Kniegelenksluxation: Ursachen und Behandlung
Eine Luxation ist eine Gelenkverletzung. Dabei kann es zu einem Gelenkkapselriss mit Verschiebung der sonst miteinander in Kontakt stehenden Gelenkflächen kommen. Bei der Kniegelenksluxation sind die Knochen, die in ihre natürliche Position zurückkehren müssen, der Oberschenkelknochen und das Schienbein.
Im Allgemeinen betrifft diese Verrenkung nur die Knochen. Dennoch sollten die Ärzte stets prüfen, ob daneben eventuell auch Muskeln, Blutgefäße oder andere nahegelegene Körperregionen zu Schaden kamen.
Häufige Ursachen der Kniegelenksluxation
Die häufigste Ursache für eine Kniegelenksluxation ist ein Sturz oder ein ähnlicher Unfall. Aber es gibt auch andere Auslöser.
Es gibt unterschiedliche mögliche Ursachen für das Auftreten einer Verrenkung von Gelenken allgemein. Darunter lassen sich beispielsweise folgende nennen:
- Verletzung am Gelenk durch einen Sturz o.ä.. Dabei kann die Art und Weise sowie die Intensität der Verrenkung leicht variieren. Solche Verletzung können beim Sport passieren, oder auch im Arbeitsumfeld. Ebenso im Haushalt.
- Schlechte Durchblutung. In diesem Fall weist die betroffene Person diese Art von Verletzung bereits auf. Sie ist deshalb anfälliger (es kommt häufiger zu Luxationen).
- Angeborene Fehlbildungen. Die Patienten neigen aufgrund einer körperlichen Fehlbildung bereits von Geburt an vermehrt zu dieser Art Verletzung.
- Starke und plötzliche Bewegung. Dabei kommt es durch eine unwillkürliche, plötzliche Bewegung etc. zu einer Verrenkung des Gelenks.
- In einigen Fällen kann auch spontan eine Verrenkung aufgrund der speziellen körperlichen Eigenschaften der betroffenen Person auftreten.
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Symptome der Kniegelenksluxation
Im Allgemeinen weisen Patienten mit diesem Problem eine Reihe von charakteristischen Symptomen auf. Die häufigsten Anzeichen einer Kniegelenksluxation sind:
- Starke Schmerzen oder Beschwerden im Gelenk, wenn die betroffene Person versucht, es zu bewegen.
- Leichte Schwellung im Bereich der Stelle, an der die Verrenkung stattgefunden hat. Außerdem kann der Patient auch blaue Flecken an der betreffenden Stelle aufweisen.
- Auch kann es zu Kribbeln und hoher Empfindlichkeit sowie einem Taubheitsgefühl kommen. Dann sind auch die Nerven von der Verletzung betroffen.
- Zudem kann das Gelenk unförmig erscheinen. Denn es befindet sich in einer unnatürlichen Position.
Verrenkungen sind ein gar nicht so seltenes Problem. Und neben dem Knie können auch weitere Gelenke davon betroffen sein.
Arten der Kniegelenksluxation
Wenn die Person zum ersten Mal eine Kniegelenksluxation erleidet, handelt es sich um eine einmalige Verletzung. Aber diese kann chronisch werden. Sollte der Patient bereits in der Vergangenheit die gleiche Verrenkung erlitten haben, spricht man von einem wiederkehrenden Problem.
Darüber hinaus gibt es Personen, die sehr häufig Verrenkungen und zwar im ganzen Körper erleiden. Diese nennt man dann habituelle Luxationen. In diesen Fällen liegt die Ursache bei Krankheiten, die das gelenkbildende Gewebe betreffen. Dazu gehört zum Beispiel das so genannte Marfan-Syndrom.
Außerdem kann man diese Art von Verrenkungen auch je nach der Bewegung des Schienbeins in Bezug auf den Oberschenkelknochen klassifizieren. Auf diese Weise lassen sich frühere, spätere sowie interne und externe Verrenkungen des Knies feststellen.
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Behandlung und Rehabilitation
Zunächst muss man die ausgerenkten Körperteile wieder in die richtige Position bringen. Dazu können unterschiedliche Techniken erforderlich sein.
Zuerst sollten die Ärzte feststellen, um welche Art der Verrenkung es sich bei der betroffenen Person genau handelt. Jedoch geht es letztlich in allen Fällen um folgende Maßnahme: Man will die einzelnen Komponenten des Knies wieder in ihre ursprüngliche Position bringen.
Im Anschluss daran sollte man das gesamte Knie mit Hilfe einer Schiene ruhig stellen. Dabei kann die Dauer dieser Ruhigstellung je nach Schweregrad der Verletzung zwischen zwei und drei Wochen betragen.
Weiterhin kann in schwereren Fällen ein operativer Eingriff notwendig sein. Denn manchmal kann man nur auf diese Weise die verrenkten Knochen wieder richtig platzieren. Ebenso ist es unter Umständen notwendig, beispielsweise auch die Bänder oder den Meniskus zu behandeln.
Nach Ablauf der verschriebenen Ruhezeit befreien die Ärzte das Gelenk wieder von der Schiene. Allerdings muss der Patient dann noch im Rahmen der Behandlung eine Reihe von Rehabilitationsübungen durchführen. Denn nur dadurch kann das betroffene Kniegelenk möglichst schnell wieder so viel Beweglichkeit wie möglich wiedererlangen.
Was kannst du tun, damit es gar nicht erst soweit kommt?
In der Regel tritt diese Art von Verletzung bei sportlichen Aktivitäten auf. Daher kannst du von Vornherein einer Reihe von einfachen Leitlinien folgen und dadurch eine Kniegelenksluxation vermeiden.
Dazu gehört beispielsweise auch die Verwendung geeigneter Schuhe. Sie sollten den Anforderungen des Untergrunds, auf dem du Sport treibst, entsprechen. Außerdem solltest du, wenn möglich, rutschige Böden vermeiden. Denn dort ist die Sturzgefahr höher. In jedem Fall ist zu empfehlen, dass du dich vor dem Training aufwärmst. Denn so bereitest du deinen Körper auf die kommenden Herausforderungen vor.
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