Herpes Zoster natürlich behandeln
Herpes Zoster, auch als Gürtelrose bekannt, wird durch den Herpesvirus aus der Familie Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht. Häufig wird dieser Virus bereits in der Kindheit übertragen und macht sich durch Windpocken bemerkbar.
Danach kann der Virus aus verschiedenen Gründen wieder auftauchen. In diesem Beitrag erfährst du mehr über diese Viruserkrankung und verschiedene natürliche Behandlungsmöglichkeiten.
Wissenswertes über Herpes Zoster
Diese Viruserkrankung ist sehr schmerzhaft. Sie macht sich durch einen streifenförmigen Hautausschlag mit Blasenbildung bemerkbar, meist einseitig im Bereich des Brustkorbs, am Bauch oder auch am Rücken.
Der Herpesvirus wird häufig dann aktiv, wenn das Immunsystem durch bestimmte Krankheiten wie beispielsweise Krebs oder HIV, eine Organtransplantation oder auch durch Vitaminmangel, Stress oder große Nervosität geschwächt ist.
Wie bereits erwähnt, bricht Herpes Zoster nur bei jenen aus, die schon als Kind Windpocken hatten. Zuerst macht sich ein Kribbeln bemerkbar, dann wird der Hautausschlag sichtbar und es entstehen Blasen mit einer Flüssigkeit im Inneren.
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Das Frühstadium dauert etwa 3 bis 5 Tage, in denen es häufig zu leichtem Fieber, Müdigkeit und Erschöpfung kommt. die Latenzphase kann bis zu vier Wochen dauern. In dieser Zeit leiden die Betroffenen an starken Schmerzen, meist nur auf einer Körperseite.
Der Virus bricht zwar meist im Bereich des Brustkorbs aus, er kann jedoch beispielsweise auch an den Oberschenkeln oder im Gesicht auftreten. Es kommt zu einer schmerzhaften Entzündung des Nervengewebes.
Sobald die Blasen trocknen kann es zu einer postzosterischen Neuralgie kommen, ein starker, stechender Schmerz, der sich von Zeit zu Zeit bemerkbar macht.
Hausmittel gegen Herpes Zoster
- Einen feuchten Verband auf den Hautausschlag in fortgeschrittenem Stadium legen. Am besten ein Tuch oder Handtuch mit kaltem Wasser befeuchten und dann etwas warten, bis dieses Zimmertemperatur annimmt.
- Eine Handvoll Hafermehl sowie Maisstärke ins Badewasser geben und darin jeden Tag vor der Nachtruhe ungefähr 20 Minuten baden, um die Schmerzen zu lindern.
- Wasserstoffperoxid auf die Blasen mit etwas Watte oder mit einer Pipette auftragen, wenn diese infiziert sind.
- Reinen Bienenhonig oder frischen Lauchsaft mehrmals täglich auf den Hautausschlag auftragen, um den brennenden Schmerz dann zu lindern.
- 50 g Verbena mit einem Glas Wasser überbrühen und fünf Minuten lang ziehen lassen. Ein feines Tuch mit diesem Aufguss befeuchten und auf die betroffene Stelle legen. Sobald es trocknet, den Vorgang wiederholen.
- Ein paar Tropfen Teebaumöl mit Watte sanft auf die betroffene Stelle auftragen.
- Zwei Löffel Spitzwegerich mit einer Tasse heißem Wasser überbrühen. Abdecken und warten, bis der Aufguss abkühlt. Dann wird dieser mit etwas Watte auf die mit Herpes Zoster befallenen Stellen aufgetragen.
- Fünf Minuten lang eine Handvoll Klette in einem halben Liter Wasser kochen. Danach abkühlen lassen und mit Watte auf die betroffenen Stellen auftragen. Eine halbe Stunde lang wirken lassen.
- Eine Handvoll Löwenzahn in einem Liter Wasser 15 Minuten lang aufkochen. Davon täglich 3 Tassen trinken.
- Zwei Handvoll Sauerampfer 10 Minuten lang in einem Liter Wasser kochen. Danach abkühlen lassen und mit einem Tuch vorsichtig auf die Blasen auftragen.
Weitere Hausmittel
- Eine halbe gekochte Karotte mit etwas Wasser pürieren. Daraus einen Wickel machen und auf die betroffenen Stellen auflegen.
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- Mehrere Tassen Zitronenmelissen-Tee täglich trinken, dieses Kraut hat nämlich antivirale Eigenschaften. So kann die Ausbreitung des Virus auf ander Körperteile verhindert werden. Die Teebeutel danach im Kühlschrank aufbewahren, um diese auf die Blasen zu legen.
- Eine Salbe aus den Kernen einer scharfen Paprikaschote und Aloe-Vera-Gel herstellen. Es wird auch empfohlen, täglich scharfe Paprika oder Chile zu konsumieren, da das enthaltene Capsaicin sehr vorteilhaft ist. Fertige Salben sind in der Apotheke erhältlich.
- Auch Melisse ist bei Herpes Zoster sehr hilfreich. Sie wirkt beruhigend sowie schmerz- und krampflindernd. Einen starken Melissentee zubereiten und abkühlen lassen. Danach wird dieser mindestens vier Mal täglich mit einem Tuch oder etwas Watte auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Es wird auch empfohlen, Melissentee zu trinken, um das Fieber zu senken und Schmerzen zu lindern.
- Eine weitere empfohlene Heilpflanze ist Katzenkralle (Uncaria tomentosa), diese ist jedoch für schwangere Frauen nicht geeignet. Dieses Kraut wirkt stark antiviral und entzündungshemmend. Einen Aufguss zubereiten und diesen mit Watte auf die Blasen auftragen.
Empfehlungen zur Vorsorge und Behandlung von Herpes Zoster
- Nahrungsmittel mit Vitamin B und C konsumieren, um das Immunsystem zu stärken.
- Wärmende Stoffe oder Materiale (wie beispielsweise Wolle) auf dem Hautausschlag vermeiden, da diese die Schmerzen und Beschwerden verstärken. Am besten weite Kleidung aus Baumwolle tragen. Synthetische Stoffe können den Juckreiz sowie die Schmerzen verschlimmern.
- Die Blasen nicht zum Platzen bringen, denn dadurch könnten Narben zurückbleiben und verstärkte Schmerzen sowie Unwohlsein auftreten.
- Distanz zu Personen mit einem schwachen Immunsystem (kleine Kinder, Transplantationspatienten, HIV-Patienten, Krebskranke usw.) halten, um dann eine Ansteckung zu vermeiden.
- Versuche, dich zu entspannen sowie Stress zu bewältigen. Dabei können beispielsweise Yoga, Meditation, Hypnose sowie Visualisierungstechniken helfen.
- Starke Temperaturschwankungen sowie Durchzug vermeiden, damit die Schmerzen durch das Nervensystem nicht aktiviert werden.
- Die betroffenen Stellen einige Minuten lang dem Sonnenlicht aussetzen, um den Heilungsprozess (Austrocknen der Blasen) zu fördern.
Auch wenn diese Naturbehandlungen wirksam sein können, wird bei Verdacht auf Herpes Zoster auf jeden Fall empfohlen, früzeitig einen Arzt aufzusuchen!
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