Mizellen Reinigungslotion: was ist das und kann man es selbst herstellen?
Einige Hersteller haben Mizellen-Reinigungslotionen, -Reinigungswässer und -reinigendes Tonikum auf den Markt gebracht. Was ist das überhaupt? Welche Technik steckt dahinter? Wie wirkt das? Und kann ich es selbst herstellen?
Wir erklären dir hier alles, was du über Mizellen-Produkte wissen möchtest.
Was sind Mizellen?
Was sind eigentlich diese, wirst du dich schon gefragt haben, wenn du ein solches Kosmetikprodukt im Laden gesehen hast. Sie selbst sind Minikügelchen aus der Nanotechnologie. Sie sind nur wenige Nanometer „groß“.
Die Kügelchen verfügen über einen wasserliebenden und einen fettliebenden Anteil. Mit diesen beiden Anteilen schwimmen sie im Falle einer solchen Reinigungslotion in einer wässrigen Lösung herum. Sie entstehen, wenn z. B. Öl und Wasser vermischt wird.
Wie du beim Rühren von Salatsauce festgestellt hast, verbinden sich Öl und Wasser nicht wirklich. Dazu braucht man Emulgatoren oder Tenside. Im Fall dieser Reinigungslotionen sind das Tenside.
Sobald dieses Gemisch eine bestimmte Konzentration an Tensiden erreicht hat, reagieren die Moleküle innerhalb der Flüssigkeit und beginnen sich quasi neu anzuordnen. Während dieser Neuordnung entstehen diese klitzekleinen, kugelförmigen Teilchen.
Wie reinigen sie?
Beim Reinigen oder Abschminken mit einer Lotion docken die im Wasser gelösten waschaktiven Mizellen an Schmutz- und Make-up-Teilchen an und lösen sie sanft, ohne dass Reiben oder Rubbeln nötig wäre.
Da diese Kügelchen extrem klein sind (kleiner als Liposomen!), kann unsere Haut die pflegenden Wirkstoffe der Kügelchen besonders gut aufnehmen. Somit reinigt und pflegt eine solche Lotion in einem Schritt.
Wie und wann wende ich Mizellen-Produkte an?
Im Handel sind verschiedene Produkte erhältlich. Manche sehen dann aus wie gewöhnliches (Gesichts-)Wasser, andere werden in Form von Lotionen und Toniken angeboten.
Die Anwendung ist jedoch immer gleich: Einige Tropfen des Produktes auf einen Wattebausch geben und das Gesicht dann damit sanft abreiben.
Ein Abspülen sowie Nachwaschen mit Wasser und Seife ist nicht nötig, was die Produkte besonders geeignet macht für trockene und empfindliche Haut.
Je nach Hersteller wird die Anwendung auch vor dem Auftragen von dekorativer Kosmetik sowie Make-Up empfohlen, zum Abschminken und Reinigen der Haut, aber auch zum Erfrischen der Gesichtshaut über Tag.
Kann man Mizellen-Pflegeprodukte selbst herstellen?
Man kann Reinigungswasser selbst herstellen. So ist man sicher, dass man keine Inhaltstoffe verwendet, auf die man allergisch reagiert. Konservierungsstoffe zum Beispiel.
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Ohne Konservierungsstoffe gehört dein selbstgemachtes Mizellenwasser aber unbedingt in den Kühlschrank! Du brauchst:
- Eine Flasche mit 150 ml Volumen
- 90 ml Rosenwasser
- 5 ml Rosenöl
- 20 Tropfen Vitamin E
- 3 ml Türkischrotöl
Vitamin E bekommst du in jeder Apotheke sowie im Versandhandel für Kosmetikbestandteile. Türkischrotöl wird überdies auch Tournantöl genannt und ist sulfatiertes Rizinusöl. Die Sulfatierung ist unbedingt nötig, sie macht das Rizinusöl dann wasserfreundlich.
Das bedeutet, es verbindet sich mit dem Wasser und löst sich darin quasi auf. Nicht sulfatiertes Öl würde wie Fettaugen auf der Suppe an der Oberfläche schwimmen.
Es ist eine klare meist braungelbe bis dunkelrote Flüssigkeit, wegen der sich dein selbstgemachtes Mizellen-Gesichtswasser auch gelblich-orange färben wird. Keine Sorge, dein Gesicht wird davon nicht gefärbt! Das Öl bekommst du im Naturkosmetikhandel und auf Bestellung in Apotheken.
Fülle alle Zutaten nacheinander in die bereitgestellte Flasche, schüttele sie einmal kräftig – und schon ist dein selbstgemachtes Kosmetikprodukt fertig!
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- Dwars, T., Paetzold, E., & Oehme, G. (2005). Reaktionen in micellaren Systemen. Angewandte Chemie. https://doi.org/10.1002/ange.200501365