Richtige Ernährung bei Hypothyreoidismus
Ein auf Hypothyreoidismus abgestimmter Ernährungsplan sieht vor, von bestimmten Lebensmitteln mehr zu essen. Denn diese können den Folgen der verminderten Produktion von Schilddrüsenhormonen entgegenwirken.
Natürlich kann so ein Ernährungsplan je nach Patient variieren. Aber allgemein ist es zu empfehlen, bei Problemen mit der Schilddrüse auf einige Lebensmittel nicht zu verzichten.
Man sollte nicht vergessen: Hypothyreoidismus ist eine Erkrankung, die Stoffwechselerkrankungen, Ernährungsmängel und Herzprobleme auslösen kann. Und zunächst kommt es dabei zu keinen starken Symptomen. Dennoch ist es besser, sie mit Hilfe einer gesunden Ernährung unter Kontrolle zu halten.
Viele Menschen leiden unter Problemen mit der Schilddrüse. Deshalb möchten wir dir im Folgenden 6 empfohlene Lebensmittel vorstellen. Doch zuvor gehen wir kurz etwas näher auf Hypothyreoidismus ein. Denn vielleicht wissen nicht alle genau darüber Bescheid.
Was ist Hypothyreoidismus?
Bei Hypothyreoidismus (oder auch Hypothyreose) handelt es sich in der Regel um eine Unterfunktion der Schilddrüse. Es ist eine Erkrankung der Schilddrüse. Dabei nimmt die Hormonproduktion ab. Häufig sind Frauen im Alter von 60 Jahren davon betroffen. Aber sie kann auch bei jedem anderen auftreten.
Schilddrüsenhormone haben wesentlichen Einfluss beispielsweise auf Stoffwechsel, Kreislauf und Herzgesundheit. Deshalb wirkt sich deren Abnahme negativ auf das Wohlbefinden aus. Darüber hinaus ist eine der Hauptfolgen Übergewicht.
Ursachen für Hypothyreoidismus
Zu den Hauptursachen für Hypothyreoidismus zählt man:
- Genetische Faktoren oder Geburtsfehler
- Jodmangel in der Ernährung
- Strahlentherapie bei Krebserkrankungen
- Behandlung mit Lithium oder anderen Medikamenten
- Sheehan-Syndrom während der Schwangerschaft
- Virusinfektionen (z.B. Erkältung)
- Autoimmunerkrankungen
Symptome bei Hypothyreoidismus
- Alarmierende Gewichtszunahme
- Gefühl von extremer Müdigkeit oder Überempfindlichkeit
- Verlangsamte Darmtätigkeit (Verstopfung)
- Erhöhter Kälteempfindlichkeit
- Unregelmäßige Regelblutungen
- Starrer Gesichtsausdruck, heisere Stimme und langsames Sprechen.
- Hängende Augenlider oder hervortretende Augen
- Trockenes und sprödes Haar
- Blasse, schuppige Haut
- Spröde und schwache Nägel
- Hoher Cholesterinspiegel
- Geschwollene Gliedmaßen
- Muskelschmerzen und Steifheit
Möchtest du noch mehr wissen? Die Physiologie der Schilddrüse
Empfohlene Lebensmittel für eine Ernährung bei Hypothyreoidismus
Die richtige Ernährung kann bei Hypothyreoidismus die Wirkung der von deinem Arzt oder deiner Ärztin verschriebenen Behandlungen positiv unterstützen.
Natürlich handelt es sich dabei keineswegs um ein “Wundermittel” gegen diese Krankheit. Aber eine richtige Ernährung trägt durchaus dazu bei, eine bessere Versorgung mit nützlichen Nährstoffen zu gewährleisten.
Im Folgenden gehen wir auf die sechs wichtigsten davon ein.
1. Ballaststoffreiche Lebensmittel
Bei Schilddrüsenproblemen ist der Verzehr von Ballaststoffen unerlässlich. Denn diese helfen dabei, das Körpergewicht zu kontrollieren. Sie unterstützen die Verdauung und außerdem verlängern sie das Sättigungsgefühl.
Darüber hinaus verhindern sie hohe Blutzuckerwerte. Und sie helfen gegen Müdigkeit. Beide Symptome treten bei Patienten mit Hypothyreoidismus häufig auf.
Zu den Lebensmittel, die besonders ballaststoffreich sind, zählen zum Beispiel diese:
- Hafer
- Vollkornreis
- Hülsenfrüchte
- Artischocken
- Pilze
- Früchte (mit niedrigem glykämischen Index)
2. Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind besonders wichtig in der Ernährung bei Erkrankungen der Schilddrüse. Denn sie haben die Fähigkeit, den Cholesterinspiegel zu regulieren und Entzündungen zu bekämpfen.
Daher sind sie unerlässlich, um den Folgen der Verminderung der Schilddrüsenhormone abzumildern. Du kannst sie auf ganz natürliche Weise zu dir nehmen. Zum Beispiel in Form von:
- Fettfisch (Lachs, Thunfisch, Makrele, Sardinen), ebenso weißer Fisch
- Walnüsse und Pistazien
- Verschiedene Samenarte (Leinsamen, Chia, Sonnenblumenkerne)
3. Lebensmittel, die viel Selen enthalten
Selenhaltige Lebensmittel unterstützen die Funktionen des Immunsystems. Und sie beugen Störungen wie der so genannten Hashimoto-Thyreoiditis vor.
Aus diesem Grund begünstigt der Verzehr von 200 mg dieses Nährstoffs ein hormonelles Gleichgewicht. Außerdem hilft es auch gegen andere unangenehme Folgen einer Unterfunktion der Schilddrüse.
Folgende Lebensmittel enthalten Selen:
- Nüsse und Mandeln
- Bohnen
- Knoblauch
- Spargel
- Tomaten
- Trauben
- Melonen
- Pflaumen
4. Vitamine der B-Gruppe
Ebenso verbessert eine ausreichende Aufnahme von Vitamin B die Funktion der Schilddrüse. Darüber hinaus hilft dies auch gegen Müdigkeit.
So wirkt insbesondere Vitamin B 12 vorbeugend gegen Anämie. Und es hilft, Haare und Nägel gesund zu halten.
Vitamin B 9 unterstützt die Regulierung des Hormonspiegels. Außerdem trägt es dazu bei, Angstzustände zu kontrollieren. Folgende Lebensmittel enthalten Vitamine der B-Gruppe:
- Vollmilchprodukte
- Eier
- Mageres Fleisch
- Angereichertes Getreide
- Avocados
- Hülsenfrüchte
- Weizenkeime
Vielleicht auch interessant für dich: 7 Gewohnheiten, die der Gesundheit deiner Schilddrüse schaden
5. Jodhaltige Lebensmittel
Jod ist ein essentielles Spurenelement. Es spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Schilddrüse. Aus diesem Grund sind jodhaltige Lebensmittel ganz entscheidend in der Ernährung bei Hypothyreoidismus.
Außerdem kombiniert man Jod auch mit der Aminosäure Tyrosin. Denn das wirkt sich positiv auf die Hormonproduktion aus.
Ein durchschnittlicher Erwachsener benötigt etwa 150 µg Jod pro Tag. Hier findest du die entsprechenden Lebensmittel:
- Mit Jod angereichertes Meersalz
- Verschiedene Algenarten (Kelp, Wakame, Arame)
- Grüne oder weiße Bohnen
- Bio-Erdbeeren
- Meeresfrüchte
- Milchprodukte
- Gebackene Kartoffeln mit Schale
6. Lebensmittel, die Tyrosin enthalten
Wie im vorherigen Abschnitt bereits erwähnt, ist Tyrosin eine gute Kombination mit Jod. Denn so kann man die Produktion von Schilddrüsenhormonen optimieren.
Bei Erkrankungen der Schilddrüse ist es also besonders wichtig, dem Körper ausreichend davon zuzuführen. Dabei helfen dir folgende Lebensmittel:
- Sesamsamen
- Hafer
- Fisch
- Avocado
- Mandeln
- Banane
Hast du diese Lebensmittel schon in deinen Ernährungsplan gegen Hypothyreoidismus aufgenommen? Wenn nicht, dann beginne jetzt! Denn sie sind nicht nur gesund, sondern auch sehr lecker!
Abschließend sei daran erinnert, dass die genannten Lebensmittel keine Grundlage für deine Ernährung sind, sondern lediglich eine Ergänzung. Daher solltest du in jedem Fall den Anweisungen eines Ernährungsberaters oder einer Ernährungsberaterin folgen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
La dieta
- Brito Campana, J. (3 de agosto de 2023). Soy: does it worsen hypothyroidism? Mayo Clinic. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/hypothyroidism/expert-answers/hyperthyroidism/faq-20058188
- Duntas, L. H. (2023). Nutrition and thyroid disease. Current Opinion in Endocrinology, Diabetes and Obesity. 30(6): 324-329. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37578378/
- Harvard Health Publishing. Harvard Medical School. (7 de diciembre de 2017). Healthy eating for a healthy thyroid. https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/healthy-eating-for-a-healthy-thyroid
- Pittichio, T., Frasca, F., Malandrino, P., Trimboli, P., Carrubba, N., Tumminia, A., Vinciguerra, F., & Frittitta, L. (2023). Effect of gluten-free diet on autoimmune thyroiditis progression in patients with no symptoms or histology of celiac disease: a meta-analysis. Frontiers in Endocrinology. 14. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fendo.2023.1200372/full