Nasale Einnahme von Arzneimitteln
Die nasale Einnahme von Arzneimitteln ist sehr weit verbreitet, da sie einfach ist und gegenüber anderen Methoden viele Vorteile hat.
Inhaliert man das Medikament direkt, dann kann es viel besser von der Nasenschleimhaut und den Lungen aufgenommen werden. Dabei reduziert sich auch die Zahl der Nebeneffekte und man braucht nur eine geringe Dosis, da nichts in anderen Zonen verschwendet wird.
Lies weiter, um zu erfahren, warum die Einnahme von Arzneimitteln immer öfter über die Nase geschieht.
Nasale Einnahme von Medikamenten: eine Alternative
Die Nasenschleimhaut enthält viele Blutgefäße und wenn man ein Medikament in Tropfenform nasal einnimmt, dann wirkt es lokal. Möchten wir allerdings, dass die ganzen Atemwege benetzt werden, so können wir ein Spray mit Mikropartikeln des Arzneimittels verwenden.
Außerdem können nicht alle Patienten Medikamente schlucken. Alten Menschen fällt es beispielsweise oft schwer zu schlucken, neurologische Erkrankungen können Dysphagie auslösen, Babys könnten sich verschlucken usw.
Kann ein Patient nicht richtig einatmen (vielleicht leidet er unter Ateminsuffizienz oder es handelt sich um ein Kind, dessen Lungen noch nicht ganz entwickelt sind), dann kann man einen Zerstäuber verwenden. Mit Hilfe einer Maske atmet der Patient schließlich ganz natürlich das Arzneimittel ein.
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Welche Medikamente kann man nasal einnehmen?
Es gibt viele verschiedenen Arten von Medikamenten, die man verwenden kann. Im Folgenden berichten wir dir, welches die am häufigsten verwendeten Arzneimittel sind und gegen welche Krankheiten man sie einsetzt:
- Steroide. Genauer genommen geht es hierbei um die intranasalen Steroide. Man setzt sie gegen allergische Rhinitis und allergische Rhinosinusitis ein. Sie wirken sehr effizient, sogar bei chronischen Fällen.
- Antihistaminika. Sie blockieren die Ausschüttung von Histamin, einer wichtigen Substanz bei allergischen Reaktionen. Generell sind es Sprays, mit denen man die Nasenschleimhaut bestäubt und man setzt sie gegen allergische Rhinitis ein.
- Alphablocker. Das sind die berühmten Nasensprays. Man sollte sie höchstens zwei Tage anwenden, damit es zu keinem Gegeneffekt kommt, der die Blutgefäße der Nase schwächt und möglicherweise eine medikamentöse Rhinitis auslösen könnte.
Wie funktioniert die nasale Einnahme von Arzneimitteln?
Die nasale Einnahme von Arzneimitteln ist sehr einfach und braucht keinerlei Vorbereitungen. Am besten setzt sich der Patient, damit er den Kopf nicht zu weit nach hinten beugt, doch ansonsten gibt es keine weiteren Empfehlungen.
Es ist wichtig, sich zuvor die Nase gründlich zu reinigen, damit keine Mikroorganismen tiefer in die Nasenschleimhäute gelangen. Dann führt man die Gefäßspitze in das Nasenloch ein, sollte dabei aber vorsichtig sein, dass es nicht die Wände der Nase berührt.
Als Nächstes setzt man das Medikament in der Nase frei, während man dabei durch den Mund atmet. Dadurch vermeidet man Niesen und das Arzneimittel bleibt in der Zone, in der es wirken soll. Der hintere Teil der Nase nennt sich Rhinopharynx, diese Zone ist der obere Teil der Atemwege.
Das Arzneimittel kann auch in die Gurgel fließen, wenn man während der Anwendung nicht richtig durch den Mund atmet, während man den Kopf zurückgelehnt hat. Letztendlich sollte der Patient still einige Minuten in derselben Position verharren. Das unterstützt die Absorbierung des Medikamentes.
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