Gehirntumor: Arten, Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Gehirntumor ist eine ernste Erkrankung, deren frühzeitige Diagnose und Behandlung kompliziert ist. Es gibt verschiedene Arten, die sich sowohl gut- als auch bösartig entwickeln können. Erfahre heute mehr darüber. 
Gehirntumor: Arten, Ursachen, Symptome und Behandlung
Elisa Martin Cano

Geprüft und freigegeben von Der Ärztin Elisa Martin Cano.

Geschrieben von Elisa Martin Cano

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Als Gehirntumor bezeichnet man einen Tumor im Bereich des Gehirns oder der Hirnhäute, der gutartig (benign) oder bösartig (malign) sein kann. Es gibt viele verschiedene Arten. In unserem heutigen Artikel erfährst du Wissenswertes zu diesem Thema.

Was ist ein Gehirntumor?

Es handelt sich um eine Geschwulst aus gutartigen oder bösartigen Zellen, die sich unkontrolliert vermehren und wachsen. Dazu kommt es durch die Mutation einer Zelle, die zu einem entarteten Wachstum führen kann. Die Zelle stirbt dann nicht ab und erfährt weitere Mutationen, wodurch sie sich zu einer bösartigen Zelle entwickeln kann. Es entsteht so eine Ansammlung entarteter Zellen.

Man unterscheidet gutartige und bösartige Tumore. Der Unterschied liegt darin, dass bösartige Tumore Metastasen bilden und sich so in anderen Körperbereichen ausbreiten können. Gutartige Tumore streuen sich nicht in benachbarte Gewebe, sie sind örtlich begrenzt und wachsen nur selten nach.

Darüber hinaus können wir auch primäre und sekundäre Tumore differenzieren. Ein primärer Gehirntumor entsteht direkt im Gehirn oder den Hirnhäuten. Man spricht in diesem Fall auch von hirneigenen Tumoren.

Bei einem sekundären Gehirntumor wandern entartete Zellen aus einem anderen Bereich bis ins Gehirn und bilden dort eine Tochtergeschwulst. Es handelt sich um Metastasen, die von vielen Experten nicht als “echter” Gehirntumor betrachtet werden. 

Gehirntumor
Gehirntumore können gut- oder bösartig sein. Außerdem differenziert man primäre und sekundäre Tumore in diesem Organ.

Welche Arten von Hirntumoren gibt es?

Innerhalb der erwähnten Einteilungen (gutartig/bösartig und primär/sekundär) gibt es zahlreiche verschiedene Arten von Gehirntumoren. Die Prädominanz hängt unter anderem vom Alter und Geschlecht ab. Es gibt Tumore, die vor allem bei Kindern auftreten und andere, die Erwachsene oder ältere Menschen häufiger befallen.

Am häufigsten entwickeln sich sekundäre Gehirntumore, die sehr oft durch die Metastasierung von Lungenkrebs, Brustkrebs oder Hautkrebs entstehen.

Innerhalb der Gruppe der primären Hirntumore differenziert man verschiedene Arten je nach den Zellen, von denen die abartige Entwicklung ausgeht. Der häufigste Gehirntumor bei Erwachsenen ist das Meningeom (Entartung von Zellen einer Hirnhautschicht, der Arachnoidea), gleich danach kommt das Glioblastom (hirneigener Tumor aus Gliazellen).

Andere primäre Arten sind zum Beispiel das Akustikusneurinom (ausgehend von den Schwann-Zellen des vestibulären Anteils des 8. Hirnnerven), das Hypophysenadenom (aus dem Gewebe der Adenohypophyse), das Meduloblastom (im Bereich des Kleinhirns) und das Kraniopharyngeom (Erdheim-Tumor im Bereich der Hirnanhangdrüse).

Gehirntumor: die häufigsten Symptome

Die Symptome eines Hirntumors hängen unter anderem von seiner Größe, seiner Lokalisation und seiner Wachstumsgeschwindigkeit ab. Da das Gehirn für die Kontrolle der Körperfunktionen zuständig ist, können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Häufig treten zum Beispiel folgende Anzeichen auf:

  • Häufige Kopfschmerzen, die zuvor nicht vorhanden waren
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verlust der Empfindlichkeit oder Beweglichkeit in irgendeinem Körperbereich
  • Probleme beim Gehen oder Halten des Gleichgewichtes
  • Teilweiser oder kompletter Verlust der Sehfähigkeit auf einem oder beiden Augen
  • Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen
  • Epilepsieanfälle, die zuvor nicht vorhanden waren
  • Persönlichkeitsveränderungen und verändertes Verhalten

Diese Symptome treten normalerweise allmählich im Verlauf von Wochen oder Monaten auf, denn sie entstehen mit der Entwicklung des Tumors, der einen bestimmten Gehirnbereich betrifft.

Gehirntumor: Ursachen und Diagnose

Die genauen Ursachen für Hirntumore sind noch nicht ausreichend erforscht, doch es gibt verschiedene Risikofaktoren, die damit im Zusammenhang stehen. Manche Krebsarten sind vererbbardas heißt, dass sie genetisch bedingt sind.

Andere hingegen treten spontan auf. Dabei können zum Beispiel Faktoren wie Tabak oder schädliche Strahlung eine Rolle spielen. 

Für die klinische Bewertung und Diagnose führt der Arzt verschiedene Untersuchungen durch: bildgebende Verfahren (Computertomografie), Blutanalyse, Biopsie usw. Damit kann die Art des Tumors bestimmt werden, um eine entsprechende Behandlung einleiten zu können. 

Gehirntumor: Ursachen und Diagnose 
Bildgebende Verfahren wie Computertomografie oder Magnetresonanz sind für die Diagnose eines Gehirntumors grundlegend.

Behandlung eines Gehirntumors

Der Arzt bestimmt nach der Diagnose, welche Behandlung für den Patienten am besten ist. Die häufigsten Methoden, die bei einem Gehirntumor zum Einsatz kommen, sind Chemotherapie, Strahlentherapie oder eine chirurgische Entfernung des Tumors.

Die Therapie hängt von der Tumorart, seiner Lokalisation und den individuellen Eigenschaften jedes Patienten ab. Außerdem spielen viele andere Faktoren eine Rolle, die bei jedem Patienten analysiert werden müssen. 

Viele Forschungen konzentrieren sich auf Gehirntumore und andere Krebsarten, um die Behandlungsmöglichkeiten und Überlebenschancen der Patienten zu verbessern. Ausschlaggebend ist jedoch vor allem der Zeitfaktor: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser die Prognose.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Sinning M. CLASIFICACIÓN DE LOS TUMORES CEREBRALES. Rev Médica Clínica Las Condes. 2017 May;28(3):339–42.
  • Karlsson P, Holmberg E, Lundberg LM, Nordborg C, Wallgren A. Intracranial Tumors after Radium Treatment for Skin Hemangioma during Infancy: A Cohort and Case-Control Study. Radiat Res. 1997 Aug;148(2):161.
  • Contreras LE. EPIDEMIOLOGÍA DE TUMORES CEREBRALES. Rev Médica Clínica Las Condes. 2017 May 1;28(3):332–8.
  • Nayak L, Lee EQ, Wen PY. Epidemiology of brain metastases. Curr Oncol Rep. 2012 Feb;14(1):48–54.
  • Hottinger AF, Khakoo Y. Neurooncology of familial cancer syndromes. Vol. 24, Journal of Child Neurology. SAGE Publications Inc.; 2009. p. 1526–35.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.