Gastroösophageale Refluxkrankheit: die richtigen Ernährungsgewohnheiten

Wenn Sodbrennen chronisch wird: die gastroesophageale Refluxkrankheit kennzeichnet sich durch aufsteigende Säure und Aufstoßen. Wenn du unter diesen Symptomen leidest, ist ein wichtiger Schritt, deine Ernährungsgewohnheiten zu ändern.
Gastroösophageale Refluxkrankheit: die richtigen Ernährungsgewohnheiten
Maricela Jiménez López

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Maricela Jiménez López.

Geschrieben von Antonella Grandinetti

Letzte Aktualisierung: 14. November 2022

Die bei Refluxkrankheit empfohlene Diät unterscheidet sich von anderen gesunden Ernährungsplänen. Es gilt hier, ganz bestimmte Nahrungsmittel, die die Symptome auslösen, zu vermeiden.

Nachstehend gehen wir auf die wichtigsten Komponenten und Gewohnheiten ein, die du ändern musst, um die Beschwerden, die die Refluxkrankheit mit sich bringt, gering zu halten und dich dadurch besser zu fühlen.

Gastroösophageale Refluxkrankheit, was heißt das genau?

Gastroösophageale Refluxkrankheit

Wenn die Speiseröhre am unteren Ende nicht mehr richtig schließt, kann die Magensäure nach oben steigen.

Bei der Refluxkrankheit entsteht das Sodbrennen dadurch, dass der Muskel am unteren Ende der Speiseröhre (sie leitet die Nahrung vom Mund zum Magen weiter) nicht mehr richtig schließt. Auf die Art und Weise kann die Magensäure in die Speiseröhre gelangen, aufsteigen und sie dadurch reizen.

Wenn du von der Krankheit betroffen bist, kennst du sicherlich die Symptome wie Sodbrennen und Säuregefühl  in Brust und Kehle. Das Aufsteigen der Magensäure macht sich ferner durch saures Aufstoßen, trockenen Husten und Schluckbeschwerden bemerkbar.

Zur Linderung der Beschwerden kannst du Folgendes tun:

  • Bei den Mahlzeiten nur kleine Portionen einnehmen
  • Stark gewürzte, fettige oder säurehaltige Speisen vermeiden
  • Eine spezielle, bei Refluxkrankheit angezeigte Diät einhalten
  • Keinen Alkohol trinken
  • Im Fall von Übergewicht versuchen, das Gewicht zu reduzieren

Ernährung bei gastroösophagealer Refluxkrankheit

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Symptome der Refluxkrankheit zu verringern; sie muss gesund und ausgewogen sein, und schwer Verdauliches sollte vermieden werden. Hier die Ratschläge im Einzelnen:

1. Ausgewogene Ernährung bei Refluxkrankheit

ausgewogene Ernährung

Obst und Gemüse als Hauptnahrungsmittel können die Beschwerden der Refluxkrankheit gering halten.

Dein Arzt wird dir raten, deine Ernährungsgewohnheiten an die Krankheit anzupassen, was bedeutet, dass du den Anteil an Obst und Gemüse sowie Getreide und Hülsenfrüchten erhöhst.

Gemüse versorgt dich mit Vitaminen und Mineralien und ist gleichzeitig niedrig im Fett- und Zuckergehalt. Besonders gut zur Säurereduzierung eignen sich Spargel, Blumenkohl, Broccoli, Kartoffeln und Gurken.

Was das Obst betrifft, so ist es ratsam, Zitrusfrüchte und anderes säuregenerierendes Obst wie auch Tomaten zu vermeiden. Entscheide dich lieber für Bananen, Äpfel, Birnen oder Melonen.

Beim Getreide ist der Hafer besonders empfehlenswert. Schau, dass du Vollkornprodukte ohne Zuckerzusatz wählst, denn so erhält dein Organismus nicht nur die nötigen Ballaststoffe, sondern gleichzeitig wird die Magensäure reduziert. Reis oder Vollkornbrot sind auch gut geeignet.

2. Verzichte auf Kaffee

Kaffee gehört zu den Dingen, die du vermeiden solltest, wenn du unter gastroösophagealer Refluxkrankheit leidest, da er die Bildung von Magensäure stark ankurbelt. Steige lieber auf Kräutertee wie Thymian, Orange, Hopfen oder Kamille um.

3. Nimm fünf Mahlzeiten am Tag zu dir

Wenn du fünfmal am Tag isst, wirst du automatisch kleinere Mengen zu dir nehmen. Dadurch wird der Magen nicht zu sehr belastet und somit die Gefahr verringert, dass halbverdaute Lebensmittel wieder die Speiseröhre hinaufsteigen.

4. Bei Refluxkrankheit auf keinen Fall scharf essen

Gewürze wie scharfer Paprika, Peperoni, Essig, Cayennepfeffer und Curry reizen die Magenschleimhäute und verstärken so die Säurebildung.

5. Nimm ausreichend Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zu dir

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können daher die entzündlich gereizte Magenschleimhaut beruhigen. Du bekommst diese durch Fisch und Meeresfrüchte, solltest jedoch darauf achten, diese nicht frittiert, sondern in verdauungsfreundlich gegarter Form zu dir zu nehmen.

Lies hier mehr dazu: Omega 3: nicht nur in Fisch

6. Vermeide Frittiertes

Fritiertes

Frittierte und scharf gewürzte Speisen regen die Säurebildung an.

Frittierte und fettige Speisen sollten bei Refluxkrankheit ganz vom Speiseplan verschwinden. Sie erschweren die Verdauung; der Magen muss mehr arbeiten und erzeugt so eine größere Menge an Säure. Wähle lieber andere Arten der Zubereitung: Dampfgarung, Kochen, im Ofen, in der Mikrowelle oder eingewickelt gegrillt.

7. Während der Mahlzeiten nichts trinken

Nimm über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zu dir, aber nicht (oder nur wenig) während der Mahlzeiten, denn das macht den Magen nur zusätzlich voll. Beachte, dass Wasser das Getränk deiner Wahl sein sollte und vermeide Säfte und Erfrischungsgetränke, die Magen und Speiseröhre unnötig reizen.

8. Lieber Milchprodukte mit Halbfettstufe

Wie oben bereits erwähnt, erschweren Fette die Verdauung und können so das Sodbrennen verstärken. Deshalb steige auch bei Joghurt, Milch und Käse auf fettreduzierte Produkte um. Dein Organismus kann sie so leichter verarbeiten.

9. Kein Sport direkt nach dem Essen

Sportliche Betätigung direkt nach dem Essen kann die Bildung der Verdauungssäfte anregen und so für Sodbrennen sorgen. Warte also nach der Nahrungsaufnahme mindestens zwei Stunden, bevor du Sport treibst.

10. Abendessen nicht zu spät, mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen

In der liegenden Position verstärken sich oft die durch die Refluxkrankheit bedingten Beschwerden. Deshalb iss frühzeitig zu Abend, damit der Körper die Verdauung vor dem Schlafengehen weitgehend abgeschlossen hat.  Ein guter Tipp kann auch sein, die Liegeposition durch Kissen so zu verändern, dass der Kopf deutlich erhöht liegt.

11. Bei Refluxkrankheit das Rauchen aufgeben

rauchen aufgeben

Auch wenn es sich beim Tabak um kein Lebensmittel handelt, hat er doch eine reizende Wirkung. Es ist also dringend angeraten, das Rauchen aufzugeben, wenn man unter gastroösophagealer Refluxkrankheit leidet.

12. Nur gesunde Fette zu sich nehmen

Hochwertiges Olivenöl, Sesam- oder Sonnenblumenöl, Avocados, Nüsse sowie Leinsamen versorgen den Körper mit gesunden Fetten. Du kannst sie in Salaten, auf geröstetem Brot und mit allen anderen Speisen genießen.

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13. Verabschiede dich von Schokolade und Kaugummi

Einer der Bestandteile von Kakao (Schokolade) ist Theobromin, ein Stimulans, das die glatte Muskulatur relaxiert und damit die Refluxwirkung verstärkt. Kaugummis erhöhen, genauso wie Süßigkeiten, die Magensäurebildung und sollen daher ebenfalls vermieden werden.

14. Ingwer als Teil vom Speiseplan bei Refluxkrankheit

Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Ingwer können dir helfen, die Beschwerden der Refluxkrankheit zu lindern. Du kannst damit deine Speisen würzen oder ihn als Tee zu dir nehmen.

Stimme mit deinem Arzt die Komponenten einer ausgewogenen Ernährung bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit ab, die gleichzeitig deinen Kalorien- und Nährstoffbedarf decken. Er wird dir mit seiner Beratung unterstützend zur Seite stehen.


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