Merkmale von Purpura Schönlein-Henoch

Purpura Schönlein-Henoch kann in jedem Alter auftreten, kommt aber fast immer im Kindesalter vor. Die Prognose ist in den meisten Fällen gut und die Genesung erfolgt spontan ohne weitere Konsequenzen.
Merkmale von Purpura Schönlein-Henoch

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Purpura Schönlein-Henoch ist eine vaskuläre Autoimmunerkrankung, deren Ursache noch unbekannt ist. Johann Lukas Schönlein beschrieb sie erstmals im Jahr 1860 in Zusammenarbeit mit seinem Lehrer Eduard Heinrich Henoch. Die Entstehung ist jedoch bis heute unklar.

Diese Krankheit tritt vor allem im Kindesalter auf. Schätzungen zufolge sind jährlich im Schnitt zehn bis 20 von 100.000 Kindern davon betroffen. Außerdem erkranken Jungen häufiger an der Krankheit.

Sie tritt bei einer Fehlfunktion des Immunsystems auf. Ein Protein namens Immunglobulin A (IgA), das als Antikörper fungiert, beginnt sich in den Blutgefäßen abzulagern und löst bestimmte Symptome aus.

Purpura Schönlein-Henoch ist auch bekannt als:

  • Rheumatoide Purpura
  • Immunkomplexpurpura
  • Purpura anaphylactoides
  • Anaphylaktoide Pupura

Was ist Purpura Schönlein-Henoch?

Purpura Schönlein-Henoch

Purpura Schönlein-Henoch ist eine Erkrankung, die durch die Entzündung und Reizung kleiner Blutgefäße gekennzeichnet ist. Dieser Zustand ist als Vaskulitis bekannt und betrifft hauptsächlich die Haut, kann aber auch im Darm und manchmal sogar in den Nieren auftreten.

In vielen Fällen geht dieser Erkrankung eine bakterielle oder virale Infektion der oberen Atemwege voraus, wie etwa eine Nasennebenhöhlen-, Rachen- oder Lungeninfektion.

Es gibt Berichte über einige Fälle, in denen die Krankheit nach der Einnahme bestimmter Medikamente, dem Verzehr gewisser Nahrungsmittel, nach Insektenstichen oder Impfungen aufgetreten ist. Diese Fälle sind jedoch nicht allzu häufig.

Die Erkrankung erfordert eine klinische Diagnose auf der Basis ihrer Hauptmerkmale:

  • Hautausschlag
  • Entzündungen und Schmerzen in den Gelenken
  • Schwierigkeiten bei der Verdauung
  • Nierenprobleme

Der Hautausschlag

In 80 bis 100 % der Fälle von Purpura Schönlein-Henoch treten Symptome auf der Haut auf. Das charakteristischste ist eine Ansammlung von purpurroten Flecken, die blauen Flecken ähneln und normalerweise am Gesäß, an den Beinen und Füßen auftreten.

In einigen seltenen Fällen treten die Flecken auch im Gesicht, an den Ohren, Armen und am Rücken auf. Ödeme oder Schwellungen durch überschüssige Flüssigkeit auf der Kopfhaut, den Händen, Füßen, dem Gesicht und dem Hodensack sind zu Beginn üblich. Blasen auf der Haut, gefüllt mit Flüssigkeit oder Blut, sind selten bei Kindern, aber häufig bei Erwachsenen.

Entzündete und schmerzende Gelenke

Purpura Schönlein-Henoch

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In 40 bis 75 % der Fälle von Purpura Schönlein-Henoch treten Gelenkbeschwerden auf. Dazu gehören vor allem Entzündungen und Schmerzen (Arthritis). Diese treten meist in den Knien und Knöcheln auf.

Die Gelenkprobleme erscheinen ein bis zwei Wochen vor dem Auftreten der Hautsymptome, in etwa 15 bis 25 % der Fälle. Diese Art von Arthritis ist vorübergehend und verschwindet in der Regel nach ein paar Tagen. Sie hinterlässt keine Verformungen oder Folgeerscheinungen.

Verdauungsbeschwerden bei Purpura Schönlein-Henoch

Gastrointestinale Probleme treten in 50 bis 75 % der Fälle auf. Die häufigste Symptomatik sind zudem Bauchschmerzen, die bei bis zu 85 % der Betroffenen auftreten. Nur in 14 % der Fälle erscheinen sie vor der Veränderung des Hautbildes und erschweren oft die Erstdiagnose.

In der Hälfte der Fälle ist Blut im Stuhl zu finden. Andere Symptome wie Übelkeit und Erbrechen sind ebenfalls häufig. In einem kleinen Prozentsatz der Fälle kommt es auch zu gastrointestinalen Blutungen, Darmverschluss, Geschwüren, Perforationen und akuter Pankreatitis.

Nierenprobleme

Nierenprobleme treten in 20 bis 50 % der Fälle auf und erscheinen im ersten Monat bei 75 bis 80 % der Patienten und in den folgenden drei Monaten in 97 bis 100 % der Fälle. Nierenbeschwerden bestimmen den Schweregrad der Erkrankung und ihre Langzeitprognose.

Grundsätzlich umfassen sie Hämaturie (Blut im Urin) und Proteinurie (Eiweiß im Urin). Allerdings ist nur selten eine Dialyse oder Nierentransplantation notwendig. Schließlich kann die Erkrankung auch zu verschiedenen nephritischen Syndromen führen, falls das Nierenproblem fortschreitet. Diese wiederum können bei 50 % der Betroffenen innerhalb von 10 Jahren zu einem Nierenversagen führen.


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  • Lovillo, M. C., & Cruz, M. L. (2013). Púrpura de Schönlein-Henoch, enfermedad de Kawasaki y otras vasculitis. Pediatr Integral, 17(1), 34-46.

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