Intrauterinpessar (IUP): Was ist das und wofür wird es verwendet?
Derzeit gibt es Dutzende von Alternativen und Verfahren zur Geburtenkontrolle. Einige davon sind reversibel, während andere dauerhaft sind. Jede Alternative bietet ein anderes Maß an Sicherheit sowie Annehmlichkeiten und Funktionen für den individuellen Geschmack. Heute erklären wir dir, was ein Intrauterinpessar ist und wie es funktioniert.
Das Intrauterinpessar, besser bekannt als Spirale, gilt als ein lang wirkendes, reversibles Verhütungsmittel. Die Spirale ist eine der am weitesten verbreiteten Verhütungsmethoden, wobei Länder wie China weltweit führend in der Anwendung sind. Wir erklären dir alles, was du darüber wissen solltest und beantworten einige häufig gestellte Fragen.
Was ist ein Intrauterinpessar (IUP)?
Ein IUP ist ein kleines Gerät, das als Verhütungsmethode für Frauen dient. Es wird in die Gebärmutter eingesetzt und die Besonderheit der Methode besteht darin, dass sie reversibel ist. Das heißt, ein Intrauterinpessar kann jederzeit entfernt werden, ohne die Fruchtbarkeit der Trägerin zu beeinträchtigen. Es gibt viele Arten von Intrauterinpessaren, aber im Allgemeinen werden zwei unterschieden:
- Kupferspiralen: Dies ist ein T-förmiges Gerät, das in jedem seiner Arme festes Kupfer enthält. Darüber hinaus umgibt ein Kupferdraht den vertikalen Schaft. Forscher/innen halten sie für eine der sichersten Verhütungsmethoden weltweit.
- Hormonspiralen: Hierbei handelt es sich um eine (meist T-förmige) Vorrichtung, die eine kleine Menge Gestagen freisetzt, ein synthetisches Hormon, das mit Progesteron identisch ist. Obwohl es sich dabei meist um Levonorgestrel handelt, gibt es auch Spiralen, die andere Hormone freisetzen. Experten zufolge ist das Intrauterinpessar eine sichere und wirksame Option, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Arten von Hormonspiralen, wie z.B. die trägen Intrauterinpessare. Die oben genannten sind jedoch am weitesten verbreitet. Beide werden in verschiedenen Modellen, Größen und Marken angeboten. Welche du bekommen kannst, hängt also von der regionalen oder nationalen Gesetzgebung ab. Experten zufolge variiert die Wirksamkeit und die Anwendungsdauer je nach verwendetem Exemplar.
Ein ebenfalls interessanter Artikel: Methoden zur Sexual- und Fortpflanzungskontrolle
Wozu dient ein Intrauterinpessar (IUP)?
Spiralen werden hauptsächlich zur Geburtenkontrolle eingesetzt. Es handelt sich um eine Verhütungsmethode, die den Bedürfnissen und der Bequemlichkeit von Millionen von Frauen weltweit entspricht. Die Versagensrate liegt unter 1 %, und die langfristige kumulative Rate liegt zwischen 1 % und 5 % (über einen Zeitraum von 10 Jahren).
Die Spirale hat verschiedene positive Nebenwirkungen, die für einige Patientinnen von Vorteil sein können. So gibt es Hinweise darauf, dass Hormonspiralen teilweise bei Endometriose, Beckenschmerzen und Dysmenorrhoe helfen können.
Darüber hinaus können sie Menstruationsblutungen reduzieren oder sogar verhindern. Daher sind sie bei der Behandlung von Menorrhagie nützlich.
Abgesehen davon werden Spiralen hauptsächlich zur Geburtenkontrolle eingesetzt. Dabei kommen sie als Ersatz oder Alternative zu Verhütungsmethoden wie der Pille, dem Kondom, dem Vaginalring oder der Verhütungsspritze zur Anwendung.
Wie funktioniert ein Intrauterinpessar (IUP)?
Die Funktionsweise von Intrauterinpessaren hängt von der Art ab, die du gewählt hast. Kupferspiralen wirken, indem sie die Beweglichkeit der Spermien verändern und so verhindern, dass diese die Eizelle erreichen (sie beeinflussen auch die Beweglichkeit der Eizelle). Wenn eine Kupferspirale eingesetzt wird, “erkennt” der Körper, dass sich ein externes Gerät in der Gebärmutter befindet. Daraufhin setzt er eine Reihe von Reaktionen in Gang, die sich direkt auf die Spermien und Eizellen auswirken.
Zum Beispiel erhöht sich die Anzahl weißer Blutkörperchen, Kupferionen und Prostaglandinen. Die Summe all dieser Faktoren verändert den Zervixschleim und die Gebärmutterflüssigkeit. Dies wiederum beeinträchtigt die Beweglichkeit der Spermien und den pH-Wert, so dass die Spermien absterben, bevor sie die Eizelle erreichen. Darüber hinaus wird auch die Gebärmutterschleimhaut verändert, so dass sich die Eizelle nach der Befruchtung nicht einnisten kann.
Aus diesem Grund kann die Kupferspirale als Notfallverhütungsmittel eingesetzt werden, solange sich die Eizelle noch nicht in der Gebärmutterwand eingenistet hat. Hormonspiralen wirken, indem sie den Zervixschleim verdicken. Wenn der Zervixschleim dicker ist, können die Spermien ihr Ziel nicht erreichen. Infolgedessen kommt es nicht zur Befruchtung und somit auch nicht zur Schwangerschaft. Darüber hinaus können Intrauterinpessare auch verhindern, dass sich Eizellen von den Eierstöcken lösen oder in die Gebärmutterwand einnisten.
Obwohl die Funktionsweise bei beiden Optionen unterschiedlich ist, ist das Ergebnis dasselbe: Es kommt nicht zur Empfängnis, oder wenn doch, dann wird sie nicht vollzogen. Das ist der Mechanismus hinter dem Intrauterinpessar.
Häufig gestellte Fragen zu Intrauterinpessar (Spirale)
Da du sicherlich noch einige Fragen zur Funktionsweise dieser Methoden hast oder was dich nach der Implantation erwartet, möchten wir dir einige Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Spirale geben.
Wie lange hält die Wirkung der Spirale an?
Das hängt von dem Typ ab, den du verwendest, denn sie kann zwischen 3 und 10 Jahren halten.
Ist das Einsetzen schmerzhaft?
Während der Implantation kannst du leichte Schmerzen, Kribbeln oder Unwohlsein verspüren. Um dem entgegenzuwirken, empfehlen Experten die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), zervikalen Reifungsmitteln oder lokalen Zervikalanästhetika.
Besteht ein Infektionsrisiko?
Wie bei jedem medizinischen Eingriff mit einem gewissen Grad an Invasion besteht auch hier die Wahrscheinlichkeit von infektiösen Prozessen nach dem Eingriff. Diese Situation kann von deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin leicht unter Kontrolle gebracht werden.
Ebenfalls interessant: Hysteroskopie: Was ist das und wofür dient dieser Eingriff?
Kann dein Partner das Intrauterinpessar spüren?
Obwohl sich die Schlaufe, die die Entnahme ermöglicht, möglicherweise ertasten lässt, kann dein Partner die Spirale in der Regel nicht spüren. Außerdem wird sie einige Tage nach der Implantation weicher. Normalerweise verursacht sie keine größeren Beschwerden. Dennoch kann sie bei Bedarf ein wenig gekürzt werden.
Besteht die Gefahr, dass die Spirale ausgestoßen wird?
In manchen Fällen kann die Spirale auf natürlichem Wege ausgestoßen werden, entweder weil sie falsch eingesetzt wurde oder weil die Kontraktionen der Gebärmutter während der Menstruation die Spirale verschieben und ihren Ausstoß erleichtern.
Kannst du ein Intrauterinpessar jederzeit entfernen?
Ja, du kannst die Spirale jederzeit entfernen. Forscherinnen und Forscher betonen, dass sie deine Fruchtbarkeit überhaupt nicht beeinträchtigt, sodass du nach ein paar Wochen der Entfernung jederzeit schwanger werden kannst.
Wer kann die Spirale nicht verwenden?
Die Spirale wird nicht empfohlen für Frauen mit Eierstockkrebs, AIDS, bei bestehender Schwangerschaft, Beckenentzündung, Beckentuberkulose, anatomischen Anomalien der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses und so weiter. Erkundige dich bei deinem Facharzt oder deiner Fachärztin, ob die Risiken den Nutzen überwiegen.
Allerdings solltest du auch bedenken, dass die Spirale dich nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STD) schützt. Daher solltest du geeignete Maßnahmen ergreifen, um sie zu vermeiden. Im Allgemeinen ist die Spirale eine wirksame und sichere Alternative zur Geburtenkontrolle.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Allen, R. H., Bartz, D., Grimes, D. A., Hubacher, D., & O’Brien, P. Interventions for pain with intrauterine device insertion. Cochrane Database of Systematic Reviews. 2009; (3).
- Arrowsmith, M. E., Aicken, C. R., Saxena, S., & Majeed, A. Strategies for improving the acceptability and acceptance of the copper intrauterine device. Cochrane Database of Systematic Reviews. 2012; (3).
- Grimes, D. A. Intrauterine device and upper-genital-tract infection. The Lancet. 2000; 356(9234): 1013-1019.
- McNicholas, C., Maddipati, R., Zhao, Q., Swor, E., & Peipert, J. F. Use of the etonogestrel implant and levonorgestrel intrauterine device beyond the US Food and Drug Administration–approved duration. Obstetrics and gynecology. 2015; 125(3): 599.
- Nelson, A. L., & Massoudi, N. New developments in intrauterine device use: focus on the US. Open access journal of contraception. 2016; 7: 127
- Vercellini, P., Viganò, P., & Somigliana, E. (2005). The role of the levonorgestrel-releasing intrauterine device in the management of symptomatic endometriosis. Current Opinion in Obstetrics and Gynecology. 2005; 17(4): 359-365.