Schlafparalyse wissenschaftlich betrachtet

Die Schlafparalyse, die auch als Schlafstarre oder Schlaflähmung bezeichnet wird, ist eine Schlafstörung, die oft Angst und Panik auslöst. Erfahre in unserem heutigen Artikel, wie es dazu kommt und was man dagegen tun kann.
Schlafparalyse wissenschaftlich betrachtet

Geschrieben von Paula Heidemeyer

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Schlafparalyse, die auch als Schlafstarre oder Schlaflähmung bezeichnet wird, ist eine Schlafstörung, die oft Angst und Panik auslöst. Erfahre in unserem heutigen Artikel, wie es dazu kommt und was man dagegen tun kann.

Es handelt sich nicht um eine schwerwiegende Krankheit, doch trotzdem machen sich viele Betroffene Sorgen. Wissenschaftler betrachten dieses Phänomen, das normalerweise in der Ruhephase auftritt, als Schutzmechanismus. Die Schlafparalyse ist in der internationalen Klassifikation in der Gruppe “REM-Schlaf-assoziierte Parasomnien” zu finden.

Die Schlafparalyse wissenschaftlich betrachtet

Was ist eine Schlafparalyse?

Bist du schon einmal aufgewacht, wolltest aufstehen und konntest dich nicht bewegen? Vielleicht war dies eine Schlafparalyse. Dies bedeutet, dass die Skelettmuskulatur während des Schlafs gelähmt ist, um den Körper zu schützen. Denn so wird verhindert, dass geträumte Bewegungen ausgeführt werden.

Normalerweise kommt es dazu beim Einschlafen oder Aufwachen. Die Dauer der Schlafparalyse ist sehr kurz: Es kann sich um Sekunden handeln, doch das Gelähmtsein kann auch bis zu fünf Minuten dauern. Betroffene geraten dabei oft in Angst und Panik, doch sie wissen perfekt, dass sie wach und geistig präsent sind.

Allerdings können sie weder Muskeln bewegen, noch sprechen. In dieser Situation sollte man am besten ruhig bleiben und warten, bis die Paralyse wieder von selbst verschwindet. 

Die Wissenschaft erklärt uns, dass es zu dieser Situation durch eine kleine Störung im Nervensystem kommt. Das Gehirn wacht auf, doch durch die tiefe Entspannung kommt der Körper eine kurze Zeit lang den Befehlen nicht nach, die er erhält. Diese Erklärung ist so einfach, dass sich so manche Betroffene nicht damit zufrieden geben.

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Die Symptome der Schlafparalyse

Die Schlafparalyse kann bei einer gesunden Person ohne vorherige Symptome auftreten. Wichtig zu wissen ist, dass die Gesundheit der Betroffenen damit nicht beeinträchtigt wird. Es handelt sich um ein relativ häufig vorkommendes Phänomen. Aus Studien geht hervor, dass rund 8 Prozent der Bevölkerung irgendwann im Leben diese Erfahrung machen. 

In manchen Fällen steht die Schlaflähmung in direkter Verbindung mit Narkolepsie. Diese seltene Krankheit kann zu plötzlichem Einschlafen führen, das nicht vorhersagbar ist.

Die häufigsten Symptome der Schlafparalyse sind folgende:

  • Du kannst in diesem Zustand nicht sprechen und keine Laute von dir geben. Das Gehirn funktioniert perfekt, doch du kannst nicht reagieren.
  • Du experimentierst Angst und Panik durch die Lähmung.
  • Außerdem hast du das Gefühl von Druck auf der Brust, der deine Atmung erschwert.
  • Du bist dir über alles bewusst, kannst dich jedoch nicht bewegen. 
  • Du kannst fühlen, wie du durch dein Gewicht in der Matratze versinkst oder hast seltsame Tastgefühle, die in Wahrheit nicht existieren.
Frau mit Schlafparalyse

Wie kommt es zu Schlafparalyse?

Wenn der Körper und der Geist eine kurze Zeit nicht synchronisiert sind, kann es zu der beschriebenen Schlaflähmung kommen. In der REM-Phase träumen wir für gewöhnlich, während der Körper komplett paralysiert ist, da die Muskeln vollkommen entspannt sind. Glycin und GABA sind zwei Chemikalien, die diese vorübergehende Paralyse ermöglichen, um zu verhindern, dass wir uns während des Träumens bewegen.

Wenn wir im REM-Schlaf wach werden, noch bevor der Traum zu Ende ist, kann es zu einer Schlafstarre kommen, da die Muskeln sich noch nicht von ihrem Ruhezustand gelöst haben.

Die häufigsten Ursachen für eine Schlaflähmung, die wie bereits erwähnt harmlos ist, sind folgende:

  • Intensive Stresssituationen
  • Großer Druck
  • Mehrere aufeinanderfolgende Tage mit Schlafstörungen, Schlafmangel und kumulative Müdigkeit

Wie kann man dieses Problem behandeln?

Wenn du nur ein einziges Mal an einer Schlafparalyse gelitten hast, solltest du dir keine unnötigen Sorgen machen. Denn wir betonen noch einmal, dass diese Situation für deine Gesundheit kein Risiko bedeutet. In den meisten Fällen ist keine spezifische Behandlung erforderlich. Trotzdem haben wir ein paar Tipps für dich, damit du weißt, was du bei einem neuen Vorfall tun kannst.

  • Entspanne dich und versuche positiv zu denken, um keine Angst oder Panik zu haben.
  • Bleibe ruhig und warte einige Minuten, bis die Lähmung von selbst verschwindet.
  • Beginne dann, dich langsam zu bewegen: zuerst die Finger und Hände, dann die Füße.
  • Sobald du bestimmte Körperteile bewegen kannst, stehe ruhig und langsam auf und gehe langsam einige Schritte.

Solltest du häufig an Schlaflähmungen leiden, lasse dich ärztlich untersuchen, denn es könnte sich dahinter eine Krankheit verstecken. Doch mach dir keine übermäßigen Sorgen, die Schlafparalyse ist ein harmloses Phänomen.


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