Rückenschmerzen? Die passende Matratze ist entscheidend

Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig: von Bewegungsmangel bis zu einer falschen Haltung oder psychischen Belastungen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass auch die Matratze eine entscheidende Rolle spielt.
Rückenschmerzen? Die passende Matratze ist entscheidend

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 19. April 2023

Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an Rückenschmerzen. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Bewegungsmangel, Langzeitsitzen, Fehlbelastungen, Übergewicht, körperliche Schwerarbeit oder psychische Belastungen zählen zu den häufigsten unspezifischen Auslösern. Spezifische Rückenschmerzen entstehen unter anderem durch Banscheibendegeneration, Bandscheibenvorfall, Skoliose, Osteoporose oder die Verengung des Wirbelkanals. Auch eine falsche Matratze kann Kreuzschmerzen begünstigen.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind so breit gestreut wie die Ursachen. Wir konzentrieren uns anschließend jedoch auf einen Faktor, der häufig vergessen wird: die Matratze. Vergiss nicht, dass wir etwa ein Drittel des Lebens schlafend verbringen, eine gute Unterlage lohnt sich deshalb auf jeden Fall!

Eine erholsame Nachtruhe trägt zur Reduzierung der Schmerzwahrnehmung bei.

Frau mit Rückenschmerzen durch falsche Matratze

Die passende Matratze bei Rückenschmerzen

Eine gute Matratze ist für die Unterstützung und den Komfort beim Schlafen unerlässlich. Studien haben gezeigt, dass die Wahl der Matratze bei Rückenschmerzen besonders wichtig ist. Eine falsche Matratze kann die Beschwerden verschlimmern. Die Auswahl an Matratzen ist enorm, deshalb ist die Entscheidung nicht einfach. Erfahre anschließend, welche Matratze du wählen solltest, wenn du unter Rückenschmerzen leidest:

Harte oder weiche Matratze?

Noch immer kursiert die Meinung, dass eine Matratze hart sein sollte. Die optimale Schlafunterlage passt sich jedoch an die Krümmung der Wirbelsäule an. Sie darf weder zu hart noch zu weich sein. Das individuelle Gefühl des Wohlbefindens muss stimmen, wenn du auf der Matratze liegst, denn die Schlafposition, das Gewicht und die Schlafgewohnheiten spielen dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Der Körper sollte bequem aufliegen, die Matratze darf nicht durchhängen, sondern muss sich an die natürlichen Kurven des Körpers anpassen und diesen stützen.

Personen, die an einem Bandscheibenvorfall leiden, benötigen eine eher festere Matratze, welche die Wirbelsäule stützt, jedoch schmerzende Druckpunkte verhindert. Die Schultern müssen etwas einsinken, damit das möglich ist und die Halswirbelsäule richtig ruht. Deshalb empfiehlt sich in diesem Fall eine Matratze mit weicheren und härteren Zonen. In Seitenlage soll die Matratze die Schultern und Hüften entlasten. Das ist dann der Fall, wenn die Wirbelsäule von der Seite wie eine gerade Linie ausschaut.

Bei einem Bandscheibenvorfall empfiehlt sich das Schlafen in Rückenlage mit einem Schlafsystem, das sich an die natürliche Krümmung der Wirbelsäule anpasst. Bevor du dich für eine neue Matratze entscheidest, solltest du unbedingt probeliegen.

Rückenschmerzen durch falsche Matratze

Kaltschaum- oder Federkernmatratze?

Generell empfiehlt sich bei Rückenschmerzen eine Schaumstoffmatratze mit verschiedenen Liegezonen, welche die unterschiedlichen Körperregionen stützen. Die Punktelastizität ist optimal, die Wirbelsäule wird gut entlastet und Druckstellen kann vorgebeugt werden. Kaltschaummatratzen eignen sich bestens für Seitenschläfer, aber auch Rückenschläfer sind damit gut beraten.

Bei einem Bandscheibenvorfall ist eine viskoelastische Matratze empfehlenswert, die über eine hohe Punktelastizität verfügt. Eine Bonellfederkernmatratze eignet sich in diesem Fall weniger, da sie flächenelastisch reagiert.

Die Federkernmatratze bietet hohen Schlafkomfort, insbesondere die Taschenfederkernmatratze. Da die Federkerne in kleinen Taschen verarbeitet sind, kann die Punktelastizität erhöht werden, was für Rücken- und Bauchschläfer vorteilhaft ist. Auch bei Übergewicht empfiehlt sich eine Federkernmatratze, da sie sich durch eine gute Tragfähigkeit auszeichnet und punktelastisch ist.

In allen Fällen ist der richtige Härtegrad ausschlaggebend. Eine orthopädische Matratze kann von der behandelnden Ärztin oder vom Arzt verschrieben werden, wenn ein Pflegebedürfnis besteht. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten jedoch nur, wenn die spezielle Matratze im Hilfsmittelkatalog als Leistung aufscheint.

Wenn du Rückenbeschwerden hast, ist die Bauchlage nicht zu empfehlen. Die Kopfdrehung belastet den Nacken zu stark und führt zu Spannungen. Liegst du auf einer zu weichen Matratze, sinkt der Bauchbereich ein, es entsteht ein Hohlkreuz.

Welche Matratzenhöhe bei Rückenschmerzen? Frau schläft auf mehreren Matratzen.

Die Matratzenhöhe

Eine größere Höhe ist für ältere Personen vorteilhaft, da der Einstieg angenehmer ist. Niedrige Ausführungen haben weniger als 16 Zentimeter, sie sind platzsparend und werden deshalb oft für Gästebetten verwendet. Leidest du an Rückenschmerzen, ist davon jedoch abzuraten.

Standardmatratzen weisen eine Höhe zwischen 17 und 20 Zentimeter auf. Bei Rückenschmerzen empfiehlt sich allerdings eine Höhe von 21 bis 27 Zentimetern. Orthopädische Matratzen weisen diese Höhe auf. Es gibt auch noch höhere Matratzen, die insbesondere älteren Menschen mit Gelenkschmerzen zu empfehlen sind.

Vergiss nicht, dass auch die Betthöhe eine Rolle spielt: Ist das Bett hoch und auch die Matratze, kann der Einstieg bei Rückenschmerzen kompliziert sein.

Menschen, die in Seitenlage schlafen, werden eher höhere Matratzen empfohlen.

Wenn du an Rückenschmerzen leidest, ist die passende Matratze allein natürlich nicht ausreichend, um Linderung zu finden. Regelmäßiges Training zu Stärkung der Rückenmuskulatur, ein gesundes Gewicht, ein ergonomischer Arbeitsplatz, Rückenmassagen und eine gesunde Ernährung sind ebenfalls von größter Wichtigkeit. Wir empfehlen dir, eine Rückenschule zu besuchen, um spezifische Übungen zur Kräftigung und Entspannung der Muskeln zu lernen.

Vergiss nicht, dass auch psychische Belastungen wie Stress, Konflikte oder Mobbing Rückenschmerzen auslösen können. Bevor die Beschwerden chronisch werden, solltest du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.