Entzündung der Speiseröhre: Symptome und Behandlung

Eine Entzündung der Speiseröhre verläuft meist chronisch, kann jedoch gut behandelt werden. Die Symptome sind unterschiedlicher Intensität und treten in der Regel schubweise auf. 
Entzündung der Speiseröhre: Symptome und Behandlung
Diego Pereira

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Diego Pereira.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

In der Fachsprache bezeichnet man die Entzündung der Speiseröhre auch als Refluxösophagitis oder gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Dabei fließt der Magensaft zurück in die Speiseröhre und führt zur erosiven Schädigung der Ösophagusschleimhaut, wobei es meist keinen spezifischen Auslöser dafür gibt.

Ursache für den Rückfluss in die Speiseröhre ist häufig die vorübergehende und spontane Entspannung des unteren Ösophagussphnikters (UÖS), der sich zwischen Magen und Speiseröhre befindet. Dieser Schließmuskel ist dafür verantwortlich, sich beim Schlucken zu öffnen, um den Nahrungsbrei durchzulassen, dann jedoch zu verhindern, dass Magensäure oder Nahrungsbrei wieder zurück in die Speiseröhre gelangen.

Die Entzündung der Speiseröhre beeinträchtigt die Lebensqualität der betroffenen Personen. Dieser Zustand wird jedoch nur dann als Krankheit diagnostiziert, wenn die Symptome signifikant oder intensiv sind und über einen längeren Zeitraum vorhanden sind.

Im Allgemeinen ist eine Refluxösophagitis chronisch, doch die Prognose ist meist gut. Die Beschwerden zeigen sich in unterschiedlicher Intensität und treten in der Regel schubweise auf.

Ursachen für eine Entzündung der Speiseröhre

Ursachen für eine Entzündung der Speiseröhre 
Im Normalfall kommt es zu einer Refluxösophagitis, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht richtig funktioniert und deshalb die Magensäfte in die Speiseröhre eindringen.

Bei einer entzündeten Speiseröhre gibt es verschiedenste Faktoren, die beachtet werden müssen. Wie bereits erwähnt funktioniert meist der untere Ösophagussphnikter nicht richtig. Außerdem fördern auch andere Umstände den Rückfluss von Magensäure und Speisebrei in die Speiseröhre:

  • reduzierte Beweglichkeit der Speiseröhre, wodurch sich die Speiseröhre nicht richtig reinigen kann
  • Erschlaffung des oberen Speiseröhren-Schließmuskels
  • In vielen Fällen entsteht die Refluxkrankheit auch als Komplikation einer Hiatushernie.

Entzündung der Speiseröhre: Symptome

Eine Refluxösophagitis macht sich durch verschiedenste Symptome bemerkbar. Außerdem werden unterschiedliche Schweregrade unterschieden (Stadium I, II, III und IV). In manchen Fällen kann es zusätzlich zu Komplikationen kommen, da durch die Entzündung eine Stenose, Geschwüre in der Speiseröhre oder eine chronisch entzündliche Veränderung der Speiseröhre (Barrett-Ösophagus) ausgelöst werden.

Die Symptome hängen unter anderem von der Dauer der Schübe, der Intensität, der Art und dem Volumen des Refluxes ab. Außerdem ist die Zeit des Kontaktes der Magensäure mit der Schleimhaut der Speiseröhre ausschlaggebend. 

Häufige Symptome sind:

  • Sodbrennen zählt zu den häufigsten Anzeichen für eine entzündete Speiseröhre. Dabei kommt es zu einem unangenehmen brennenden Gefühl in der Speiseröhre.
  • Saure Regurgitation ist ebenfalls ein häufiges Symptom. Der Mageninhalt gelangt in diesem Fall spontan über die Speiseröhre bis in den Mundraum. Im Liegen oder bei Druck auf dem Bauchraum ist die Gefahr dafür erhöht.
  • Schmerzen im Brustbereich, die akut und plötzlich auftreten und durch Krämpfe in der Speiseröhre ausgelöst werden. Diese Schmerzen sind meist auf eine GERD zurückzuführen, wenn sie mit der Einnahme von Lebensmitteln und nicht mit Anstrengung in Verbindung stehen.
  • Dysphagie oder Odynophagie (Schluckstörungen). Eine Odynophagie ist jedoch ein eher seltenes Symptom der Refluxösophagitis, doch sie kann auf dieses Problem hinweisen.

Typische Symptome bei einer GERD ermöglichen eine zuverlässige Diagnose. Wenn die erwähnten Anzeichen vorhanden sind, kann der Arzt die Diagnose im Normalfall ohne weitere Untersuchuchungen (wie beispielsweise mit dem Endoskop) stellen und die entsprechende Behandlung einleiten.

Sollten jedoch alarmierende Symptome vorhanden sein oder wenn die konventionelle Behandlung erfolglos verläuft, sind weitere Untersuchungen des oberen Verdauungstraktes mit einem Endoskop erforderlich. 

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Entzündung der Speiseröhre: Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung einer entzündeten Speiseröhre zielt auf die Linderung der Symptome und der Entzündung ab. Außerdem sollen damit weitere Komplikationen verhindert werden. Darüber hianus sind Vorsorgemaßnahmen wichtig, um zukünftige Beschwerden zu vermeiden.

In diesem Sinne sind die richtige Ernährung und ein gesunder Lebensstil von großer Bedeutung. Außerdem müssen bestimmte Hygienemaßnahmen berücksichtigt werden. In vielen Fällen erfolgt eine medikamentöse Therapie, manchmal ist jedoch auch ein chirurgischer Eingriff von Nöten.

Hygiene und Ernährungsgewohnheiten in der Vorsorge und Behandlung einer Entzündnung der Speiseröhre

Hygiene und Ernährungsgewohnheiten in der Vorsorge und Behandlung einer Entzüdnung der Speiseröhre
Eine gesunde Ernährung ist grundlegend, um eine Refluxösophagitis kontrollieren zu können. Im Allgemeinen empfehlen sich leichte Speisen. Reizende Lebensmittel sollten vermieden werden.

Die Empfehlungen bezüglich des Lebensstils, der Hygiene und der Essgewohnheiten müssen individuell erfolgen, denn bei jedem Patienten spielen verschiedene Risikofaktoren eine Rolle. Darüber hinaus muss die klinische Antwort auf die eingeführten Veränderungen berücksichtigt werden.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, mit dem Rauchen aufzuhören und den Alkoholkonsum bestmöglich zu reduzieren. Zusätzlich sollten übergewichtige Menschen versuchen, an Gewicht zu verlieren, um das Problem besser kontrollieren zu können.

Außerdem lohnt es sich meist, das Kopfende des Bettes leicht zu erhöhen, wenn es während der Nachtruhe zu Beschwerden kommt.

Auch folgende allgemeinen Empfehlungen sind hilfreich:

  • Vermeide üppige Mahlzeiten. Es ist besser, kleinere Portionen zu verspeisen, dafür jedoch öfters am Tag etwas einzunehmen.
  • Beobachte, welche Lebensmittel Symptome auslösen und vermeide diese.
  • Versuche, Stress zu kontrollieren.
  • Du solltest dich nicht übermäßig körperlich anstrengen.
  • Nimm dir Zeit, um die Speisen gut zu kauen.

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Entzündung der Speiseröhre: medikamentöse Behandlung

Die pharmakologische Behandlung erfolgt durch die Hemmung oder Neutralisierung der sauren Magensäfte. Dafür werden beispielsweise Protonenpumpenhemmer (PPI) eingesetzt. Diese lindern auch die Symptome, fördern die Wundheilung in der Speiseröhre und helfen, Rückfälle zu vermeiden.

Darüber hinaus werden Antazida verwendet, um die Magensäure zu reduzieren und Sodbrennen schnell zu lindern. Prokinetische Arzneimittel sind sehr nützlich, wenn Regurgitation eines der Hauptsymptome ist. Anti-H2-Mittel hemmen die Bildung von Magensäure teilweise und werden bei bei Reflux verwendet, wenn keine Entzündung der Speiseröhre vorliegt.

Bist du von dieser Krankheit betroffen? Lasse dich in diesem Fall von deinem Arzt gründlich beraten und versuche, die ursächlichen Faktoren bestmöglich zu kontrollieren, um die Beschwerden zu lindern. Dein Arzt wird dir individuell die beste Behandlung verschreiben. 


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