Emotionaler Missbrauch: kurz- und langfristige Folgen
Emotionaler Missbrauch ist zwar vielleicht nicht so offensichtlich wie physische Misshandlungen. Doch die Konsequenzen sind genauso schlimm wie bei körperlicher Gewalt. Allerdings tun sich viele Menschen noch immer damit schwer, diese emotionale Misshandlungen als Missbrauch oder Gewalt zu betrachten.
Emotionaler Missbrauch
Wir sprechen heute von einer Art des Missbrauchs, die eine Person auf eine andere ausübt und meist an folgenden Verhaltensmustern zu erkennen ist:
- Verhalten und Worte, die darauf abzielen, das Opfer zu erniedrigen und geringzuschätzen
- Beleidigungen und Beschimpfungen
- Missbilligung und Tadel
- Isolierung des Opfers
- Disqualifikation
Sowohl physischer als auch emotionaler Missbrauch sind eine Art von Gewalt. Emotionale Aggressionen äußern sich in der Regel verbal, wobei der Täter versucht, das Opfer zu erniedrigen, zu missbilligen und geringzuschätzen.
Da diese Art der Aggression meist nicht so offensichtlich ist, erfolgt sie in vielen Fällen über einen längeren Zeitraum. Dadurch verringert sich das Selbstwertgefühl des Opfers. Dies geht zum Teil sogar so weit, dass das Opfer dem Täter recht gibt.
Die psychologische Misshandlung kennt keine Präferenzen. So können sowohl Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder auch ältere Menschen zum Opfer werden. Diese Aggressionen beschränken sich auch nicht auf bestimmte Bereiche, sie können in der Familie, unter Freunden, in einer Beziehung, auf der Arbeit usw. auftreten.
Es können auch Zeugen vorhanden sein, die sich über den emotionalen Missbrauch bewusst sind. So können Kinder das Verhalten ihrer Eltern beobachten oder Arbeitskollegen den Missbrauch des Chefs gegenüber eines Angestellten erfahren. In diesen Fällen steht auch die emotionale Gesundheit des Zeugen auf dem Spiel.
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Emotionaler Missbrauch und seine Folgen
Die Konsequenzen des emotionalen Missbrauchs sind in vielen Fällen unsichtbar. Aus diesem Grund ist es sehr schwierig, sie zu erkennen, auch von der betroffenen Person selbst.
Geringes Selbstwertgefühl
Das geringe Selbstwertgefühl kann sowohl Ursache als auch Konsequenz der emotionalen Misshandlung sein. Der Täter kann sich dadurch motiviert fühlen und mit dem Missbrauch beginnen, durch den er erreicht, das Selbstwertgefühl des Opfers noch mehr zu verringern.
Die Schwäche des Opfers zieht Täter an. Sie greifen ihr Opfer dann dort an, wo es am meisten schmerzt. So wiederholen sie zum Beispiel ständig, dass das Opfer nichts wert ist und erniedrigen es. Gleichzeitig glaubt das Opfer seinem Täter und es entsteht noch größere Abhängigkeit.
Stress und Angst
Personen, die emotional missbraucht werden, leiden an intensivem Stress und Angst. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass sie nicht fähig sind zu sehen, was wirklich passiert. Oft sind sie sich nicht darüber bewusst, dass sie ausgenutzt werden und dass das Verhalten des Täters nicht akzeptierbar ist.
Schuldgefühl
Wie bereits zuvor erwähnt, leidet das Opfer an einem sehr niedrigen Selbstwertgefühl und hat ein schlechtes Selbstbild, was durch die Aggressionen des Täters verstärkt wird. In vielen Fällen beschuldigt sich deshalb das Opfer selbst für das, was ihm widerfährt. Es kann den Missbrauch rechtfertigen und schiebt sich selbst die Schuld zu.
Der Täter fördert dieses Gefühl (insbesondere in einer Paarbeziehung). Wir sprechen in diesem Fall von emotionaler Erpressung.
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Weitere Auswirkungen
In manchen Fällen sind die Auswirkungen des emotionalen Missbrauchs weitaus kritischer, als bis jetzt in diesem Artikel beschrieben. Es können dadurch auch folgende Probleme entstehen:
- Depression: In der Folge des emotionalen Missbrauchs über einen längeren Zeitraum und des fehlenden Selbstwertgefühls können Depressionen entstehen.
- Suizidgedanken: Es handelt sich um einen Extremfall, doch immer wieder kommt es dazu. Wir dürfen in diesem Zusammenhang die Folgen des Bullying nicht vergessen.
- Drogen- oder Alkoholmissbrauch: Diese Substanzen können dem Opfer helfen, von der Realität Abstand zu nehmen und den emotionalen Missbrauch zu ertragen, indem sie diese Realität verleugnen.
- Aggressivität: Zorn und Wut sammeln sich an und können zu Aggressivität führen. Insbesondere bei betroffenen Kindern kann sich das in der Adoleszenz oder auch im Erwachsenenalter zu einem ernsten Problem entwickeln.
- Schwierigkeiten in Beziehungen mit anderen Personen: Der Missbrauch, das fehlende Selbstbewusstsein und Vertrauen können dazu führen, dass das Opfer unfähig ist, mit anderen Beziehungen aufzubauen. Wir sprechen oft von emotionalem Ostrazismus.
Aus all diesen Gründen muss emotionaler Missbrauch als eine sehr schädliche Aggression betrachtet werden, die wie physische Misshandlungen behandelt werden muss. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und sich von toxischen Personen zu entfernen. Jeder Missbrauch muss angezeigt werden.
Bei Kindern und Jugendlichen müssen die Eltern oder Verantwortlichen aufmerksam sein, um mögliche Formen des emotionalen Missbrauchs schnellstmöglich zu erkennen und so die schlimmsten Konsequenzen zu verhindern.
Nicht nur physische Misshandlungen, auch emotionale müssen angezeigt werden. Dann beginnt der Prozess der Verarbeitung und Therapie, damit das Opfer sein Selbstwertgefühl und sein Selbstvertrauen wiedererlangen kann.
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