Hintere Kreuzbandverletzung: Wie kommt es dazu?
Das hintere Kreuzband ist das stärkste Band im Kniegelenk. Es wird als posterior bezeichnet, weil es über die Rückseite des Knies verläuft. Es verbindet das Schienbein (Tibia) mit dem Oberschenkelknochen (Femur) und sorgt zusammen mit dem vorderen Kreuzband für die Stabilität in diesem Bereich. Beide kreuzen sich innen und bilden ein X in der Mitte des Gelenks. Doch was passiert, wenn du dir eine hintere Kreuzbandverletzung zugezogen hast?
Verletzungen des hinteren Kreuzbandes treten seltener auf als die des vorderen Kreuzbandes. Allerdings ist eine hintere Kreuzbandverletzung meist schwerwiegender.
Die Schmerzen und die Instabilität sind in der Regel geringer als bei einer vorderen Kreuzbandverletzung, aber die Behinderung kann mehrere Wochen oder sogar Monate andauern. Im Folgenden möchten wir dich genauer über diese Art der Verletzung informieren.
Symptome einer hinteren Kreuzbandverletzung
Die meisten Menschen mit einer hinteren Kreuzbandverletzung verspüren sofort Schmerzen und beobachten auch eine Schwellung. Sie beschreiben das Gefühl, dass sich das Knie schwach und locker anfühlt, als ob es ihr Gewicht nicht tragen könnte.
Die Schmerzen können stark sein und mit Schwierigkeiten beim Gehen einhergehen, sodass es zu einem Hinken kommen kann. Es ist aber auch wichtig zu beachten, dass die Symptome einer hinteren Kreuzbandverletzung so leicht sein können, dass du sie möglicherweise nicht einmal sofort bemerkst.
Irgendwann treten jedoch Schmerzen auf oder das Knie beginnt sich instabil anzufühlen. An diesem Punkt sucht die verletzte Person meist einen Arzt auf und stellt dann fest, dass die Verletzung bereits längere Zeit zurückliegt.
Grad der Verletzung
Die Einteilung der hinteren Kreuzbandverletzungen erfolgt nach dem Ausmaß der Verschiebung der Knochen im Kniegelenk. Die Verletzungsgrade werden wie folgt unterteilt:
- Erster Grad oder partiell: Eine Verschiebung des Schienbeins um 1 bis 5 Millimeter nach hinten.
- Zweiter Grad oder vollständig: In diesem Fall ist das Schienbein zwischen 6 und 10 Millimeter nach hinten verschoben.
- Dritter Grad: Die Verschiebung des Schienbeins nach hinten ist größer als 10 Millimeter. Dies weist auf eine Läsion des hinteren Kreuzbandes und des vorderen Kreuzbandes hin.
Hauptursachen für eine hintere Kreuzbandverletzung
Viele Knieverletzungen treten beim Sport auf. Hintere Kreuzbandverletzungen sind jedoch meistens die Folge eines Autounfalls. Sie treten auf, wenn eine Person einen Schlag knapp unterhalb des Knies erhält oder wenn ihr eigenes Gewicht auf das gebeugte Gelenk fällt.
Andere häufige Verletzungsmechanismen dieses Bandes sind die folgenden:
- Wenn das Knie sehr schnell nach hinten gestoßen wird.
- Das Schienbein stößt sehr stark gegen etwas Festes, wie zum Beispiel das Armaturenbrett des Autos.
- Das Knie verdreht oder überstreckt sich plötzlich.
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Was beinhaltet die Diagnose einer hinteren Kreuzbandverletzung?
Um die erste Beurteilung durchzuführen, wird der Arzt zunächst fragen, wie es zu der Verletzung gekommen ist. Als nächstes wird er sich beide Knie ansehen, um festzustellen, ob eines anders aussieht als das andere.
Wenn tatsächlich eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes vorliegt, kippt das Knie in einer nicht anatomischen Weise nach hinten, wenn du das Bein streckst.
Ein weiteres Manöver besteht darin, Druck auf das Schienbein auszuüben, während das Knie in einem 90-Grad-Winkel gebeugt ist. Wenn sich das Schienbein mehr als normal bewegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass das hintere Kreuzband verletzt ist.
Falls erforderlich, wird der Arzt eine oder mehrere der folgenden bildgebenden Untersuchungen anordnen:
- Röntgenaufnahmen: Damit lässt sich zwar nicht feststellen, ob das Band beschädigt ist, aber das Röntgenbild zeigt Brüche der betroffenen Knochen.
- Magnetresonanztomographie: Mit dieser Technik lässt sich feststellen, ob ein Riss des hinteren Kreuzbandes vorliegt und ob auch die anderen Weichteile Läsionen aufweisen.
- Arthroskopie: Mit dieser Untersuchung können Spezialisten das Innere des Knies betrachten. Sie führen eine kleine Videokamera in das Gelenk ein und analysieren die inneren Strukturen.
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Mögliche Behandlungen für eine hintere Kreuzbandverletzung
Die Behandlung hängt vom Ausmaß der Verletzung und der Zeit ab, die seit der Verletzung vergangen ist. Die Behandlung kann nicht-chirurgisch oder chirurgisch erfolgen.
Nicht-chirurgische Behandlungsoptionen
Bei einer leichten Verletzung ist es möglich, eine Behandlung mit physikalischen Mitteln einzuleiten. Zum Beispiel kann Kälte angewendet und das Knie beim Sitzen hochgelagert werden. Eine elastische Bandage wird ebenfalls verwendet, um Schwellungen zu verhindern und die Bewegung des Gelenks einzuschränken.
Freiverkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen helfen, die Schmerzen zu lindern. Diese Medikamente helfen auch, die Schwellungen zu reduzieren.
Chirurgische Behandlungsoptionen
Die meisten Menschen benötigen keine Operation, um eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes zu behandeln. Bei Sportlern ist diese Art der Behandlung jedoch sehr häufig erforderlich.
Bei der Operation einer hinteren Kreuzbandverletzung wird dieses nicht wieder zusammengefügt. Der Grund dafür ist der, dass sich diese Verbindung nicht gut verstärken lässt und erneut reißen kann.
Aus diesem Grund entfernt der Arzt das verletzte Band und ersetzt es durch neues Gewebe. Dieser Eingriff wird zur schnelleren Genesung arthroskopisch durchgeführt. Außerdem entstehen dabei weniger Narben.
Erholung und Zukunftsprognose
Die Physiotherapie kann die Beinmuskulatur durch gezielte Übungen stärken. Auf diese Weise soll der volle Bewegungsumfang des Kniegelenks wiederhergestellt werden.
Die Physiotherapie sollte etwa ein bis vier Wochen nach der Operation beginnen. Die Dauer dieser Therapie kann einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten bis zur vollständigen Genesung erfordern.
Verletzungen, an denen mehrere Bänder beteiligt sind, heilen in der Regel langsamer. Dennoch erholen sich die meisten Patienten nach einiger Zeit gut von dieser Verletzung. Obwohl es sich um einen langsamen Prozess handelt, ist die Physiotherapie sehr wichtig, damit der Patient wieder alle täglichen Aktivitäten ausführen kann.
Hintere Kreuzbandverletzung: Ein Behandlungsplan ist unerlässlich
Sobald eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes diagnostiziert wurde, ist ein Behandlungsplan unerlässlich. Wie lange die Genesung dauert, hängt vom Schweregrad und den betroffenen Strukturen ab.
Zum Beispiel kann es für manche Menschen von Vorteil sein, für einige Tage nach der Operation Krücken zu benutzen. Es kann auch eine orthopädische Bandage empfohlen werden, um das Beugen des Knies zu verhindern.
Die vollständige Genesung nach einer Rekonstruktion des hinteren Kreuzbandes dauert bis zu einem Jahr. Wir möchten in diesem Zusammenhang jedoch betonen, dass die meisten Menschen in der Lage sein werden, die Aktivitäten wieder aufzunehmen, denen sie vor der Verletzung nachgegangen sind.
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