Richtige Ernährung bei Hypothyreoidismus

Bei Hypothyreoidismus, also bei Problemen mit der Schilddrüse, spielt die richtige Ernährung eine große Rolle. Deshalb ist es wichtig, die Lebensmittel zu kennen, die dir dabei helfen können. Hier stellen wir dir die 6 wichtigsten vor.
Richtige Ernährung bei Hypothyreoidismus
Maricela Jiménez López

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Maricela Jiménez López.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Ein auf Hypothyreoidismus abgestimmter Ernährungsplan sieht vor, von bestimmten Lebensmitteln mehr zu essen. Denn diese können den Folgen der verminderten Produktion von Schilddrüsenhormonen entgegenwirken.

Natürlich kann so ein Ernährungsplan je nach Patient variieren. Aber allgemein ist es zu empfehlen, bei Problemen mit der Schilddrüse auf einige Lebensmittel nicht zu verzichten.

Man sollte nicht vergessen: Hypothyreoidismus ist eine Erkrankung, die Stoffwechselerkrankungen, Ernährungsmängel und Herzprobleme auslösen kann. Und zunächst kommt es dabei zu keinen starken Symptomen. Dennoch ist es besser, sie mit Hilfe einer gesunden Ernährung unter Kontrolle zu halten.

Viele Menschen leiden unter Problemen mit der Schilddrüse. Deshalb möchten wir dir im Folgenden 6 empfohlene Lebensmittel vorstellen. Doch zuvor gehen wir kurz etwas näher auf  Hypothyreoidismus ein. Denn vielleicht wissen nicht alle genau darüber Bescheid.

Was ist Hypothyreoidismus?

Hypothyreoidismus

Bei Hypothyreoidismus (oder auch Hypothyreose) handelt es sich in der Regel um eine Unterfunktion der Schilddrüse. Es ist eine Erkrankung der Schilddrüse. Dabei nimmt die Hormonproduktion ab. Häufig sind Frauen im Alter von 60 Jahren davon betroffen. Aber sie kann auch bei jedem anderen auftreten.

Schilddrüsenhormone haben wesentlichen Einfluss beispielsweise auf Stoffwechsel, Kreislauf und Herzgesundheit. Deshalb wirkt sich deren Abnahme negativ auf das Wohlbefinden aus. Darüber hinaus ist eine der Hauptfolgen Übergewicht.

Ursachen für Hypothyreoidismus

Zu den Hauptursachen für Hypothyreoidismus zählt man:

  • Genetische Faktoren oder Geburtsfehler
  • Jodmangel in der Ernährung
  • Strahlentherapie bei Krebserkrankungen
  • Behandlung mit Lithium oder anderen Medikamenten
  • Sheehan-Syndrom während der Schwangerschaft
  • Virusinfektionen (z.B. Erkältung)
  • Autoimmunerkrankungen

Symptome bei Hypothyreoidismus

  • Alarmierende Gewichtszunahme
  • Gefühl von extremer Müdigkeit oder Überempfindlichkeit
  • Verlangsamte Darmtätigkeit (Verstopfung)
  • Erhöhter Kälteempfindlichkeit
  • Unregelmäßige Regelblutungen
  • Starrer Gesichtsausdruck, heisere Stimme und langsames Sprechen.
  • Hängende Augenlider oder hervortretende Augen
  • Trockenes und sprödes Haar
  • Blasse, schuppige Haut
  • Spröde und schwache Nägel
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Geschwollene Gliedmaßen
  • Muskelschmerzen und Steifheit

Möchtest du noch mehr wissen? Die Physiologie der Schilddrüse

Empfohlene Lebensmittel für eine Ernährung bei Hypothyreoidismus

Die richtige Ernährung kann bei Hypothyreoidismus die Wirkung der von deinem Arzt oder deiner Ärztin verschriebenen Behandlungen positiv unterstützen.

Natürlich handelt es sich dabei keineswegs um ein “Wundermittel” gegen diese Krankheit. Aber eine richtige Ernährung trägt durchaus dazu bei, eine bessere Versorgung mit nützlichen Nährstoffen zu gewährleisten.

Im Folgenden gehen wir auf die sechs wichtigsten davon ein.

1. Ballaststoffreiche Lebensmittel

Ballaststoffreiche Lebensmittel

Bei Schilddrüsenproblemen ist der Verzehr von Ballaststoffen unerlässlich. Denn diese helfen dabei, das Körpergewicht zu kontrollieren. Sie unterstützen die Verdauung und außerdem verlängern sie das Sättigungsgefühl.

Darüber hinaus verhindern sie hohe Blutzuckerwerte. Und sie helfen gegen Müdigkeit. Beide Symptome treten bei Patienten mit Hypothyreoidismus häufig auf.

Zu den Lebensmittel, die besonders ballaststoffreich sind, zählen zum Beispiel diese:

2. Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind besonders wichtig in der Ernährung bei Erkrankungen der Schilddrüse. Denn sie haben die Fähigkeit, den Cholesterinspiegel zu regulieren und Entzündungen zu bekämpfen.

Daher sind sie unerlässlich, um den Folgen der Verminderung der Schilddrüsenhormone abzumildern. Du kannst sie auf ganz natürliche Weise zu dir nehmen. Zum Beispiel in Form von:

  • Fettfisch (Lachs, Thunfisch, Makrele, Sardinen), ebenso weißer Fisch
  • Walnüsse und Pistazien
  • Verschiedene Samenarte (Leinsamen, Chia, Sonnenblumenkerne)

3. Lebensmittel, die viel Selen enthalten

Selenhaltige Lebensmittel unterstützen die Funktionen des Immunsystems. Und sie beugen Störungen wie der so genannten Hashimoto-Thyreoiditis vor.

Aus diesem Grund begünstigt der Verzehr von 200 mg dieses Nährstoffs ein hormonelles Gleichgewicht. Außerdem hilft es auch gegen andere unangenehme Folgen einer Unterfunktion der Schilddrüse.

Folgende Lebensmittel enthalten Selen:

  • Nüsse und Mandeln
  • Bohnen
  • Knoblauch
  • Spargel
  • Tomaten
  • Trauben
  • Melonen
  • Pflaumen

4. Vitamine der B-Gruppe

Ebenso verbessert eine ausreichende Aufnahme von Vitamin B die Funktion der Schilddrüse. Darüber hinaus hilft dies auch gegen Müdigkeit.

So wirkt insbesondere Vitamin B 12 vorbeugend gegen Anämie. Und es hilft, Haare und Nägel gesund zu halten.

Vitamin B 9 unterstützt die Regulierung des Hormonspiegels. Außerdem trägt es dazu bei, Angstzustände zu kontrollieren. Folgende Lebensmittel enthalten Vitamine der B-Gruppe:

  • Vollmilchprodukte
  • Eier
  • Mageres Fleisch
  • Angereichertes Getreide
  • Avocados
  • Hülsenfrüchte
  • Weizenkeime

5. Jodhaltige Lebensmittel

Jod ist ein essentielles Spurenelement. Es spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Schilddrüse. Aus diesem Grund sind jodhaltige Lebensmittel ganz entscheidend in der Ernährung bei Hypothyreoidismus.

Außerdem kombiniert man Jod auch mit der Aminosäure Tyrosin. Denn das wirkt sich positiv auf die Hormonproduktion aus.

Ein durchschnittlicher Erwachsener benötigt etwa 150 µg Jod pro Tag. Hier findest du die entsprechenden Lebensmittel:

  • Mit Jod angereichertes Meersalz
  • Verschiedene Algenarten (Kelp, Wakame, Arame)
  • Grüne oder weiße Bohnen
  • Bio-Erdbeeren
  • Meeresfrüchte
  • Milchprodukte
  • Gebackene Kartoffeln mit Schale

6. Lebensmittel, die Tyrosin enthalten

Wie im vorherigen Abschnitt bereits erwähnt, ist Tyrosin eine gute Kombination mit Jod. Denn so kann man die Produktion von Schilddrüsenhormonen optimieren.

Bei Erkrankungen der Schilddrüse ist es also besonders wichtig, dem Körper ausreichend davon zuzuführen. Dabei helfen dir folgende Lebensmittel:

  • Sesamsamen
  • Hafer
  • Fisch
  • Avocado
  • Mandeln
  • Banane

Hast du diese Lebensmittel schon in deinen Ernährungsplan gegen Hypothyreoidismus aufgenommen? Wenn nicht, dann beginne jetzt! Denn sie sind nicht nur gesund, sondern auch sehr lecker!

Abschließend sei daran erinnert, dass die genannten Lebensmittel keine Grundlage für deine Ernährung sind, sondern lediglich eine Ergänzung. Daher solltest du in jedem Fall den Anweisungen eines Ernährungsberaters oder einer Ernährungsberaterin folgen.


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