Gentechnisch veränderte Lebensmittel - schlecht für deine Gesundheit?
Seit Jahren nutzen die Menschen traditionelle Modifikationsmethoden, um Pflanzen und Tiere mit wünschenswerten Eigenschaften zu züchten. Die eigentliche Revolution kam jedoch, als gentechnisch veränderte Lebensmittel entwickelt wurden.
Diese Technik, die mit der Entdeckung der Gentechnik in den 1970er-Jahren aufkam, hat unter anderem dazu geführt, dass Lebensmittel länger haltbar sind und über bessere organoleptische Eigenschaften verfügen. Trotzdem haben viele Menschen Bedenken und sind unsicher darüber, wie sich gentechnisch veränderte Lebensmittel auf die menschliche Gesundheit auswirken könnten.
Willst du mehr darüber wissen? Dann lies einfach weiter!
Was sind gentechnisch veränderte Lebensmittel (GVO)?
Die Abkürzung GVO steht für “genetisch geränderte Organismen”. Bei der Gentechnik handelt es sich um einen Prozess, der die folgenden Schritte umfasst:
- Identifizierung der genetischen Information oder des “Gens”, das einer Pflanze, einem Tier oder einem Mikroorganismus ein gewünschtes Merkmal verleiht.
- Kopieren der Information von dem Organismus, der diese Eigenschaft hat.
- Einfügen dieser Information in die DNA eines anderen Organismus.
- Züchtung eines neuen Organismus mit anderen Genen.
Insgesamt ist die Zielsetzung sehr breit gefächert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass damit Folgendes erreicht werden soll:
- Verbesserung des Wachstums von Lebensmitteln
- Erhöhung des Nährstoffgehalts
- Verlängerung der Haltbarkeit
- Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge
- Erleichterung des Anbaus
Eine im Jahr 2014 in der Zeitschrift Missouri Medicine veröffentlichte Studie beschreibt dies detaillierter. Obwohl gentechnisch veränderte Lebensmittel einen starken Einfluss auf die Gesellschaft haben, solltest du Folgendes wissen. Dieser Prozess kommt auch in der Natur vor. Daher ist er bis zu einem gewissen Maß ein gewöhnliches, alltägliches Phänomen.
Warum versuchen die Menschen, Lebensmittel zu verändern?
Wie bereits erwähnt, nutzen die Hersteller gentechnische Veränderungen, um Lebensmitteln wünschenswerte Eigenschaften zu verleihen. So gibt es zum Beispiel neue Apfelsorten, die so konstruiert wurden, dass sie beim Schneiden oder Quetschen weniger leicht oxidieren.
Das Hauptziel besteht jedoch darin, das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen zu verhindern. Denn Schädlingsbefall und Krankheiten können die Produktion und den Ertrag erheblich beeinträchtigen. Daher wurden die Pflanzen gegen die eingesetzten Herbizide resistent gemacht, um dies zu verhindern.
Eine der häufigsten transgenen Nutzpflanzen ist eine Maissorte, deren Veränderung ein Toxin produziert, das sie resistent gegen Schädlinge macht. Dadurch verringert sich der Bedarf an Pestiziden, wie die Studie “The Food and Environmental Safety of Bt Crops” erklärt.
Dies und die Tatsache, dass sie die Eigenschaften des Endprodukts bestimmt, senkt die Kosten für den Verbraucher und sorgt dafür, dass mehr Menschen Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln haben.
Bedenken hinsichtlich des Verzehrs von GVO
Obwohl die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) davon ausgeht, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel sicher und nachhaltig sind, gibt es einige Bedenken bezüglich ihrer möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und ihrer Sicherheit für den menschlichen Verzehr.
Die Hauptbedenken sind, dass die gentechnischen Veränderungen Probleme wie Allergien oder eine erhöhte Krebswahrscheinlichkeit verursachen oder dass die Lebensmittel schädliche Bestandteile enthalten.
Allergien und gentechnisch veränderte Lebensmittel
Die Befürchtung, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel Allergien verursachen, rührt von der Tatsache her, dass sie fremde Gene enthalten. Tatsächlich ergab eine Studie Mitte der 1990er Jahre, dass die Zugabe eines Paranussproteins zu gentechnisch veränderten Sojabohnen bei Menschen, die empfindlich auf Paranüsse reagieren, eine allergische Reaktion auslösen kann.
Nach dieser Entdeckung wurde das Lebensmittel jedoch sofort vom Markt genommen. Nun sind die Bedenken berechtigt, aber bisher gibt es keine Berichte über Allergien, die gentechnisch veränderte Lebensmittel als Ursache ausmachen.
Auch die Forscher, die diese Produkte entwickeln, führen die notwendigen Tests durch, um sicherzustellen, dass keine Allergene von einem Lebensmittel auf ein anderes übertragen werden. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Produkte Allergien auslösen, nicht höher als bei gentechnikfreien Produkten.
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Krebs und gentechnisch veränderte Lebensmittel
Da Mutationen in der DNA Krebs verursachen, gibt es auch die Befürchtung, dass der Verzehr von Lebensmitteln mit zugesetzten Genen eine Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen könnte. Diese Befürchtung könnte daher rühren, dass eine Studie an Mäusen den Verzehr von GVO mit einem erhöhten Risiko für Tumore und einen vorzeitigen Tod in Verbindung brachte.
Allerdings wurde bei dieser Studie nicht das richtige Forschungsdesign beachtet, so dass mehrere Untersuchungen zeigten, dass sie nicht gültig war. Es gibt keine genauen Daten für den Menschen. Daher sind weitere Forschungen notwendig, um Schlussfolgerungen zu ziehen.
Pestizidvergiftungen und gentechnisch veränderte Lebensmittel
Obwohl gentechnisch veränderte Pflanzen für die Landwirte vorteilhaft und praktisch sind, bestehen gleichermaßen auch Bedenken aufgrund der damit einhergehenden Schäden für die Umwelt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die meisten dieser Pflanzen gegen Herbizide, wie beispielsweise Roundup, resistent sind.
Daher könnte man annehmen, dass sie unbedenklich auf Lebensmitteln eingesetzt werden können. Allerdings haben die Unkräuter im Laufe der Zeit eine Resistenz gegen dieses Mittel entwickelt. Deshalb müssen die Landwirte heute immer mehr davon einsetzen.
Das Problem liegt darin, dass der Wirkstoff dieses Herbizids Glyphosat ist. Diese Chemikalie wird mit verschiedenen Krankheiten wie Krebs, Atemwegserkrankungen und angeborenen Missbildungen in Verbindung gebracht.
Die Menschen, die in der Nähe der Anbauflächen leben, sind besonders stark betroffen, da sie hohen Dosen dieser Verbindung ausgesetzt sind. Daher ist es notwendig, die Verwendung zu regulieren.
Aus all diesen Gründen will eine Umweltbewegung das Bewusstsein der Menschen schärfen, die sich dieses Problems nicht bewusst sind und weiterhin gentechnisch veränderte Lebensmittel konsumieren.
Woran erkennt man gentechnisch veränderte Lebensmittel?
- Wenn ein gentechnisch verändertes Rapsöl mehr Laurinsäure enthält als herkömmliches Rapsöl, sollte die Bezeichnung “Laurat-Rapsöl” lauten.
- Ähnlich sollte ein Sojaöl, das mehr Ölsäure als herkömmliches Öl enthält, als “Sojaöl mit hohem Ölsäuregehalt” bezeichnet werden.
Obwohl die Kennzeichnung etwas verändert ist, wissen die meisten Menschen dennoch nicht, dass es sich um gentechnisch veränderte Lebensmittel handelt. Daher tritt im Januar 2022 der neue National Bioengineered Food Disclosure Standard in Kraft. Dieser soll sicherstellen, dass alle Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Zutaten enthalten, als “bioengineered” gekennzeichnet sind.
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Gentechnisch veränderte Lebensmittel: Was du beachten solltest
Gentechnisch veränderte Lebensmittel bieten deutliche Vorteile und haben sich bisher als sicher erwiesen. Trotzdem sind weitere Forschungen nötig, um ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit im Detail zu bewerten.
Sicher ist, dass sie es ermöglichen, Lebensmittel in großen Mengen zu produzieren. Allerdings verursachen sie gleichzeitig auch weitere Schäden für die Umwelt.
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