Emotionales Essen stoppen: 4 Tipps

Emotionales Essen ist das Problem, das viele Menschen dazu bringt, mehr Nährstoffe zu sich zu nehmen, als sie sollten. Es wird unter anderem auch durch die Übersättigung mit kommerziellen Produkten verursacht.
Emotionales Essen stoppen: 4 Tipps
Saúl Sánchez Arias

Geschrieben und geprüft von dem Ernährungsberater Saúl Sánchez Arias.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Wusstest du, dass du emotionales Essen stoppen und vermeiden kannst? Der Verzehr von Lebensmitteln ohne Hungergefühl ist ein größeres Problem als es zunächst scheint. Dieser Vorgang wird als emotionales Essen bezeichnet. Er wird unter anderem durch die übermäßige Schmackhaftigkeit vieler auf dem Markt befindlicher Lebensmittel verursacht.

Der Zusatz von Zucker, Transfetten und Zusatzstoffen verleitet viele Menschen dazu, weiter zu essen. Sie essen, obwohl sie ihren Appetit bereits gestillt haben.

Diese Situation führt häufig zu Übergewicht, da mehr Kalorien aufgenommen werden, als der Körper täglich verbraucht. Aus diesem Grund verschlechtert sich der allgemeine Gesundheitszustand, was die Entwicklung chronischer Gesundheitsprobleme begünstigt. Glücklicherweise kannst du emotionales Essen stoppen. In unserem heutigen Artikel findest du einige hilfreiche Tipps, wie es dir gelingen kann.

Was ist emotionales Essen und warum ist es so schädlich?

Wie wir bereits erwähnt haben, ist emotionales Essen das Essen ohne Hunger – du isst, nur weil ein Lebensmittel lecker aussieht. Das Hauptproblem dabei ist, dass du den Nährstoffbedarf deines Körpers überschreitest und außerdem Substanzen im Übermaß konsumierst, die der Gesundheit nicht zuträglich sind.

Es ist erwiesen, dass sowohl Einfachzucker als auch Transfette negative Auswirkungen auf den Körper haben und die Funktionsweise der Systeme und des Stoffwechsels beeinträchtigen.

Beim emotionalen Essen geht es in der Regel um den Verzehr von ultraverarbeiteten Industrieprodukten, was gefährlich ist. Nachweislich können derartige Lebensmittel das Krankheitsrisiko erhöhen.

Die Ernährung sollte auf frischen Lebensmitteln beruhen, wobei Industrieprodukte nur in bestimmten Momenten zum Einsatz kommen sollten. Allerdings haben diese den Vorteil, dass sie oft schmackhafter sind.

Emotionales Essen stoppen - Mann vor einem Dessert im Kühlschrank
Ultrahochverarbeitete Lebensmittel sind tendenziell schmackhafter, was das Verlangen steigert, sie nach Feierabend und im Übermaß zu verzehren.

Wie kannst du emotionales Essen stoppen?

Nachfolgend findest du verschiedene Tipps, die du in die Praxis umsetzen kannst, um deinen emotionalen Hunger zu überwinden und so deine Gesundheit zu verbessern.

1. Gehe mit vollem Magen zum Einkaufen

Wenn du hungrig in den Supermarkt gehst, ist die Gefahr größer, dass du zu süßen Produkten mit schlechter Nährstoffqualität greifst. Die einfache Tatsache, dass du sie kaufst, hat bereits den Schaden verursacht. Denn immer wenn du zu Hause Appetit auf etwas Süßes bekommst, wirst du natürlich automatisch zu diesen Produkten greifen. Leider sind diese Produkte häufig auch sehr schmackhaft. Daher fällt es dir sehr schwer, auf den weiteren Verzehr zu verzichten, selbst wenn du bereits gesättigt bist.

2. Emotionales Essen stoppen und vermeiden: Erhöhe den Anteil an Ballaststoffen in deiner Ernährung

Eine weitere wichtige Empfehlung hat mit der Aufnahme von Ballaststoffen in deiner Ernährung zu tun. Diese unverdauliche Substanz hat die Fähigkeit, das Sättigungsgefühl zu erhöhen, so eine im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie.

Dies wiederum verringert das Risiko, dass du zwischen den Mahlzeiten naschst und süße, leckere Produkte mit geringem Nährwert konsumierst.

3. Vermeide Ablenkungen während der Mahlzeiten

Wenn du isst, solltest du nicht fernsehen oder elektronische Geräte benutzen. Sonst verlierst du schnell den Überblick darüber, wie viel du isst.

Dies kann dazu führen, dass du mehr als die notwendige Menge eines bestimmten Lebensmittels isst, nur weil es dein Verlangen und deine Geschmacksnerven befriedigt. Denn ein wirklicher physiologischer Hunger oder ein Nährstoffbedarf besteht in diesem Fall nicht.

Wenn du isst, ist es wichtig, dass du alle deine Sinne einsetzt und dir der Produkte, die du konsumierst, bewusst bist.

4. Emotionales Essen stoppen und vermeiden: Verzichte auf Softdrinks

Der regelmäßige Verzehr von Zucker kann zu einer gewissen Abhängigkeit führen. Dieser Prozess steht ebenfalls im Zusammenhang mit emotionalem Essen. Soft Drinks enthalten viele einfache Kohlenhydrate, die in flüssiger Form konsumiert werden.

Allerdings wirken sich derartige Kohlenhydrate eher negativ auf den Körper aus. Daher ist es möglich, dass er in Zukunft eine ständige Zufuhr verlangt. Und dieser Bedarf wird immer weit über dem liegen, was dein Körper eigentlich braucht.

Emotionales Essen stoppen - weinende Frau, die isst.
Bestimmte Aktivitäten zu Hause fördern den emotionalen Hunger, beispielsweise die Nutzung elektronischer Geräte oder die permanente Bildschirmnutzung.

Emotionales Essen stoppen: Nicht ganz einfach, aber es ist möglich!

Obwohl es manchmal recht schwierig ist, kannst du emotionales Essen stoppen und überwinden. Zunächst einmal musst du dir des Problems bewusst werden, sonst kannst du es nicht lösen.

Wenn du dieses Problem erkannt hast, kannst du mit der Lösung beginnen. Ab diesem Zeitpunkt empfehlen wir dir, die oben genannten Tipps in die Praxis umzusetzen, da sie mittelfristig wirksam sind.

Da dieses Verhalten viel mit psychologischen Aspekten zu tun hat, kann es manchmal sinnvoll sein, ein Ernährungscoaching oder eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist, dass ein solches Verhalten nicht zu einer regelmäßigen Praxis in deiner Ernährung wird.

Außerdem solltest du dir immer vor Augen halten, dass Hunger ein Gefühl ist, das ein Bedürfnis signalisiert. Wenn es dir also gelingt, emotionales Essen zu stoppen und die dahinter liegenden Mechanismen zu erkennen, wird es dir auch gelingen, nicht mehr zu essen, wenn dein Körper nicht mehr hungrig ist. Denn dann verstehst du, wann der Grundbedarf deines Körpers gedeckt ist.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Freeman CR, Zehra A, Ramirez V, Wiers CE, Volkow ND, Wang GJ. Impact of sugar on the body, brain, and behavior. Front Biosci (Landmark Ed). 2018 Jun 1;23:2255-2266.
  • Mendonça RD, Pimenta AM, Gea A, de la Fuente-Arrillaga C, Martinez-Gonzalez MA, Lopes AC, Bes-Rastrollo M. Ultraprocessed food consumption and risk of overweight and obesity: the University of Navarra Follow-Up (SUN) cohort study. Am J Clin Nutr. 2016 Nov;104(5):1433-1440.
  • Warrilow A, Mellor D, McKune A, Pumpa K. Dietary fat, fibre, satiation, and satiety-a systematic review of acute studies. Eur J Clin Nutr. 2019 Mar;73(3):333-344

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.