Das Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür

Soweit bekannt ist, besteht zwischen einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür und der Ansteckung mit dem Helicobacter Pylori Bakterium ein Zusammenhang. Alles Wissenswerte in diesem Artikel!
Das Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür
Fabiola Marín Aguilar

Geschrieben und geprüft von der Pharmazeutin Fabiola Marín Aguilar.

Letzte Aktualisierung: 25. August 2022

Das Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür ist ein Defekt in der Schleimhaut. Tritt dies im oberen Teil des Dünndarms auf, so spricht man von einem Zwölffingerdarmgeschwür. Ein Geschwür im Magen nennt man Magengeschwür.

Was verursacht ein Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür?

Folgende Ursachen können zu einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür führen:

  • Übermäßige Säureproduktion: Die Produktion der Magensäure (Säure, die zur Verdauung benötigt wird) kommt aus dem Gleichgewicht und verursacht so ein Geschwür im Verdauungssystem.
  • Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente: Der übermäßige Gebrauch von entzündungshemmenden Medikamenten zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber (zum Beispiel Ibuprofen) erhöht das Risiko für Magen-Darm-Blutungen.
  • Stress, Tabak und Alkohol fördern ebenfalls die Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.

Abgesehen von den oben genannten Ursachen weiß man, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und einer Ansteckung mit dem Bakterium Helicobacter Pylori gibt. Die typische spiralförmige Gestalt des Bakteriums erleichtert ihm das Eindringen in die Magenschleimhaut. Es setzt sich an der Schleimhaut fest und produziert Giftstoffe, die Entzündungen und die Bildung von Geschwüren begünstigen.

Man schätzt, dass etwa die Hälfte der Weltbevölkerung mit diesem Bakterium infiziert ist. Aber nur 15 % dieser Menschen bekommen im Lauf ihres Lebens ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.

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Was sind die Symptome bei einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür?

Schmerzen bei einem Zwölffingerdarmgeschwür

Die häufigsten Merkmale eines Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs sind folgende:

  • Bauchschmerzen: Ein brennendes Gefühl in der Magengegend ist das wichtigste Merkmal einer Schleimhautentzündung. Meist lässt dieses Brennen nach, nachdem du Nahrung zu dir genommen hast. Außerdem hilft die Einnahme eines Medikaments zur Neutralisierung der Magensäure. Wenn das Magengeschwür jedoch bereits durchgebrochen ist, treten die Schmerzen meist nach dem Essen auf.
  • Sodbrennen oder ein brennendes Gefühl in der Speiseröhre
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Darmprobleme oder Blähungen

Darüber hinaus gibt es auch Geschwüre, die keine Symptome verursachen. Diese werden oft erst entdeckt, wenn ernstere Probleme auftreten. Beispielsweise sind das:

  • Blutungen im Verdauungssystem: Es kann zum Erbrechen von Blut oder zu schwarzem Stuhl (Teerstuhl) kommen.
  • Durchbruch des Geschwürs
  • Pylorusstenose: Aufgrund einer Verengung des Magenausgangs hat der Patient ein Sättigungsgefühl, obwohl er kaum etwas gegessen hat.

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür: Wie erfolgt die Diagnose?

Ein positiver H. pylori-Test in einem Fläschchen zur Diagnose von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
Ein Helicobacter Pylori-Test zur Diagnose des Bakteriums.

Um ein Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür zu diagnostizieren, werden meist die medizinische Vorgeschichte des Patienten und die Symptome genau erhoben. Darüber hinaus führt der Arzt eine körperliche Untersuchung und zusätzliche Tests durch.

Die wichtigsten Untersuchungen sind eine Magenspiegelung und ein Helicobacter Pylori-Test.

  • Magenspiegelung: Dabei führen die Ärzte einen Schlauch mit einer Kamera durch den Mund und die Speiseröhre zum Magen. So kann der gesamte obere Verdauungstrakt und Erkrankungen sichtbar gemacht werden. Falls erforderlich, können dabei auch Gewebeproben entnommen werden.
  • Nachweis des Helicobacter-Pylori-Bakteriums: Der Nachweis von Antikörpern im Blut, die Untersuchung von Stuhlproben und ein Atemtest sind übliche Methoden. Beim Atemtest musst du eine Flüssigkeit mit kohlenstoffmarkiertem Harnstoff trinken. Dieses wird dann von den Bakterien in Kohlendioxid umgewandelt, welches dann in der ausgeatmeten Luft nachgewiesen werden kann.

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür: Behandlung

Die Behandlung konzentriert sich meist auf die Linderung der Symptome und die Verringerung der Schmerzen mit Medikamenten.

Säurehemmende Medikamente und Magenschutzmittel

  • Protonenpumpenhemmer: Ein Beispiel hierfür ist das bekannte Omeprazol zur Verringerung der Produktion von Magensäure.
  • H2-Rezeptor-Antagonisten, beispielsweise Ranitidin.

Medikamente gegen Helicobacter Pylori

Zur Behandlung wird meist ein Protonenpumpenhemmer in Verbindung mit einem Antibiotikum, das die Bakterien abtötet, eingesetzt. Nachdem du die Medikamente einige Tage eingenommen hast, wird der Atemtest wiederholt. Dadurch kann der Arzt feststellen, ob die Infektion erfolgreich behandelt wurde.

Die Behandlung schwerer Verläufe von Magengeschwüren, bei denen Blutungen oder Rupturen auftreten, erfordert das Auffinden des blutenden Geschwürs durch eine Magenspiegelung. Außerdem muss die Blutung gestoppt werden. Wenn eine Perforation vorliegt, muss der Patient dringend chirurgisch behandelt werden.

Wie kann man einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür vorbeugen?

Es liegt in deiner Hand! Wenn du auf bestimmte Medikamente, auf koffeinhaltige Getränke und Tabak verzichtest und dich gesund ernährst, kannst du das Risiko für ein Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür verringern.


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