Kreatin: Arten, Eigenschaften und Verwendung

Kreatin ist eines der von Sportlern weltweit am häufigsten verwendeten Nahrungsergänzungsmitteln. In diesem Artikel erklären wir die Arten von Kreatin, sowie ihre Eigenschaften und Verwendungen. Lesen Sie weiter!
Kreatin: Arten, Eigenschaften und Verwendung

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Menschen auf der ganzen Welt trainieren als Hobby oder aus beruflichen Gründen. Deshalb gibt es viele Produkte, die die sportliche Leistung verbessern. Eines der beliebtesten davon ist Kreatin. Erfahre anschließend, welche Arten es gibt und wie es zur Anwendung kommt.

Kreatin ist eine Nicht-Protein-Stickstoffverbindung. Es kommt unter anderem in den Muskeln vor. Genauso ist es aber in geringerem Maße auch im Gehirn vorhanden. Die wichtigsten Quellen in der Nahrung sind rotes Fleisch und Meeresfrüchte.

Die Hauptfunktion dieser Substanz hat mit der ATP-Synthese zu tun. Sie liefert während des Stoffwechsels Energie und verbessert in der Folge die sportliche Leistung. Und nicht nur das, es wird auch zur Behandlung einiger Gehirnstörungen sowie bei Herzversagen verwendet.

Arten und ihre jeweiligen Eigenschaften

Kreatin ist ein hervorragendes Nahrungsergänzungsmittel. Daher wurden im Laufe der Jahre verschiedene Arten entwickelt. Jede hat eine andere chemische Zusammensetzung zu Erzielung besserer Wirkungen. Im Folgenden findest du eine Aufstellung der verschiedenen Arten:

Kreatin-Monohydrat

Dieses ist das beliebteste Nahrungsergänzungsmittel bei Sportlern. Es ist aber auch die reinste Form. Das bedeutet, die anderen Arten lassen sich davon ableiten. Es ist auch sehr effektiv! Es hat sich gezeigt, dass es verschiedene Aspekte des Fitnesstrainings, wie zum Beispiel Geschwindigkeit und Spitzenleistung verbessert.

Die Verbindung enthält normalerweise keine Zusatzstoffe. Kreatin-Monohydrat besteht zu 88 % aus Kreatin, die restlichen 12 % sind Wasser. Es hat die Fähigkeit Zellen zu hydratisieren. Außerdem reduziert es auch Zellschäden und steigert zudem die intramuskuläre Speicherfähigkeit.

Kreatin als Narhungsergänzungsmittel

Kreatin-Hydrochlorid

Über diese neuere Kreatinform gibt es nur wenige Studien. Durch die Mischung mit Salzsäure entsteht ein stabiles Molekül, das bis zu 38-mal besser löslich als Kreatin-Monohydrat ist. Dadurch kann es der Körper leichter aufnehmen und außerdem sind Nierenschäden weniger wahrscheinlich. Die Wirkung ist allerdings dieselbe.

Kreatin-Glukonat

Dieses Nahrungsergänzungsmittel besteht aus einem Kreatin-Molekül verbunden mit einem Glukose -Molekül. Dadurch wird die intestinale Absorption beschleunigt. Außerdem wird es im Blutkreislauf auf eine effektivere Weise transportiert. Ebenso dringt es leichter in die Muskeln ein, als Kreatin-Monohydrat. Dies lässt sich damit erklären, dass Glukose einen kurzzeitigen Insulin-Peak erzeugt.

Kreatinphosphat (oder Phospokreatin)

Phosphokreatin oder Kreatinphosphat ist eine chemische Verbindung. Diese kommt im Körper vor und hat einen hohen Energiewert. Allerdings wird nur wenig davon im Körper gespeichert. Daher ist es eine der begehrtesten Arten. Es besteht aus Kreatin und Phosphat in einem Verhältnis von 62:38.

Es hat die gleichen Funktionen wie Kreatin-Monohydrat. Das heißt, es ist perfekt für den Aufbau von fettfreiem Gewebe. Da es eine zusätzliche Energiequelle darstellt, verhindert es die Ermüdung während des Trainings.

Kre-alkalyn Kreatin

Diese Kreatinform ist auch bekannt als alkalisches oder gepuffertes Kreatin. Dies ist eine Mischung aus Kreatin-Monohydrat und alkalisierenden Pulvern. Diese Mischung wurde entwickelt, da sie einen höheren pH-Wert hat. Dadurch verbessert sich die Absorption. Weiters wird die Bildung von Kreatinin verhindert. Dies wiederum reduziert das Risiko von Nierenschäden.

Lange Zeit glaubte man, dass Kre-Alkalyn-Kreatin bessere Ergebnisse liefert als Monohydrat. Eine neuere Studie hat jedoch gezeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit gibt.

Kreatin-Malat

Diese Verbindung ist eine Mischung aus zwei bis drei Kreatinmolekülen und Apfelsäure. Dadurch ist sie besser löslich und leichter absorbierbar. Außerdem verbessert sie die Ausdauer, die Sprintfähigkeit und die Kraft eines Sportlers. Der Blutdruck oder die Fettwerte werden dabei jedoch nicht beeinflusst.

Kreatin-Ethyl-Ester

Kreatin-Ethylester ist nichts anderes als Kreatin-Monohydrat. Es wird mit Alkohol, Methanol oder Ethanol verestert. Diese Veresterung erleichtert die Passage der Verbindung durch die Muskelzellmembranen. Dadurch wird es schneller aufgenommen und niedrigere Dosen reichen aus.

Kreatin-Zitrat

Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus 40 % Kreatin und Zitronensäure. Das macht es zur am besten löslichen Verbindung von allen. Außerdem erzeugt es dank der enthaltenen Zitronensäure viel Muskelenergie. Da es sehr gut löslich ist, verursacht es keine Magenprobleme. Allerdings ist es teurer als andere Sorten.

Verwendung und Sicherheit der verschiedenen Arten

Hochleistungssportler verwenden Kreatin, da es ihre Geschwindigkeit, Ausdauer und Kraft verbessert. In der Tat empfehlen Experten die Anwendung in Sportarten, wie beispielsweise Rudern, Hochsprung und Fußball. Denn seine Wirksamkeit ist mehrfach bewiesen.

Andererseits können Kreatinpräparate Kreatinmangelsyndrome (CCDS), angeborene Fehlfunktionen des Kreatinstoffwechsels verbessern. Beispielsweise ist der Körper dann nicht in der Lage Kreatin selbst zu produzieren. Obwohl es nicht genügend wissenschaftliche Beweise gibt, verschreiben Ärzte es auch für Fälle von Herzversagen.

Prinzipiell ist es sicher, die verschiedenen Arten zu konsumieren. Allerdings solltest du es nur kurzfristig und in einer maximalen Dosis von fünf Gramm einnehmen. Und du solltest einen Arzt konsultieren, bevor du mit der Einnahme beginnst.

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Mögliche Vorteile

Die verschiedenen Arten von Kreatin sind zu bevorzugten Hilfsmitteln von Sportlern geworden. Das liegt daran, dass sie alle die gleichen Vorteile beim Training bieten. Folgende stechen darunter hervor:

  • Bereitstellung von Energie für die Muskelfasern
  • Erhöhung des Muskelvolumens und Erleichterung der Muskelerholung
  • Vermeidung von Müdigkeit und Ermüdung
  • Verzögerung der Hautalterung

Der große Unterschied zwischen den Kreatinverbindungen ist ihre Löslichkeit. Die besser Löslichen werden schneller absorbiert. Eine niedrigere Dosis reicht daher meist aus.

Kreatin Puder

 

Kontraindikationen für die Verwendung

Eine der bekanntesten Nebenwirkungen sind mögliche Nierenschäden. Du solltest sehr vorsichtig mit der Einnahme sein, wenn du bereits ein Nierenproblem hast oder das Risiko hast, an einem solchen zu erkranken.

Andererseits solltest du es vermeiden es zusammen mit nephrotoxischen Medikamenten zu konsumieren. Dies sind Medikamente, die die Nierenfunktion beeinträchtigen können. Die gleichzeitige Einnahme beider Substanzen kann das Risiko einer Schädigung der Nieren erhöhen.

Eine weitere Kontraindikation für die Einnahme hängt mit dem Koffeinkonsum zusammen. Du solltest die Substanzen nicht gleichzeitig einnehmen. Ihre Wechselwirkung verringert die Wirkung der Aminosäure auf die Muskeln.

Die Hauptunterschiede der verschiedenen Arten

Wie wir im Artikel erklärt haben, sind sich die verschiedenen Arten von Kreatin sehr ähnlich. Sie haben alle die gleiche Wirkung auf die Muskeln. Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Beweise dafür, dass eine Art effektiver ist als eine andere.

Die wichtigsten Unterschiede sind die Löslichkeit und die Nebenwirkungen, die sie verursachen. Im Allgemeinen sind die Kreatinmonohydrat-Derivate besser löslich und verursachen weniger Magenprobleme. Du solltest jedoch immer medizinischen Rat einholen, bevor du mit der Einnahme beginnst.


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