Kopfschmerzen nach der Lumbalpunktion
Experten schätzen, dass etwa 40 % der Patienten, die sich einer Lumbalpunktion oder einer Spinalanästhesie unterziehen, nach dem Eingriff an Kopfschmerzen leiden. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um einen Zustand, der von selbst wieder verschwindet.
Die Lumbalpunktion ist ein Verfahren, das zur Anwendung einer Lokalanästhesie oder zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken durchgeführt wird. Manchmal kommt es dabei zu einer Senkung des Hirndrucks, was wiederum zu Kopfschmerzen führt.
Mediziner führten die ersten Lumbalpunktionen im späten 19. Jahrhundert durch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrug die Inzidenz von Kopfschmerzen bei diesem Verfahren 60 %. Im Laufe der Zeit ist dieser Prozentsatz gesunken und tut dies auch heute noch.
Was ist eine Lumbalpunktion?
Die Lumbalpunktion ist ein klinisches Verfahren, dessen Zweck darin besteht, Liquor cerebrospinalis (auch Hirnwasser genannt) zu entnehmen. Darüber hinaus wird der Eingriff auch durchgeführt, um eine Anästhesie oder ein Medikament zu verabreichen. Diese Flüssigkeit befindet sich im zentralen Nervensystem (um das Gehirn und Rückenmark herum) und wirkt als eine Art Kissen.
Während des Eingriffs führt der Arzt eine Nadel zwischen zwei Lendenwirbeln in den Wirbelkanal ein. Abhängig vom Ziel der Lumbalpunktion wird eine der folgenden Aktionen ausgeführt:
- Der Arzt entfernt eine kleine Menge Liquor cerebrospinalis, die ein anderer Fachmann im Labor untersuchen wird.
- Es wird eine bestimmte Menge an Flüssigkeit entnommen, um den Druck im Spinalkanal zu verringern.
- Der Arzt injiziert ein Anästhetikum.
Danach entfernt der Arzt die Nadel wieder. Bei einem großen Verlust an Liquor cerebrospinalis, verringert sich der Druck des Hirnwassers in der Schädelhöhle, was zu Kopfschmerzen führt.
Kopfschmerzen und Lumbalpunktion
Kopfschmerzen nach einer Lumbalpunktion treten meist als bilaterale Schmerzen auf. Mit anderen Worten, der Betroffene spürt die Schmerzen auf beiden Seiten des Kopfes. In der Regel treten sie sofort auf, auf jeden Fall aber innerhalb eines Zeitraums, der fünf Tage nach dem Eingriff nicht überschreitet. Im Normalfalls verschwinden sie in weniger als einer Woche spontan.
In typischen Fällen verschlimmern sich die Schmerzen, wenn der Patient sitzt oder steht. Daher empfehlen Mediziner den Betroffenen, in einer liegenden Position zu verweilen. Die Kopfschmerzen treten hauptsächlich bei Frauen zwischen 8 und 30 Jahren auf, die eine geringe Körpermasse haben.
Andererseits hängt die Ausprägung des Kopfschmerzes nach dem Eingriff weitgehend von der Art der verwendeten Nadel, der angewandten Technik und dem Geschick des Chirurgen ab, der den Eingriff durchgeführt hat. Je kleiner der Durchmesser der verwendeten Nadel ist, desto geringer das Risiko, nach dem Verfahren an Kopfschmerzen zu leiden. Sehr dünne Nadeln reduzieren den Anteil der betroffenen Patienten auf 11 %.
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Symptome und Diagnose
Das Hauptsymptom von Kopfschmerzen nach einer Lumbalpunktion sind dumpfe, pochende Schmerzen, die in ihrer Intensität von leicht bis regelrecht behindernd reichen. Der Schmerz verschlimmert sich, wenn der Patient aufsteht, und lässt nach, wenn er sich hinlegt.
Die Kopfschmerzen können von anderen Symptomen begleitet sein, wie Schwindel, Ohrensausen, doppeltem oder verschwommenem Sehen, Übelkeit, Hörverlust sowie Nackensteifheit und -schmerzen. Magnetresonanzbilder zeigen unter anderem eine Abnahme der intrakraniellen Strukturen.
Die Diagnose wird klinisch gestellt. Manchmal wird der Arzt eine Kernspintomographie oder andere ähnliche Untersuchungen anordnen, um andere mögliche Ursachen für die Kopfschmerzen auszuschließen.
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Andere zu berücksichtigende Daten
Wenn nach einer Lumbalpunktion Kopfschmerzen auftreten, raten Mediziner den Patienten, sich für mindestens 12 Stunden hinzulegen. Die Schmerzen treten meist 15 Minuten nach dem Aufstehen auf. So kann der Patient immer noch bestimmten Aktivitäten nachgehen, wie zum Beispiel auf die Toilette gehen oder etwas essen.
Das Trinken von viel Flüssigkeit hilft dabei, die verlorene Liquor cerebrospinalis wiederzugewinnen. Dies gilt vor allem für die ersten 24 Stunden nach dem Eingriff. Ebenso ist es ratsam, Kaffee oder koffeinhaltige Getränke zu trinken, es sei denn, der Arzt rät etwas anderes.
Schließlich sollten die Kopfschmerzen nachlassen. Wenn sie jedoch sehr intensiv sind oder einige Stunden nach dem Eingriff gar nicht nachlassen, muss der Patient seinen Arzt konsultieren. Dies gilt auch dann, wenn der Patient unter Erbrechen und einem Kribbeln oder einem Taubheitsgefühl leidet. Ebenso sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn Schwierigkeiten beim Urinieren auftreten oder Schmerzen oder Blutungen an der Stelle entstehen, an der der Chirurg die Nadel eingeführt hat.
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- Herrera Salas, S. (2016). Cefalea post punción lumbar. Revista Médica de Costa Rica y Centroamérica, 73(620), 443-448.