Phlebitis: Beschreibung, Symptome und Behandlung

Das Hauptmerkmal einer Phlebitis ist das Auftreten eines Gerinnsels in einer Vene oder einer Gruppe von Venen, sei es oberflächlich oder intern. Die Behandlung ist in der Regel recht einfach, sollte allerdings schnell erfolgen.
Phlebitis: Beschreibung, Symptome und Behandlung
Samuel Antonio Sánchez Amador

Geschrieben und geprüft von dem Biologen Samuel Antonio Sánchez Amador.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Phlebitis, auch bekannt als Thrombophlebitis, ist eine Entzündung, die aus der Bildung eines Blutgerinnsels resultiert, das eine oder mehrere Venen, meist im Bein, blockiert. Es gibt zwei Haupttypen: oberflächlich (nahe den äußersten Teilen der Haut) und tief (innerhalb eines Muskels).

Laut medizinischen Fachportalen ist die oberflächliche Thrombophlebitis eine ziemlich häufige Erkrankung. Schätzungen zufolge sind 3 bis 11 % der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben vor ihr betroffen. Sie tritt jedoch häufiger bei Frauen über sechzig Jahren auf.

Hauptsymptome einer Phlebitis

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Arten von Phlebitis: die oberflächliche und die tiefe Phlebitis. Letztere wird auch als tiefe Venenthrombose (TVT) bezeichnet. Die klinischen Anzeichen variieren je nach Typ. Zu den allgemeinen Symptomen zählen jedoch laut der U.S. National Library of Medicine die folgenden:

  • Schwellung im betroffenen Körperteil (meist das Bein)
  • Schmerzen im Körperbereich
  • Gerötete Haut (nicht immer)
  • Wärme und Weichheit über der verstopften Vene

Darüber hinaus äußert sich eine oberflächliche Thrombophlebitis durch rote Haut und das Auftreten eines schmerzempfindlichen, harten roten Strangs darunter. Die TVT ist dagegen weniger offensichtlich, ihre Hauptmerkmale sind in der Regel Schmerzen und Schwellungen.

Ein Thrombus
Die Bildung von Blutgerinnseln führt zur Behinderung des Blutflusses und kann schwere Folgen haben.

Ursachen einer Phlebitis

Eine Phlebitis entsteht, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer oder mehreren Venen festsetzt und eine Schwellung verursacht. Die Mayo Clinic und andere oben erwähnte Quellen haben die häufigsten Ursachen für dieses Krankheitsbild zusammengefasst. Dazu gehören:

  • Eine Verletzung der Vene
  • Eine vererbte Gerinnungsstörung
  • Lange Immobilität, wie etwa bei bettlägerigen Menschen
  • Ein Herzschrittmacherkatheter, der die Vene (in der Leiste) durchstochen hat
  • Schwangerschaft und Entbindung in den letzten 6 Monaten
  • Fettleibigkeit und Übergewicht

Im Allgemeinen treten Blutgerinnsel dann auf, wenn etwas den Blutfluss in den Venen verlangsamt oder verändert. Jede Erkrankung mit dieser Nebenwirkung (von Fettleibigkeit bis hin zu bestimmten chirurgischen Eingriffen) könnte zu einer oberflächlichen oder tiefen Venenentzündung führen.

Diagnose

Ein Arzt kann in der Regel eine Diagnose bereits anhand des Aussehens der betroffenen Stelle stellen. Allerdings müssen zunächst Blutgerinnungsuntersuchungen durchgeführt werden, wie etwa eine Venographie (Röntgenuntersuchung der Venen), Gentests und spezielle Ultraschalluntersuchungen, falls die Ursache der Phlebitis nicht sofort zu erkennen ist.

Risikogruppen und Komplikationen bei Phlebitis

Wie bereits erwähnt, sind Patienten mit Phlebitis im Durchschnitt über 60 Jahre alt und zumeist weiblich. Darüber hinaus haben 90 % der Menschen mit einer oberflächlichen Thrombophlebitis Krampfadern. Nur 10 % der Patienten hatten demnach zuvor gesunde Venen.

Laut der AXA Healthkeeper Foundation gibt es mehrere Risikofaktoren, die die Entstehung einer Venenentzündung begünstigen.

  • Durch Fettleibigkeit besteht ein Risiko für mehrere Herzerkrankungen. Übermäßige Körpermasse wird medizinischen Studien zufolge mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzversagen oder sogar plötzlichem Tod in Verbindung gebracht.
  • Rauchen begünstigt die Bildung von Thromben in Arterien und Venen.
  • Hormontherapien wie durch Verhütungsmittel oder Hormonersatzpillen erhöhen bei bestimmten Patienten die Neigung zur Blutgerinnung.
  • Längere Immobilität aufgrund von Krankenhausaufenthalten oder einer überwiegend sitzenden Lebensweise.

Neben diesen recht häufigen Umständen kann ein Blutgerinnsel auch durch Blutgerinnungsstörungen in der Familiengeschichte, einen Herzschrittmacher, einen Schlaganfall in der Vergangenheit und viele andere Krankheitsbilder begünstigt werden. Jede Krankheit, die die venöse Strömung verändert, kann zu einer Phlebitis führen.

Was die Komplikationen betrifft, so ermöglicht die frühzeitige Diagnose einer Phlebitis eine schnelle Behandlung. Bleibt sie jedoch unbehandelt, so könnte sich ein Blutgerinnsel in der Lunge entwickeln, das in einer Lungenembolie resultiert.

Bei schwangeren Frauen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Phlebitis. Das liegt daran, dass die Veränderungen in der Schwangerschaft das Blutgerinnungspotenzial erhöhen.

Behandlungsmöglichkeiten

Der Angiologe und der Gefäßchirurg sind für die Behandlung von Venenentzündung zuständig. Alternativ sollte ein Hausarzt in weniger schweren Fällen Analgetika, Antikoagulanzien oder Antithrombotika verschreiben können, um das Gerinnsel aufzulösen:

In schwereren Fällen kann eine chirurgische Entfernung der verstopften Vene in Betracht gezogen werden, sofern sie oberflächlich ist. Alternativ kann ein Arzt einen venösen Bypass legen. Diese Verfahren sind jedoch viel seltener als die oben genannten.

Bewegung kann einer Phlebitis vorbeugen

Wie du vielleicht schon bemerkt hast, ist die Phlebitis eine ziemlich häufige Erkrankung, besonders bei älteren Menschen mit Krampfadern in den Beinen. Es ist ein Krankheitsbild mit einer positiven Prognose, das sich aber verschlimmern kann, wenn es nicht rechtzeitig behandelt wird.

Die beste Art, einer Phlebitis vorzubeugen, ist ein gesunder Lebensstil. Du solltest dich also bewegen, Sport treiben, mit dem Rauchen aufhören und dich gesund ernähren. Du bist dir dessen vielleicht nicht bewusst, aber viele Krankheiten sind die Folge von Übergewicht. Thromben sind eine davon.


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