Hodentorsion: Symptome und Ursachen

Manche Männer können eine sogenannte Hodentorsion erleiden. Bei dieser handelt es sich um einen Gewebedefekt des Hodens, indem er sich am Samenstrang verdreht.
Hodentorsion: Symptome und Ursachen

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Manche Männer können eine sogenannte Hodentorsion erleiden. Bei dieser handelt es sich um einen Gewebedefekt des Hodens, indem er sich am Samenstrang verdreht.

Die Hoden sind die Geschlechtsdrüsen des Mannes, die das Sperma produzieren. Sie sind eiförmig und befinden sich in Hodensack. Der Samenstrang dient dazu, sie in diesem zu halten.

Die Durchblutung der Hoden erfolgt über die Spermienarterien, die durch das Samenstranggewebe führen. Zudem findet die venöse Drainage mittels Samenvenen statt, die in umgekehrter Richtung verlaufen.

Bei der Hodentorsion wird jedoch der Blutfluss zu den Hoden und zum umliegenden Gewebe unterbrochen, da die Blutgefäße verstopfen. Dies behindert die Durchblutung, die, wenn sie länger andauert, zum Absterben des Hodens führen kann.

Ursachen einer Hodentorsion

Hodentorsion

Eine Hodentorsion kann bei Männern jedes Alters auftreten. Jedoch ist sie während der Pubertät oder Neugeborenenzeit am häufigsten. Manche Männer sind anfälliger für dieses Leiden, da ihr Hodensack einen Gewebedefekt aufweist. Dennoch gibt es keine klaren Ursachen.

Die Hodentorsion ist beispielsweise nach einer Verletzung des Hodensacks denkbar, die eine starke Entzündung hervorruft. Ein weiterer Grund kann schwere körperliche Betätigung sein.

In manchen Fällen lässt sie sich auf eine anatomische Veranlagung zurückführen, bei der die Fixierung des Hodens unvollständig ist oder gänzlich fehlt. Eine weitere Ursache ist in dem Umstand begründet, dass der Samenstrang länger als üblich ist.

Symptome

Das häufigste Symptom sind Schmerzen, die plötzlich entstehen und sehr intensiv sind. Sie treten im betroffenen Hoden auf, können aber ebenfalls bis in die Leistengegend ausstrahlen. Auch der Unterleib kann schmerzen. Weitere mögliche Symptome sind die folgenden:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • allgemeines Unwohlsein

In manchen Fällen ist ersichtlich, dass der Hoden angehoben ist und horizontal im Hodensack liegt. Meist ist er entzündet, während der Hodensack selbst gerötet und verhärtet erscheint.

In welchem Maße die Symptome auftreten, hängt davon ab, wie weit die Hodentorsion bereits fortgeschritten ist. Dennoch kann sie spontan entstehen und sich der Schmerz allmählich verstärken.

Diagnose einer Hodentorsion

Die Diagnose einer Hodentorsion erfolgt anhand der individuellen Krankengeschichte des Patienten und einer körperlichen Untersuchung. Eine Ultraschalluntersuchung dient der abschließenden Bestätigung, wobei es nicht immer notwendig ist, diese durchzuführen.

Sie zeigt auf, dass sich der Blutfluss zum betroffenen Hoden im Vergleich zum gesunden verringert hat. Die Ultraschalluntersuchung kommt bei Personen zur Anwendung, deren Krankengeschichte oder Untersuchung Fragen aufwirft.

Behandlung

Hodentorsion

Die Behandlung besteht aus einem chirurgischen Eingriff, der schnellstmöglich zu realisieren ist. Dies lässt sich damit erklären, dass das Risiko einer sogenannten Nekrose (Gewebetod) und eines Absterbens des Hodens zunimmt, je mehr Zeit verstreicht. Um dies zu verhindern, erfolgt die Notfalloperation in den ersten sechs Stunden.

Sollte ein Kind über plötzliche Schmerzen im Hodenbereich klagen, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Während der Behandlung werden die Hodentorsion und die vorige Fixierung des betroffenen Hodens rückgängig gemacht. In Fällen einer weniger starken Entzündung kann dies manuell erfolgen. Jedoch ist auch im Anschluss stets eine Operation notwendig.

Wird die Hodentorsion zeitnah entdeckt und behandelt, wird der Hoden in seiner Funktion nicht eingeschränkt. Die Wahrscheinlichkeit, ihn entfernen zu müssen, steigt, wenn die Durchblutung für mehr als sechs Stunden behindert wird. In manchen Fällen ist es somit möglich, dass der Hoden seine Funktion verliert.


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