Ernährung während und nach einer Strahlentherapie

Wenn du während einer Strahlentherapie auf deine Ernährung achtest, kannst du die Nebenwirkungen der Behandlung etwas reduzieren. Alles Wissenswerte in diesem Artikel.
Ernährung während und nach einer Strahlentherapie
Saúl Sánchez Arias

Geprüft und freigegeben von dem Ernährungsberater Saúl Sánchez Arias.

Geschrieben von Saúl Sánchez Arias

Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2022

Krebserkrankungen sind komplexe Krankheiten, die eine gezielte Therapie erfordern. Neben der medikamentösen Behandlung ist auch die Ernährung von großer Bedeutung. Denn durch die richtige Ernährung lässt sich die Prognose der Erkrankung verbessern. Daher wollen wir dir in unserem heutigen Artikel verschiedene Ernährungstipps für die Zeit während und nach einer Strahlentherapie geben.

In den letzten Jahren haben sich die Ernährungsempfehlungen im Zusammenhang mit Krebs stark verändert. In der Vergangenheit wurde ein hochkalorisches, kohlenhydratreiches Modell befürwortet. Heute wird das Gegenteil empfohlen. Die Einschränkung des Zuckerkonsums und die gezielte Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen scheint die Überlebensrate effektiv zu erhöhen.

Ernährung während einer Strahlentherapie

Die Ernährung im Rahmen einer Strahlentherapie zielt darauf ab, die Nebenwirkungen der Behandlung zu reduzieren und ihre Wirksamkeit zu erhöhen. Für letztere können Strategien wie die ketogene Diät eingesetzt werden, insbesondere bei glukoseabhängigen Tumoren.

Nach den in der Zeitschrift Molecular Metabolism veröffentlichten Forschungsergebnissen ist die Einschränkung des Kohlenhydratkonsums als unterstützende Behandlung bei Krebserkrankungen hilfreich, da dies das Tumorwachstum verzögert oder bremst. Allerdings sind noch weitere, etwas detailliertere Ernährungsempfehlungen erforderlich, um Nebenwirkungen der Behandlung zu vermeiden.

Strahlentherapie kann Durchfall als Nebenwirkung auslösen
Durchfall ist eine der häufigsten Nebenwirkungen einer Strahlentherapie. Daher spielt die Ernährung eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung dieser Nebenwirkung.

Trockener Mund während der Strahlentherapie

Es ist üblich, dass Krebsbehandlungen ein ständiges Gefühl von Mundtrockenheit verursachen. Daher solltest du regelmäßig kleine Mengen an Wasser trinken. Darüber hinaus ist es notwendig, trockene Speisen zu vermeiden. Stattdessen kann es eine gute Option sein, leicht fetthaltige Saucen zu deinem Essen zu verzehren oder das Essen zu pürieren.

Mukositis

Bei einer Mukositis ist die gesamte Schleimhaut des Verdauungstraktes entzündet. In einer solchen Situation ist vorrangig der Konsum säurehaltiger Lebensmittel (beispielsweise Zitrusfrüchtezu vermeiden. Lebensmittel mit einer harten Textur sind ebenfalls nicht empfehlenswert. Entscheide dich stattdessen für kalte Produkte, die eine leicht schmerzlindernde Wirkung haben.

Ernährung bei Schluckbeschwerden

Wenn du nach einer Strahlentherapie an Schluckbeschwerden leidest, ist es am besten, die Mahlzeiten aufzuteilen. Anstelle einer großen Portion solltest du mehrere kleinere Portionen zu dir nehmen. Außerdem empfiehlt es sich, dass du feste und harte Speisen wie Fleisch von deinem Ernährungsplan streichst.

Eine effektive Strategie besteht darin, die Nahrung zu pürieren und diese mit viel Wasser zu verzehren.

Appetitlosigkeit aufgrund einer Strahlentherapie

Krebsbehandlungen führen oft zu einer Verringerung des Appetits, wie in der Zeitschrift Support Care in Cancer veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigen. In diesem Fall ist es wichtig, die täglich benötigte Kalorienmenge auf mehrere kleine Mahlzeiten zu verteilen.

Obwohl in diesen Fällen bisher immer der Konsum kohlenhydratreicher Lebensmittel empfohlen wurde, wird diese Empfehlung heute in Frage gestellt.

Bei Durchfall

Eine weitere sehr häufige Nebenwirkung einer Strahlentherapie ist Durchfall. Um dieses Problem zu vermeiden, ist es wichtig, fermentierte Milchprodukte und lösliche Ballaststoffe (wie beispielsweise die in Äpfeln enthaltenen) zu essen. Die Probiotika im Joghurt haben sich bei der Behandlung dieser Darmbeschwerden ebenfalls als wirksam erwiesen.

Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Durchfall während einer Strahlentherapie ist wesentlich höher, wenn diese im Bauchbereich erfolgt. In diesem Fall solltest du weitere Ernährungsanpassungen vornehmen.

Eine leichte und ballaststoffarme Ernährung ist unerlässlich. Darüber hinaus solltest du auch weniger Fette und Milch konsumieren und mehr Flüssigkeit zu dir nehmen.

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Ernährung nach einer Strahlentherapie

Auch nach Abschluss der Behandlung gibt es verschiedene Ernährungsempfehlungen, mit denen du deine Selbstheilungskräfte anregen und deine allgemeinen Körperfunktionen verbessern kannst. Eine davon ist das intermittierende Fasten. Diese Art des Fastens wird mit einem geringeren Risiko in Verbindung gebracht, an einem neuerlichen Auftreten von Krebs zu erkranken.

Darüber hinaus empfiehlt sich die Einschränkung von stark verarbeiteten Lebensmitteln. Die in ihnen enthaltenen Transfette und Zusatzstoffe sind schlecht für die Gesundheit. Grundsätzlich ist es immer besser, frische Produkte wie Gemüse, Fleisch oder Fisch zu verzehren.

Des Weiteren wird dringend vom Konsum von Alkohol und Softdrinks abgeraten. Letztere enthalten große Mengen an Einfachzuckern oder künstlichen Süßungsmitteln, welche die Funktion körperlicher Prozesse behindern.

Eine Frau bei der Strahlenbehandlung
Auch nach Abschluss einer Strahlentherapie ist die Ernährung sehr wichtig, um mögliche Rückfälle zu verhindern.

Deine Ernährung während einer Strahlentherapie ist ein wichtiger Faktor

Wie wir bereits erwähnt haben, kann die Ernährung die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie reduzieren. Darüber hinaus verbessert sie auch ihre Wirkung, solange du hochwertige Nährstoffe in deine Ernährung aufnimmst und den Konsum schädlicher Lebensmittel einschränkst.

Wenn du an Krebs leidest, solltest du daher auch einen Ernährungsberater konsultieren. Dieser kann einen personalisierten Ernährungsplan für dich erstellen, der die verabreichten Medikamente optimal ergänzt. Auf diese Weise lässt sich die Prognose und der weitere Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.


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