Protonentherapie bei Brustkrebs: Was ist das?
Die Protonentherapie bzw. Protonenbestrahlung bei Brustkrebs ist eine fortschrittliche Form der Strahlentherapie, mit der Krebszellen gezielt abgetötet werden. Der Unterschied zwischen der Protonentherapie und der herkömmlichen Strahlentherapie besteht darin, dass bei der Protonentherapie geladene Teilchen, so genannte Protonen, anstelle von ionisierender Strahlung oder Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen.
Dadurch lässt sich die Therapie genauer auf den Ort der bösartigen Zellen ausrichten. Umliegendes gesundes Gewebe wird auf diese Weise geschont.
Was ist eine Protonentherapie?
Die Protonentherapie gegen Krebs wird mit einem Gerät namens Zyklotron durchgeführt. Dieses Gerät schickt einen Strahl hochenergetischer Protonen durch die Haut und direkt auf den Tumor.
Der Einsatz eines Protonenstrahls verursacht wie bei der herkömmlichen Strahlentherapie DNA-Schäden in den Zellen. Diese Therapie dringt direkt in den Tumor ein und ermöglicht eine bessere Dosierung und Tiefe, wodurch sich das Risiko von Nebenwirkungen aufgrund von Strahlenschäden im normalen Gewebe verringert.
Aus diesem Grund verhindert die Protonentherapie insbesondere bei Brustkrebs Strahlenschäden an Herz und Lunge. Daher ist sie eine nützliche Alternative für Patientinnen, die aufgrund ihrer besonderen Merkmale oder ihrer persönlichen Krankheitsgeschichte ein höheres Risiko für Herzprobleme haben.
Darüber hinaus hat diese Behandlung einen weiteren Vorteil. Die Protonentherapie ermöglicht den Einsatz einer höhere Dosis, was die Wahrscheinlichkeit der Zerstörung bösartiger Zellen erhöht.
Wie läuft die Protonentherapie ab?
Vor der Behandlung sollte eine CT- oder MRT-Untersuchung erfolgen, um eine dreidimensionale Karte des Tumors zu erstellen. Dann berechnen die Onkolog/innen mithilfe von Computerprogrammen und spezieller Software, wie die Behandlung in der richtigen Dosis und an der richtigen Stelle verabreicht werden sollte.
Die ideale Stelle für die Behandlung wird auf der Haut markiert, damit sie während der Sitzungen fehlerfrei identifiziert werden kann.
Die Protonentherapie erfolgt in einem dafür geeigneten Raum. Die Person muss auf dem Behandlungstisch in einer exakten Position gehalten werden, damit der Protonenstrahl gerichtet werden kann.
Die Sitzung ist relativ schnell und dauert etwa 30 Minuten. In der Regel erfolgen 5 Behandlungen pro Woche über einen Zeitraum von 6 Wochen.
Die Behandlung ist nicht schmerzhaft.
Mögliche unerwünschte Wirkungen
Im Allgemeinen sind die häufigsten Nebenwirkungen der Protonentherapie dieselben, die auch bei der konventionellen Strahlentherapie auftreten:
- Müdigkeit
- Gewichtsverlust
- Schmerzen im Bereich der Anwendung
- Rötung der Haut im Bereich des Strahleneinfalls
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Vorteile der Protonentherapie bei Brustkrebs
Bei Brustkrebs profitieren von der Protonentherapie vor allem die Patientinnen, bei denen das Risiko von Strahlenschäden am Herzen und an den Herzkranzgefäßen am größten ist. Diese Frauen weisen eines der folgenden Merkmale auf:
- Vorherige Mastektomie
- Vorgeschichte einer Herzerkrankung
- Bereits erfolgte Bestrahlung der betreffenden Lymphknoten
- Tumore auf der linken Seite oder im unteren Quadranten der Brust
Darüber hinaus ist die Protonentherapie bei Brustkrebs angezeigt, bei dem eine der folgenden Arten diagnostiziert wurde:
- Rezidivierend
- Entzündlich
- Dreifach-negativ
- Duktales Karzinom in situ
- Invasives duktales oder lobuläres Karzinom
- Frühe Stadien (Stadium I)
- Lokal fortgeschritten (Stadium II und III)
Die Protonentherapie scheint besonders in frühen Stadien von Brustkrebs nützlich zu sein, vor allem wenn zuvor eine konservative Operation stattgefunden hat. Bei diesen Patientinnen könnte sich das Wiederauftreten oder die Ausbreitung von Krebszellen mit diesem Ansatz verhindern lassen.
Dennoch kommt die Protonentherapie auch bei Rezidiven zum Einsatz. Sie ist eine gute Alternative für diejenigen, die sich bereits einer konventionellen Strahlentherapie in einem Bereich unterzogen haben, der in der Nähe eines Tumorrezidivs liegt.
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Reicht diese Therapie allein aus?
Nein, die Protonentherapie ist in der Regel nur ein Teil des Behandlungskonzepts, das auch eine Operation (Mastektomie mit oder ohne Lymphknotenentfernung), eine konventionelle Strahlentherapie, eine Chemotherapie und eine hormonelle, biologische oder zielgerichtete Therapie umfasst.
Darüber hinaus kommt diese Technik nicht nur bei Brustkrebs, sondern auf bei den folgenden onkologischen Varianten zum Einsatz:
Da die Protonentherapie direkt in den Tumor eindringt, verringert sich das Risiko von Strahlennebenwirkungen im gesunden Gewebe. Im Falle von Brustkrebs verhindert sie Schäden an Herz und Lunge. Außerdem lässt sich eine höhere Dosis verabreichen.
Es handelt sich um eine nicht-invasive Behandlung, die eine schnellere Rückkehr zur täglichen Aktivität ermöglicht. Die Protonentherapie liefert ähnliche oder bessere Ergebnisse als die konventionelle Strahlentherapie und verringert das Risiko einer Ausbreitung oder eines Wiederauftretens des Krebses.
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