Pankreaskarzinom: Hormonelle Frühsymptome

Zu den wichtigsten Symptomen von Bauchspeicheldrüsenkrebs gehören ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, plötzlicher und unerklärlicher Gewichtsverlust, Gelbsucht, Schmerzen im Bereich der Bauchspeicheldrüse und andere.
Pankreaskarzinom: Hormonelle Frühsymptome
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geschrieben und geprüft von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Das Pankreaskarzinom oder Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine Krankheit, die sowohl männliche als auch weibliche Patienten jeden Alters betrifft. In der Regel tritt es jedoch häufiger bei älteren Männern auf.

Wissenschaftler/innen haben die Ursache noch nicht geklärt. Dennoch wurden mehrere Risikofaktoren identifiziert, darunter Alter, Rauchen, Fettleibigkeit, Diabetes und Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Ein kurzer Überblick über die Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse ist ein längliches Organ, das hinter dem Magen liegt und viele wichtige Körperfunktionen ausübt. Es lassen sich zwei Zelltypen in der Bauchspeicheldrüse unterscheiden:

  • Endokrine Zellen: Sie sind in der Regel in Form von Langerhans-Inseln gruppiert und produzieren Hormone, die direkt ins Blut abgegeben werden. Normalerweise produzieren sie Insulin und Glukagon, Verbindungen, die die Glukosemenge im Blutkreislauf regulieren.
  • Exokrine Zellen: Diese Zellen synthetisieren Enzyme, die durch winzige Gänge in den Zwölffingerdarm gelangen. Sie bilden den Bauchspeicheldrüsengang, der mit dem Gallengang (aus der Leber) in den Dünndarm mündet. Die produzierten Enzyme helfen bei der Verdauung bestimmter Nährstoffe wie Lipide oder Fette.

Arten von Bauchspeicheldrüsenkrebs

Je nach Art der betroffenen Zellen unterscheidet man zwei Arten von Bauchspeicheldrüsenkrebs:

  • Exokrines Pankreaskarzinom: Dies ist die häufigste Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs. In den meisten Fällen entwickelt er sich in den Zellen, die Verdauungsenzyme produzieren.
  • Endokriner oder neuroendokriner Tumor des Pankreas (bösartig oder krebsartig). Er betrifft die Zellen der Langerhans-Inseln, die Hormone produzieren und diese direkt ins Blut abgeben. Je nach betroffenem Zelltyp kann man zwischen verschiedenen Subtypen unterscheiden (siehe die häufigsten Symptome).

Pankreaskarzinom: Das sind die häufigsten Symptome

Pankreaskarzinom - Schaubild Bauchspeicheldrüse

Expert/innen der Asociación Española de Cancer (AECC) erklären, dass Menschen mit Pankreaskarzinom in der Anfangsphase meist keine Symptome haben. Mit dem Fortschreiten der Krankheit können jedoch verschiedene Symptome auftreten, wie z. B. unerklärlicher Gewichtsverlust, Gelbsucht, Diabetes, Schmerzen im Bereich der Bauchspeicheldrüse, ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Übelkeit und Erbrechen, um nur einige zu nennen.

Allerdings muss klargestellt werden, dass die Symptome je nach Art des Bauchspeicheldrüsenkrebses, an dem der/die Patient/in leidet, variieren können.

Exokriner Bauchspeicheldrüsenkrebs

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit und ständige Erschöpfung
  • Schlechter Appetit oder Appetitlosigkeit. Dies führt häufig zu einem ungewollten Gewichtsverlust.
  • Vergrößerung der Gallenblase oder der Leber
  • Bauchbeschwerden, die auf nahe gelegene Bereiche (z. B. den Rücken) übergreifen können
  • Gelbsucht oder Gelbfärbung der Haut. Das liegt daran, dass der Krebs den Hauptgallengang blockiert und sich dadurch Bilirubin anreichert. Bilirubin ist ein von der Leber produziertes Pigment, welches normalerweise durch diesen Gang in den Zwölffingerdarm gelangt.
  • Zu den weiteren Symptomen gehören dunklerer Urin und Veränderungen im Stuhlgang.

Pankreaskarzinom: Das sind einige der hormonellen Symptome

  • Veränderungen in der Beschaffenheit des Fettgewebes des Patienten/der Patientin. Diese Störung ist auf eine falsche Freisetzung von Pankreasenzymen zurückzuführen.
  • Diabetes: In diesem Fall zerstören die exokrinen Zellen die Zellen, die das Insulin synthetisieren. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an und die charakteristischen Symptome dieser Krankheit treten auf.
  • Leichte Veränderungen des Blutzuckerspiegels.

Endokriner oder neuroendokriner Tumor der Bauchspeicheldrüse (bösartig oder krebsartig): Abhängig von der Art der Zelle ab, die den Krebs entwickelt hat:

  • Gastrinom: Die Krankheit manifestiert sich in den Zellen, die Gastrin produzieren, und steigert dessen Produktion. Im Allgemeinen trägt diese Substanz dazu bei, dass mehr Säure im Magen gebildet wird. Diese Erkrankung ist auch unter dem Namen Zollinger-Ellison-Syndrom bekannt.
  • Insulinom: Es wirkt sich auf die insulinbildenden Zellen aus, die sich unkontrolliert vermehren. Die dabei auftretenden Symptome sind auf eine Hypoglykämie oder einen niedrigen Blutzuckerspiegel zurückzuführen.
  • Glukagonom: Der Krebs entwickelt sich in den Zellen, die Glukagon produzieren. Er verursacht eine Hyperglykämie oder einen erhöhten Blutzuckerspiegel.
  • Somatostatinom: Normalerweise trägt Somatostatin zur Regulierung anderer Hormone bei. Wenn die Pathologie auftritt, können die Konzentrationen dieser Stoffe auf allgemeiner Ebene verändert sein.
  • PPom: Dabei handelt es sich um eine Überproduktion von Pankreas-Polypeptid (PP), das unter normalen Bedingungen die Funktionen der Bauchspeicheldrüse reguliert.
  • VIPom: Es verändert die Zellen, die das vasoaktive intestinale Peptid (VIP) synthetisieren. Das auffälligste Symptom ist lang anhaltender Durchfall.

Die Arbeit des Arztes

Sobald bei einer Person Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde, wird der Arzt/die Ärztin die am besten geeigneten Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Je nach Fall wird dem Patienten/der Patientin die eine oder andere Alternative vorgeschlagen. Es ist zu beachten, dass in einigen Fällen mehr als eine Behandlungsart zum Einsatz kommen kann.


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