Mundbrennen: mögliche Ursachen

Ein Brennen im Mund kann verschiedene Ursachen haben, wie eine allergische Reaktion auf ein bestimmtes Nahrungsmittel oder die Nebenwirkung eines Medikamentes. Erfahre hier, was du gegen Mundbrennen tun kannst.
Mundbrennen: mögliche Ursachen

Geschrieben von Carmen Martín

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Hattest du schon einmal ein Brennen im Mund und wusstest nicht, woher es kam? Solch ein Brennen ist nichts Außergewöhnliches, wenn man gerade scharfe Speisen zu sich genommen hat und es von kurzer Dauer ist. Es gibt jedoch Menschen, die ein dauerhaftes Mundbrennen verspüren, und dies ohne erkennbare Ursache.

In der Fachsprache wird dieses Mund- oder Zungenbrennen Glossodynie genannt. Man geht davon aus, dass zwischen 5 und 10 % der Bevölkerung davon betroffen sind. Die Erkrankung ist für die Betroffenen sehr unangenehm, da sich das Brennen auf den ganzen Mundraum ausweiten kann.

Tatsache ist, dass es sich hierbei um ein noch relativ unerforschtes Syndrom handelt. Man weiß aber, dass es mit bestimmten Erkrankungen oder krankhaften Zuständen in Zusammenhang gebracht werden kann. Es ist jedoch auch möglich, dass das Brennen ein Anzeichen von Vitaminmangel ist oder dass es sich um eine allergische Reaktion handelt.

In diesem Beitrag erklären wir, warum es gelegentlich zu anhaltendem Mund- oder Zungenbrennen kommen kann und welches die Ursachen dafür sind. Wir gehen dabei auch auf die Behandlungsmöglichkeiten ein.

Wie kommt es zu dauerhaftem Mundbrennen?

Wie eingangs erwähnt, ist ein gelegentliches Brennen im Mundbereich nicht ungewöhnlich, so zum Beispiel, wenn man gerade scharfe Speisen zu sich genommen hat. Das Brennen ist in diesem Fall recht schnell wieder vorbei und die Ursache klar.

Wenn hingegen ein dauerhaftes Mund- oder auch Zungenbrennen ohne erkennbare Ursache auftritt, kann es sich um Glossodynie oder auch Burning-mouth-Syndrom handeln. Das Brennen erstreckt sich in dem Fall über die ganze Zunge und in die Mundhöhlenbereiche.

Es kann sogar zum Verlust des Geschmackssinns kommen. Auch ein Taubheitsgefühl und Mundtrockenheit kann sich zusätzlich zum Brennen einstellen. Das Brennen tritt täglich auf und verschlimmert sich meist im Laufe des Tages. Manche Patienten verspüren es durchgehend, andere mit Unterbrechungen.

Wie kommt es zu dauerhaftem Mundbrennen?

Mund- oder Zungenbrennen kann durch die Aufnahme scharfer Speisen verursacht werden. Wenn es jedoch wiederholt und massiv auftritt, ist es wahrscheinlich, dass es sich um das Burning-mouth-Syndrom handelt.

Die Ursachen für das Mundbrennen lassen sich in primäre und sekundäre Ursachen unterteilen. Man geht vom Burning-mouth-Syndrom als primäre Ursache aus, wenn vorab alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen werden konnten.

Von sekundärem Syndrom spricht man, wenn es von einer anderen Erkrankung oder Gegebenheit verursacht wurde. Hierzu zählen zum Beispiel die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente. Es gibt viele, die Mundtrockenheit und Mundbrennen verursachen. Außerdem können folgende Ursachen vorliegen:

  • Pilzinfektionen wie Soor
  • Vitaminmangel oder unausgewogene Ernährung, z.B. auch Eisenmangel
  • Stresssituationen oder Angstzustände
  • Falsche Mundhygieneprodukte. Es gibt Zungenbürsten und Mundspülungen, die die Schleimhäute angreifen und das Brennen verursachen
  • Stoffwechselerkrankungen und gastroösophageale Refluxkrankheit. Letztere hat zur Folge, dass die säurehaltigen Mageninhalte zurück in den Mund gelangen und die Mundschleimhäute reizen.

Das könnte dich auch interessieren: Welche Krankheiten kann unsere Zunge verraten?

Mundbrennen: Wie erfolgt die Diagnose?

Das Burning-mouth-Syndrom ist sehr schwer festzustellen. Wie wir bereits erwähnt haben, müssen zunächst alle sekundären Ursachen ausgeschlossen werden. Hierfür ist es nötig, dem Arzt detailliert alle Symptome zu schildern und die Medikamente, die man gerade einnimmt, zu nennen.

Eine Diagnose kann auch mit Hilfe einer Blutanalyse vorgenommen werden. Diese erbringt den Nachweis von Hormonschwankungen oder Mangelerscheinungen, welche das Brennen verursachen können. Auch Allergietests sind sehr zielführend, denn oftmals tritt das Brennen nur nach dem Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln auf.

Um andererseits eine Entzündung auszuschließen, wird eine Biopsie des Mundgewebes gemacht oder eine Zellkultur hergestellt. Wichtig ist auch zu klären, ob möglicherweise die gastroösophageale Refluxkrankheit vorliegt, was nicht selten vorkommt.

Behandlungsmöglichkeiten

Mundspuelung Mundspülung

Behandlungsmöglichkeiten des Burning-mouth-Syndroms können bestimmte medizinische Mundspülungen beinhalten. Es obliegt dem Arzt, die passende Therapie zu finden.

Die Behandlung ist immer abhängig von den Ursachen des Syndroms. In erster Linie muss die zugrundeliegende Krankheit behandelt werden. Wenn das Brennen durch Angstzustände oder Stress hervorgerufen wird, ist es das Wichtigste, mit diesen Zuständen umgehen zu lernen.

Es gibt aber auch bestimmte medizinische Behandlungsmöglichkeiten wie Mundspülungen auf Lidocainbasis. Auch Capsaicin, ein schmerzstillender Wirkstoff, sowie bestimmte Antidepressiva finden Anwendung. Dem Facharzt kommt die Aufgabe zu, die beste Behandlungsmethode zu verordnen.

Schlussbemerkung

Wenn du unter Mundbrennen leidest und die Beschwerden andauern, könnte dies eine pathologische Ursache haben. Man nennt dies das Burning-mouth-Syndrom. Es kann als sekundärer Effekt von Allergien oder bestimmten Erkrankungen auftreten. In jedem Fall empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, damit dieser eine Diagnose vornehmen und die entsprechende Behandlung verschreiben kann.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Arnáiz-García, M. E., Arnáiz-García, A. M., Alonso-Peña, D., García-Martín, A., Campillo-Campaña, R., & Arnáiz, J. (2017). Glosodinia o síndrome de boca ardiente. Medicina General y de Familia, 6(4), 172–175. https://doi.org/10.24038/mgyf.2017.039
  • Glosodinia (“síndrome de boca ardiente”) – familydoctor.org. (n.d.). Retrieved December 3, 2019, from https://es.familydoctor.org/condicion/sindrome-de-ardor-en-la-boca/
  • Aravindhan R, Vidyalakshmi S, Kumar MS, Satheesh C, Balasubramanium AM, Prasad VS. Burning mouth syndrome: A review on its diagnostic and therapeutic approach. J Pharm Bioallied Sci. 2014;6(Suppl 1):S21–S25. doi:10.4103/0975-7406.137255
  • Bookout GP, Short RE. Burning Mouth Syndrome. [Updated 2019 Mar 9]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2019 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK519529/
  • Feller L, Fourie J, Bouckaert M, Khammissa RAG, Ballyram R, Lemmer J. Burning Mouth Syndrome: Aetiopathogenesis and Principles of Management. Pain Res Manag. 2017;2017:1926269. doi:10.1155/2017/1926269

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.