solltest du daher unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Wann solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?
Wenn der Schaum im Urin nur hin und wieder auftritt, besteht kein Grund zur Sorge. Du solltest vielleicht nur deine Urin- oder Trinkgewohnheiten überprüfen.
Wenn schäumender Urin jedoch sehr häufig auftritt, empfiehlt es sich, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Die Ursachen können vielfältig sein und einige davon sind Krankheiten, die so schnell wie möglich diagnostiziert und behandelt werden müssen.
Die Konsultation ist dringlicher, wenn zusätzlich zum schäumenden Urin Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen oder andere zusätzliche Symptome auftreten. Bei Diabetikern erfordert diese Anomalie verstärkte Vorsorgeprotokolle für Komplikationen.
Viele Menschen denken, dass jedes Nierenproblem durch das Trinken großer Mengen Wasser gelöst wird. Das hilft zwar eindeutig, aber am klügsten ist es, die Situation in die Hände eines Spezialisten oder einer Spezialistin zu legen.
Schäumender Urin ist etwas, auf das man achten sollte. Obwohl dies vielleicht nicht die angenehmste Sache der Welt ist, solltest du dir angewöhnen, deinen Urin zu kontrollieren. Diese einfache Routine ist eine gute Kontrollmaßnahme.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Centro para el control y prevención de enfermedades. (17 de abril de 2024). Información básica sobre las infecciones urinarias. https://www.cdc.gov/uti/es/about/informacion-basica-sobre-las-infecciones-urinarias.html?CDC_AAref_Val=https://www.cdc.gov/antibiotic-use/sp/uti.html
- Drożdżal, D., Lechowicz, K., Szostak,B., Rosik, J., Kotfis,K., Machoy-Mokrzyńska, A., Białecka, M., Ciechanowski, K., Gawrońska-Szklarz, B. (2021). Kidney damage from nonsteroidal anti-inflammatory drugs—Myth or truth? Review of selected literature. Pharmacology Research and Perspectives, 9(4). https://bpspubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/prp2.817
- Haider, M., & Aslam, A. (4 de septiembre de 2023). Proteinuria. StatPearls. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK564390/
- Khitan, Z., Glassock. R. (2019) Foamy Urine. Clinical Journal of the American Society of Nephrology, 14(11), 1664–1666. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6832055/
- National Kidney Foundation. (27 de octubre de 2022). What Your Urine Says About Your Kidney Health. https://www.kidney.org/newsletter/what-your-urine-says-about-your-kidney-health