Immunreaktion: Was du darüber wissen solltest

Die Immunreaktion ist ein dem menschlichen Immunsystem nachempfundener Prozess, der es dem Körper ermöglicht, äußere Erreger zu erkennen und zu bekämpfen. Es ist ein komplexer Mechanismus, den wir dir im Folgenden erläutern möchten.
Immunreaktion: Was du darüber wissen solltest
Elisa Martin Cano

Geprüft und freigegeben von Der Ärztin Elisa Martin Cano.

Geschrieben von Elisa Martin Cano

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Immunreaktion ist ein wichtiger Mechanismus des Körpers, der dazu dient, uns vor äußeren Einflüssen zu schützen, die unserer Gesundheit schaden könnten. Sie besteht aus verschiedenen Prozessen und Zellen, die diese Reaktion auslösen. In diesem Artikel erklären wir dir, was du darüber wissen solltest.

Was ist eine Immunreaktion?

Die Immunreaktion ist der allgemeine Ausdruck für all diejenigen Vorgehensweisen, die der Organismus ausführt, um externe Erreger, die er als schädlich wahrnimmt, zu erkennen und dann schnellstmöglich zu eliminieren. Diese Vorgehensweisen basieren in erster Linie auf der Erkennung der Erreger als Fremdstoffe, die man als Antigene bezeichnet.

Antigene sind normalerweise Teilchen, die man auf der Oberfläche von Viren, Bakterien und Pilzen findet. Jedoch kann der Körper auch andere, tote Substanzen, wie beispielsweise Chemikalien, Splitter verschiedener Materialien oder auch Toxine als Antigene erkennen.

Menschen haben also zwei verschiedene Arten von Immunität. In diesem Artikel erklären wir dir, woraus diese bestehen.

Angeborene Immunität

Die angeborene Immunität ist unspezifisch. Sie ist sogar schon vor dem Kontakt mit dem spezifischen Antigen vorhanden. Alle Menschen haben diese Art der Immunität bereits von Geburt an. Wir können diese Art der Immunantwort in zwei verschiedene Mechanismen unterteilen:

  • Barrieren: Barrieren können physisch sein, wie beispielsweise die Haut, die den Durchgang der Substanz in den Organismus verhindert, oder auch chemisch. In unserem Körper gibt es viele chemische Barrieren wie Nasenschleim, Tränen, Speichel oder Vaginalflüssigkeit. Diese Stoffe haben Eigenschaften, die es einem Virus oder einer Bakterie schwer machen, zu überleben. Nehmen wir als Beispiel den pH-Wert der Vaginalflüssigkeit. In diesem können die meisten Krankheitserreger nicht überleben.
  • Zellulärer Mechanismus: bestehend aus dem Komplementsystem, dem Entzündungsmechanismus und den Phagozyten. Alle drei Mechanismen beruhen auf Substanzen, die bereits in unserem Blut vorhanden sind und ständig in den Blutgefäßen zirkulieren. Wenn es einem Fremdkörper gelingt, in das Innere des Körpers zu gelangen, werden diese Systeme sofort aktiviert, um den Fremdkörper zu eliminieren.
Immunreaktion
Das Immunsystem ist imstande, beispielsweise Bakterien zu erkennen und sie zu bekämpfen.

Spezifische Immunität

Dies ist die zweite Art der Immunreaktion. Anders als bei der angeborenen Reaktion kommen wir nicht mit einer bereits entwickelten spezifischen Immunität auf die Welt. Sie entsteht dann, wenn der Körper mit verschiedenen Antigenen in Kontakt kommt. Sie ist schneller und effektiver bei der Bekämpfung von Krankheitserregern.

Das Gewebe, das für diese Art der Immunität verantwortlich ist, ist das lymphatische Gewebe, das aus Organen wie der Milz oder dem Thymus sowie den Lymphgefäßen besteht. In diesem Gewebe werden also Lymphozyten produziert. Hierbei handelt es sich um die Zellen, die für die Durchführung dieser Art von Immunreaktion zuständig sind.

So werden Antigene an bestimmten Teilen erkannt: den Epitopen. Sobald ein Antigen in den Organismus eindringt, wird die angeborene Immunität aktiviert. Sie ist schneller aktiv, dafür aber weniger effektiv, wohingegen die spezifische Immunität langsamer, dabei aber um ein Vielfaches effektiver ist.

Ein Lymphozyt kann das Epitop eines Antigens erkennen. Denn die Lymphozyten sind sowohl für die Produktion von Substanzen verantwortlich, die man Antikörper nennt, als auch für die Beseitigung der Erregers. Darüber hinaus aktiviert ein Lymphozyt weitere Lymphozyten, die an dessen Stelle treten, um bei der Bekämpfung des Antigens zu helfen. Dies ist die primäre spezifische Immunantwort.

Neben der primären Immunantwort werden auch Gedächtnis-Lymphozyten produziert. Diese Gedächtnis-Lymphozyten sorgen dafür, dass bei einem erneuten Kontakt mit der gleichen Art von Antigen die spezifische Immunität schneller aktiviert und dadurch der schädlicher Erreger schnellstmöglich eliminiert wird. Dieser Prozess ist uns als sekundäre Immunreaktion bekannt.

Immunreaktion, Immunantwort
Die weißen Blutkörperchen oder auch Leukozyten sind für die spezifische Immunreaktion verantwortlich.

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Was ist passive und aktive Immunität?

Die aktive Immunität ist der gesamte Vorgang, den wir zuvor beschrieben haben. Sie ist diejenige, die der menschliche Körper auf natürliche Weise ausführt, wenn er mit einem Antigen in Kontakt kommt. Zuerst wird die angeborene Immunreaktion aktiviert, dann die primäre spezifische Immunreaktion und schließlich bei aufeinanderfolgenden Kontakten die sekundäre Immunantwort.

Bei der passiven Immunität hingegen zirkulieren bereits spezifische Antikörper im Organismus, ohne mit den Antigenen in Kontakt gekommen zu sein. Dies kann in zwei verschiedenen Situationen geschehen:

  • Neugeborene: durch Antikörper, die die Mutter während der Schwangerschaft an den Fötus weitergibt.
  • Geimpfte Menschen: Impfstoffe können aus Antikörpern oder Teilen des Erregers bestehen, die die Produktion von Gedächtnis-Lymphozyten bewirken, ohne jedoch die Krankheit selbst entstehen zu lassen.

Die Immunreaktion ist ein Abwehrmechanismus

Die Immunität ist das natürliche Abwehrsystem des Körpers. Obwohl es in jedem von uns vorhanden ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie wir unser Immunsystem pflegen und in einem gutem Zustand halten können. Wir sollten daher versuchen, unsere Impfungen aufzufrischen und unser Immunsystem dadurch gesund zu halten.


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