Lichtempfindlichkeit bei Lupus - was tun?
Lichtempfindlichkeit bei Lupus ist eine der häufigsten klinischen Hauterscheinungen der Krankheit. Menschen mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) sollten vorsichtig sein, wenn sie sich dem Sonnenlicht oder künstlichem Licht aussetzen.
Zu den Symptomen einer erhöhten Lichtempfindlichkeit gehören folgende:
- Fieber
- Sonnenbrand
- Gelenkschmerzen und Schwellungen
- Verschlimmerung von Müdigkeit und allgemeiner Schwäche
Wenn du ein paar Tipps befolgst, ist es jedoch möglich, mit SLE zu leben und der erhöhten Lichtempfindlichkeit entgegenzuwirken. Darüber wollen wir in diesem Artikel sprechen.
Lichtempfindlichkeit bei Lupus – was ist das?
Systemischer Lupus erythematodes (SLE) ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Antikörper verursacht wird, die körpereigene Zellen angreifen. Sie tritt in der Regel zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahrzehnt auf und ist häufiger bei Frauen anzutreffen.
Lupus kann generalisierte (systemische) Symptome oder nur Hautsymptome (kutaner Lupus erythematodes) aufweisen. Zu den akuten Schüben oder Krisen, die auf eine erhöhte Entzündungsaktivität zurückzuführen sind, gehören Hautveränderungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gewichtsverlust, Fieber und Müdigkeit.
Die Intensität und Dauer eines jeden Ausbruchs ist sehr individuell. Häufig kommt es auch zu einer langfristigen Beteiligung mehrerer Organe, einschließlich der Nieren, des Herzens, der Lunge, des zentralen Nervensystems und der Haut selbst.
Lichtempfindlichkeit bei Lupus und die Auswirkungen
Sowohl beim systemischen Lupus erythematodes als auch beim kutanen Lupus erythematodes wirkt sich die Exposition gegenüber ultravioletten (UV-)Strahlen aus, unabhängig davon, ob sie von Sonnenlicht oder künstlichen Lichtquellen stammen. Dies bezeichnet man als Photosensibilität, die sich auf unterschiedliche Weise äußern kann.
Bei Lupus-Patient/innen führt die UV-Strahlung zur Entwicklung klinischer Hauterscheinungen. Bis zu 75 % der Betroffenen haben eine durch systemischen Lupus erythematodes verursachte Lichtempfindlichkeit. Bei Patient/innen mit kutanem Lupus erythematodes kann dieser Wert sogar bei fast 99 % liegen.
Das Eindringen der UV-Strahlen in die Epidermis und Dermis führt zu Veränderungen der DNA. Es kommt zur vermehrten Bildung freier Radikale und zu Oxidationsreaktionen in den Zellen des Immunsystems sowie im Endothel der Blutgefäße.
Dieser Autoimmunangriff führt zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Daraufhin kommt es zur Zellapoptose (programmierter Zelltod), die einen Krankheitsschub auslösen kann.
Eine durch Lupus verursachte Lichtempfindlichkeit kann sich als Hautausschlag und allgemeiner Juckreiz äußern.
Tipps zur Bewältigung der Lichtempfindlichkeit bei Lupus
Irgendwann tritt die Lichtempfindlichkeit bei Lupus auf. Daher ist es wichtig, dass die Betroffenen in der Lage sind, alltägliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn sie mit dieser Krankheit leben. Die wichtigsten davon sind die folgenden.
1. Benutze immer Sonnenschutzmittel
Menschen mit einer durch Lupus verursachten Lichtempfindlichkeit sollten immer Sonnenschutzmittel verwenden, auch an bewölkten Tagen. Im Handel gibt es zahlreiche Möglichkeiten, darunter Sonnenschutzmittel in Form von Feuchtigkeitscremes, Sprays, Make-up-Pulvern sowie Körper- und Gesichtscremes.
Trage den Sonnenschutz auch auf, wenn du dich in geschlossenen Räumen aufhältst.
Es empfiehlt sich, die Schutzmaßnahmen alle 2 Stunden zu wiederholen. Bei direkter Sonneneinstrahlung, z. B. während eines Strandaufenthalts, solltest du die Zeitspanne auf 1 Stunde verkürzen.
Verwende den höchsten verfügbaren Lichtschutzfaktor (LSF). Wenn du dich im Freien aufhältst, empfiehlt sich ein LSF von 70.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass du das Sonnenschutzmittel großzügig und vor allem auf Nacken, Stirn, Gesicht, hinter den Ohren, Schultern, Rückseite der Arme und oberen Rücken aufträgst.
2. Kleidung mit Lichtschutzfaktor
Wenn du an einer durch Lupus verursachten Lichtempfindlichkeit leidest, sind Textilien mit einem Lichtschutzfaktor von mehr als 50 empfehlenswert. Es gibt alle Arten von Kleidung mit UV-Schutz, auch Badekleidung.
Obwohl nicht alle Kleidungsstücke den gleichen Schutz bieten, solltest du dich für Stoffe mit hoher Gewebedichte entscheiden und bei Spaziergängen am Strand oder langen Fahrten im Auto lange Ärmel und lange Hosen bevorzugen.
Darüber hinaus solltest du eine Sonnenbrille tragen, auch beim Autofahren. Denn die Lichtempfindlichkeit bei Lupus betrifft auch die Augen und kann Läsionen um und im Augapfel verursachen.
3. Schutz vor UV-Strahlen in Innenräumen
Lass die Vorhänge herunter und die Jalousien geschlossen. Dimme das Licht oder verwende Glühbirnen mit niedriger Wattzahl.
Die UV-Strahlen des künstlichen Lichts sind ebenso schädlich wie die des Sonnenlichts, so dass man ihre Wirkung auf die Haut nicht unterschätzen sollte. Haushaltsglühbirnen sollten eine möglichst geringe Wattzahl haben, am besten LED-Lampen.
Die UV-Strahlen des künstlichen Lichts sind genauso schädlich wie die des Sonnenlichts, daher solltest du ihre Wirkung auf die Haut nicht unterschätzen. Leuchten zu Hause sollten die geringstmögliche Intensität haben. Am besten verwendest du LED-Lampen.
Leuchtstoffröhren und Halogenlampen sind nicht optimal.
Es gibt Jalousien, die ultraviolette Strahlen blockieren. Sie sind im Fachhandel erhältlich. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten, die Fenster zu Hause zu verdunkeln oder zu tönen, um einen Teil des Sonnenlichts zu blockieren.
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4. Lichtempfindlichkeit bei Lupus: Begrenze deine Sonnenexposition
Bei einer durch Lupus verursachten Lichtempfindlichkeit reichen bereits 15 bis 30 Minuten Sonnenschein pro Tag aus, um die erforderliche Menge an Vitamin D zu bilden. Außerdem solltest du die Stunden vermeiden, in denen die Sonneneinstrahlung am intensivsten ist.
Die ideale Zeit für eine sichere Sonnenexposition sind die Morgenstunden (zwischen 8 und 10 Uhr) und die Abendstunden (nach 18 Uhr). Zu anderen Zeiten erhöht sich das Risiko von Hautschäden.
5. Überprüfe die Medikamente, die du einnimmst
Einige Medikamente können die durch Lupus verursachte Lichtempfindlichkeit verschlimmern. Wissenschaftlichen Studien zufolge gehören folgende zu den am häufigsten eingenommenen Medikamentengruppen:
- Antibiotika wie Doxycyclin und Tetracyclin
- Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente wie Naproxen und Piroxicam
- Antihypertensiva wie Schleifendiuretika (Hydrochlorothiazid) und Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer)
- Immunsuppressiva wie z. B. Methotrexat (eines der am häufigsten bei Lupus verschriebenen Medikamente)
Es ist immer ratsam, eine Fachperson zu konsultieren, wenn man zu Beginn einer neuen Behandlung Veränderungen an der Haut feststellt. Ein Arzt oder eine Ärztin kann beurteilen, ob du den Wirkstoff absetzen oder die Behandlung auf ein ähnliches Mittel umstellen musst.
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Lichtempfindlichkeit bei Lupus beginnt mit Wissen
Wer eine durch Lupus verursachte Lichtüberempfindlichkeit hat, sollte seinen Angehörigen gegenüber offen sein und sie über die Notwendigkeit des Schutzes aufklären. Andere sollten verstehen, dass bestimmte Maßnahmen, auch wenn sie extrem erscheinen mögen, unerlässlich sind.
Vorsicht bei jeder Art von Lichteinwirkung, unabhängig davon, ob es sich um Sonnen- oder Kunstlicht handelt, macht einen Unterschied.
Akute Schübe der Krankheit sind sehr schmerzhaft und unangenehm. Sie durch einen angemessenen Lichtschutz zu reduzieren, wird die Lebensqualität verbessern. Daher sollten auch Freunde und Familie in die Behandlung einbezogen werden.
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