Pusteln: Entstehung und Behandlung

Pusteln sind eine Reaktion des Körpers auf Reizungen oder Infektionen. Wir werden uns mit den Hautkrankheiten beschäftigen, die sie verursachen können.
Pusteln: Entstehung und Behandlung
Maria del Carmen Hernandez

Geprüft und freigegeben von der Dermatologin Maria del Carmen Hernandez.

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 05. Februar 2025

Pusteln sind kleine, mit Eiter gefüllte, blasenartige Erhebungen auf der Haut. Sie treten häufig im Gesicht, an Brust und Rücken auf, aber auch an Körperstellen, an denen viel geschwitzt wird, wie Leisten und Achselhöhlen.

Obwohl sie manchmal mit Aknepickeln verwechselt werden, sind Pusteln in der Regel größer (5 bis 10 Millimeter) und treten in Flecken auf, die von geröteter, entzündeter Haut umgeben sind.

Hautkrankheiten wie Dermatitis, Follikulitis, Allergien oder verschiedene Infektionen können Pusteln verursachen. Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

Eine genaue Diagnose und Behandlung der Hautveränderungen durch den Dermatologen oder die Dermatologin ist unerlässlich.

Die Erforschung der verschiedenen Ursachen hilft dir zu verstehen, was mit deiner Haut passiert und was du tun kannst, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

1. Akne

Akne ist eine der Hauptursachen für die Bildung von Pusteln auf der Haut.

Vor allem die Ansammlung von abgestorbenen Hautzellen und Talgresten, die die Poren verstopfen und erweitern, schafft ideale Bedingungen für die Vermehrung des Bakteriums Propionibacterium acnes.

Die Folge sind Rötungen, Schwellungen und die Bildung kleiner eitriger Beulen (Pusteln).

Wie wird Akne behandelt?

Aknepusteln werden in der Regel mit einer Reihe von topischen Pflegeprodukten behandelt. Zunächst sollte die betroffene Stelle höchstens zweimal täglich mit lauwarmem Wasser und neutraler Seife gereinigt werden.

Sobald die Haut sauber und trocken ist, kann ein rezeptfreies Produkt (Creme, Salbe, Lotion, Gel) aufgetragen werden, das Benzoylperoxid oder Salicylsäure enthält.

In schweren Fällen kann der Hautarzt oder die Hautärztin andere Medikamente empfehlen, z. B. topische Retinoide, die die Talgproduktion reduzieren, und Antibiotika wie Tetracycline oder Makrolide, die bakterielle Infektionen bekämpfen.

2. Follikulitis

Pusteln, die durch Follikulitis verursacht werden, treten normalerweise auf, wenn Bakterien, wie Staphylococcus aureus sich vermehren können.

Bei dieser Erkrankung entzünden sich die Haarfollikel, weil sie durch eingewachsene Haare, Schweißrückstände, Haarpflegeprodukte und abgestorbene Zellen verstopft sind. Unter diesen günstigen Bedingungen dringen Bakterien in die Haut ein und verursachen eine Infektion, die sich durch rote, eitrige und schmerzhafte Wucherungen bemerkbar macht.

Im Gegensatz zur Akne, die normalerweise an Stellen mit vielen Talgdrüsen auftritt, bildet sich die Follikulitis um die Haarfollikel herum, z. B. am Bart, in den Achselhöhlen, an den Beinen und in der Leistengegend.

Wie wird sie behandelt?

Eine Follikulitis kann häufig durch Selbsthilfemaßnahmen behandelt werden, z. B. durch eine gründliche Reinigung der betroffenen Stellen und warmer Umschläge, um die Entzündung zu lindern.

Wichtig ist auch, die Pusteln nicht aufzukratzen oder aufplatzen zu lassen. Tritt keine Besserung ein oder sind die Symptome schwerwiegend, muss die Ursache der Infektion geklärt werden, um weitere Behandlungsmethoden anwenden zu können.

Bei bakteriellen Infektionen können topische Antibiotika wie Clindamycin und Fusidinsäure oder orale Antibiotika wie Dicloxacillin und Cephalexin verschrieben werden. Bei Pilzerkrankungen werden topische Antimykotika wie Clotrimazol oder Ketoconazol empfohlen. Um die Entzündung und den Juckreiz zu lindern, werden manchmal Kortikosteroid-Cremes verwendet.

3. Impetigo

Impetigo ist eine ziemlich ansteckende bakterielle Infektion, die sich durch Pusteln, aber auch durch Juckreiz, Rötung und Schmerzen äußert.

Sie wird durch Bakterien wie Staphylococcus aureus und Streptococcus pyogenes verursacht. Die Läsionen sind meist erhaben und mit gelblicher Flüssigkeit (Eiter) gefüllt. Diese platzen auf, verkrusten und werden mit fortschreitender Infektion größer oder geschwürig.

Wegen des Infektionsrisikos und der Komplexität der Erkrankung ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.

Wie wird Impetigo behandelt?

Impetigo wird mit topischen und oralen Medikamenten behandelt.

Während die Stelle sauber und trocken gehalten werden sollte, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern, sind Antibiotika wie Mupirocin oder Fusidinsäure notwendig, um die Infektion zu beseitigen. In schweren Fällen empfiehlt der Arzt oder die Ärztin orale Medikamente wie Dicloxacillin oder Cephalexin, um die Bakterien abzutöten und die Haut zu beruhigen. Es ist wichtig, die Behandlung abzuschließen, auch wenn sich die Läsionen verbessern.

4. Kontaktdermatitis

Kontaktdermatitis, sowohl allergisch als auch irritativ, kann mit Pusteln einhergehen. Sie ist nicht das häufigste Krankheitsbild, tritt aber auf, wenn eine starke Entzündungsreaktion auftritt, die das Wachstum von Bakterien begünstigt.

Sie tritt häufiger nach längerem Kontakt mit ätzenden Substanzen und starken Allergenen auf, wie z. B. starken Reinigungsmitteln und Seifen, Alkohol, Aceton, Pflanzen wie Efeu und Nickel in manchen Schmuckstücken.

Wie behandelt man sie?

Die erste Maßnahme zur Linderung von Pusteln besteht darin, den Kontakt mit der auslösenden Substanz zu identifizieren und zu vermeiden.

Dann können Reinigung und kalte Umschläge die Entzündung und die Schmerzen lindern. Cremes oder Salben, die Kortikosteroide enthalten, lindern die Entzündung, die Rötung und die Schmerzen. Zusätzlich kann der Arzt oder die Ärztin Antihistaminika zur Bekämpfung der allergischen Reaktion oder Antibiotika bei Anzeichen einer bakteriellen Infektion verschreiben.

5. Pilzinfektionen

Pusteln aufgrund von Pilzinfektionen sind selten und treten in der Regel auf, wenn das Immunsystem der Person geschwächt ist, entweder durch Krankheiten wie HIV/AIDS, Diabetes und Lupus oder durch Mangelernährung. Arten wie Candida und bestimmte dimorphe Pilze dringen in tiefere Hautschichten ein und verursachen dort die Läsionen.

Das Symptom kann aber auch auf eine sekundäre Infektion durch Bakterien hinweisen, die den Zustand verschlimmern würde.

Wie kann man Pilzinfektionen behandeln?

Die betroffene Haut sollte man sauber und trocken halten, außerdem helfen topische Antimykotika wie Clotrimazol, Miconazol und Econazol.
Gegebenenfalls kann dein Arzt oder deine Ärztin auch orale Medikamente wie Fluconazol oder Itraconazol empfehlen.

6. Allergische Reaktionen

Allergische Reaktionen, die als schwere und generalisierte Immunreaktion des Körpers auf ein Allergen (Nahrungsmittel, Medikamente, Insektenstiche, Latex, Tiergifte) auftreten, können atypische Hautreaktionen wie Pusteln hervorrufen. Sie sind nicht häufig, treten aber häufiger auf, wenn die Allergie das Abwehrsystem des Körpers schwächt und den Körper für sekundäre bakterielle Infektionen anfällig macht.

Das Risiko steigt bei Menschen mit Autoimmun- oder Hauterkrankungen. Die ersten Anzeichen sind Nesselsucht, Atembeschwerden, Schwellungen im Gesicht oder im Mund, Husten, Erbrechen und Schwindel. Pusteln sind oft eine Komplikation und ein Zeichen für die Schwere der Erkrankung.

Deshalb ist es wichtig, sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.

Wie behandelt man allergische Reaktionen?

Die Behandlung von allergischen Pusteln sollte individuell erfolgen, da die Auslöser unterschiedlich sein können und es wichtig ist, das Allergen zu identifizieren, um den Kontakt damit zu vermeiden. Schwere Fälle behandelt man mit topischen Kortikosteroiden und Antihistaminika.

Je nach zugrunde liegender Ursache, die eine ärztliche Diagnose erfordert, können auch Immunsuppressiva, Antibiotika oder andere Medikamente erforderlich sein.

7. Schuppenflechte

Eine schwere Form der Schuppenflechte, die sogenannte Psoriasis pustulosa, ist durch eitergefüllte Bläschen an verschiedenen Stellen des Körpers gekennzeichnet.

Sie tritt vor allem an den Handflächen und Fußsohlen auf. Sie ist nicht ansteckend, sondern entsteht, wenn das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Hautzellen angreift und eine übermäßige Entzündung verursacht.

Eine Plaque-Psoriasis, Rauchen und andere Autoimmunerkrankungen erhöhen das Risiko für diese Komplikation.

Wie behandelt man Schuppenflechte (Psoriasis)?

Feuchtigkeitsspendende Öle, kalte Kompressen und Haferflockenbäder können helfen, die Pusteln zu lindern. In schweren Fällen ist jedoch eine medikamentöse Behandlung mit Acitretin, Cyclosporin, Methotrexat oder Infliximab erforderlich.

Topische Kortikosteroid-Cremes und -Lotionen sowie die topische PUVA-Photochemotherapie gelten ebenfalls als wirksam und sicher.

8. Rosazea

Eine weitere nicht-infektiöse Ursache von Pusteln ist die Rosazea. Bei dieser Erkrankung verursacht eine chronische Entzündung der Blutgefäße im Gesicht meist Rötungen, kleine sichtbare Äderchen und selten auch eitrige Beulen.

Am häufigsten sind die Wangen, die Nase und die Stirn betroffen. Obwohl die genaue Ursache nicht bekannt ist, geht man davon aus, dass eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren dafür verantwortlich ist. Dazu gehören extreme Temperaturen, scharfes Essen, Rauchen und Alkohol.

Wie behandelt man Rosazea?

Reinigung, Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz sind wichtig, um die Haut gesund zu erhalten und Ausbrüche zu verhindern.

Um das Auftreten von Pusteln zu verringern, werden Cremes oder Gele empfohlen, die Brimonidin oder Oxymetazolin enthalten, die die Blutgefäße verengen und die Heilung fördern. Wenn der Dermatologe oder die Dermatologin es für notwendig hält, können auch andere topische Medikamente wie Azelainsäure, Metronidazol oder Ivermectin zur Anwendung kommen.

Auch eine Lasertherapie ist möglich und führt in der Regel zu besseren Ergebnissen als topische Mittel.

9. Virale Infektionen

Virale Infektionen wie Pocken, Herpes simplex oder Mpox sind ebenfalls Ursachen für Pusteln.

Sie sind zwar nicht so häufig wie bakterielle Infektionen, können aber dennoch zu Pusteln führen, da der Körper eine Entzündungsreaktion auslöst, um das Virus zu bekämpfen.

Wie behandelt man sie?

Um die Art von Pusteln zu behandeln, muss man herausfinden, welches Virus die Infektion verursacht.

Zu den allgemeinen Behandlungsmöglichkeiten gehören jedoch die Verabreichung antiviraler Medikamente (Aciclovir, Valacyclovir, Famciclovir) und die lokale Pflege (Reinigung der betroffenen Stelle, feuchte Kompressen). Andere Strategien wie Cremes oder Lotionen mit Antihistaminika oder Kortikosteroiden helfen, das Jucken und Brennen zu lindern.

Außerdem ist es wichtig, das Kratzen zu vermeiden, um eine mögliche Ausbreitung des Virus auf andere Hautstellen oder andere Personen zu verhindern.

Gibt es Hausmittel gegen Pusteln?

Traditionell werden Hausmittel wie Lehmmasken, Aloe-Vera-Gel und in Wasser verdünntes Teebaumöl verwendet, um die Entzündung zu reduzieren und das Abklingen der Pusteln zu beschleunigen.

Es gibt jedoch nur wenige wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit. Sie können helfen, Entzündung, Rötung und Juckreiz vorübergehend zu lindern.

Sie reichen jedoch nicht aus, um die eigentliche Ursache der Läsionen zu behandeln, und können eine ärztliche Behandlung nicht ersetzen. Am besten vermeidet man aggressive Produkte mit Zitrone, Essig, Zahnpasta oder anderen Inhaltsstoffen, die Reizstoffe wie Alkohol enthalten.

Solche Mittel helfen nicht, sondern verschlimmern die Entzündung und können zu Komplikationen führen.

Sind Pusteln und Papeln das Gleiche?

Nein. Beides sind Erhebungen der Haut, die ähnlich aussehen, aber Pusteln enthalten Eiter, Papeln nicht.

Papeln sind fester, ähnlich wie kleine Pickel, und haben keinen weißen Kopf. Auch die Behandlung unterscheidet sich: Pusteln erfordern Antibiotika oder andere zusätzliche Medikamente, um die Infektion oder die zugrunde liegende Ursache zu bekämpfen.

Papeln dagegen bessern sich in der Regel mit lokalen entzündungshemmenden Mitteln.

Individuelle Behandlung durch den Hautarzt oder die Hausärztin

Jetzt, da du die Fakten über die verschiedenen Ursachen kennst, solltest du Pusteln auf deiner Haut nicht unterschätzen.

Sie können auf Infektionen oder Erkrankungen der Haut hinweisen, die man sofort behandeln sollte. Ein Besuch beim Hautarzt oder bei der Hautärztin hat viele Vorteile.

Nicht nur, weil du die Ursache genauer bestimmen kannst, sondern auch, weil du die Möglichkeit hast, eine Behandlung zu bekommen, die auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Der Hautarzt oder die Hautärztin wird dir auch sagen, wie du zukünftige Ausbrüche vermeiden kannst und was du in deinem Alltag tun kannst, damit deine Haut gesund bleibt. Auch bei Fragen zu deiner Genesung kann er oder sie dir helfen.


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