Die drei häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder

Die meisten von uns haben schon an mindestens einer der häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder gelitten. Wir haben alle unsere Stimme schon einmal verloren oder kennen jemanden, der in letzter Zeit Dysphonie hatte. Möchtest du mehr darüber erfahren?
Die drei häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

In den Stimmbändern entstehen die Schwingungen, die es uns ermöglichen, durch Sprache zu kommunizieren. Einige Erkrankungen der Stimmbänder treten häufiger auf, andere sind seltener. Dennoch haben sie alle Auswirkungen auf die Stimme.

Die Stimmbänder befinden sich im Kehlkopf. Tatsächlich handelt es sich um kleine Muskeln, die am oberen Ende des Kehlkopfes befestigt sind. Über ihnen befinden sich Falten, die nicht aus Muskeln bestehen und die als “falsche Stimmbänder” bezeichnet werden. Obwohl sie nicht die gleiche Funktion erfüllen, sind sie ebenfalls an der Sprache beteiligt.

In unserem heutigen Artikel wollen wir uns die häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder etwas genauer ansehen.

Die drei häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder

Die häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder lassen sich an einer Hand abzählen. Es handelt sich hierbei um die hauptsächlichen Sprechstörungen, unter denen Menschen leiden.

Es gibt einige Menschen, bei denen ein erhöhtes Risiko für derartige Erkrankungen besteht. Beispielsweise Lehrer, denn bei diesem Beruf wird die Stimme besonders intensiv beansprucht. Darüber hinaus sind auch Menschen, die bei kalten Witterungsbedingungen im Freien arbeiten, anfällig für Dysphonie.

Einige Erkrankungen haben einen infektiösen Ursprung, während andere auf Überbeanspruchung der Stimmbänder zurückzuführen sind. Diese entsteht, wenn aufgrund der Reibung zwischen beiden Stimmbändern anatomische Veränderungen auftreten. Manchmal ist es ziemlich schwierig, die Krankheit zu diagnostizieren, wenn sich die Symptome gerade erst entwickeln.

Die häufigsten Erkrankungen der Stimmbänder sind folgende:

  • Stimmbandknötchen
  • Laryngitis
  • Polypen

Diese drei Krankheiten werden wir im nachfolgenden Artikel genauer beleuchten.

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Erkrankungen der Stimmbänder können infektiösen Ursprungs sein oder auf Überanstrengung zurückzuführen sein.

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1. Stimmbandknötchen

Stimmbandknötchen sind gutartige Verdickungen an den Stimmbändern. Sie befinden sich an deren Enden und blockieren den Raum, durch den die Luft strömen sollte. Daher ist auch die Stimme davon betroffen.

Häufig ist das erste Anzeichen für diese Knötchen eine Veränderung deiner Stimme. Normalerweise bemerken die Betroffenen, dass sie nicht mehr wie zuvor oder nicht mehr in der gleichen Intensität und Tonlage sprechen können.

Die primäre Ursache für Stimmbandknötchen ist eine Überbeanspruchung der Stimme. Daher bewerten Experten dies als eine Berufskrankheit, die typisch für Lehrer oder Sänger ist, die ihre Stimme für längere Zeit benutzen.

Dennoch können auch andere Menschen davon betroffen sein. Bestimmte Risikofaktoren können das Auftreten dieser Erkrankung begünstigen. Beispielsweise besteht bei Rauchern eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Stimmbandknötchen, da Nikotin die Stimmbänder reizt. Darüber hinaus ist auch gastroösophagealer Reflux eine Erkrankung, die die Stimmbänder schädigen kann. Dabei gelangt die Magensäure in die Atemwege und erodiert die dort vorhandenen Schleimhäute.

Glücklicherweise sind diese Knötchen immer gutartig. Das bedeutet, dass sie sich nicht zu einer bösartigen Krankheit wie Kehlkopfkrebs entwickeln können. Daher ist zu Beginn der Behandlung ein konservativer Ansatz mit entzündungshemmenden Medikamenten möglich. Außerdem erhält der Patient bei einem Logopäden eine Therapie zur Stimmbildung.

Wenn die Knötchen allerdings relativ groß sind und nicht auf die konservativen Behandlungsmethoden reagieren, oder wenn eine Besserung ziemlich unwahrscheinlich ist, kann unter Umständen auch ein operativer Eingriff erforderlich werden. Anschließend benötigen die Patienten eine entsprechende Rehabilitation.

2. Laryngitis

Eine Entzündung des Kehlkopfes (aus unterschiedlichen Ursachen) wird als Laryngitis bezeichnet. Obwohl sich der Begriff auf die Ansammlung entzündlicher Flüssigkeit in der gesamten Organstruktur bezieht, sind die Stimmbänder stets am meisten davon betroffen.

Daher ist Dysphonie auch das häufigste Symptom, wenn die Stimme heiser wird oder vollständig verschwindet. Wenn du überhaupt keine Stimme mehr hast, wird dieser Zustand als Aphonie bezeichnet. Darüber hinaus ist diese Erkrankung wesentlich hartnäckiger als Pharyngitis und sie kann insgesamt bis zu drei Wochen andauern.

Neben der Veränderung der Stimme tritt normalerweise ein trockener, reizender Husten auf, der durch das Fehlen von Drüsen im Kehlkopf verursacht wird. Da dieser Bereich nicht befeuchtet werden kann, produziert der Körper keinen Schleim. Allerdings wäre dieser erforderlich, um den Reizstoff (beispielsweise ein Mikroorganismus oder ein inerter Fremdkörper) zu beseitigen.

Die Ursachen sind fast immer infektiöser Natur und normalerweise sind Viren dafür verantwortlich. Besonders im Winter sind viele Menschen anfällig für Erkrankungen der oberen Atemwege.

Da es sich um Virusinfektionen handelt, werden normalerweise keine Antibiotika verschrieben, es sei denn, es liegt eine bakterielle Superinfektion vor oder die Ursache ist eine Mikrobe, gegen die diese Medikamente wirksam sind. Darüber hinaus erfolgt dann eine einfache symptomatische Behandlung.

In der Regel wird dir dein Arzt empfehlen, dass du deine Stimme schonen und Entzündungshemmer einnehmen solltest, um die angesammelte Flüssigkeit im Kehlkopfgewebe zu reduzieren. Außerdem helfen Inhalationen, den Schleim flüssiger zu machen. Normalerweise wird kein Abstrich vorgenommen. Dieser erfolgt nur, wenn dein Arzt eine bakterielle Ursache vermutet.

Stimmbänder - Frau fasst sich an den Hals
Laryngitis gehört zu den Erkrankungen, die die Gesundheit der Stimmbänder besonders stark beeinträchtigen. Häufig ist sie viralen Ursprungs.

3. Polypen der Stimmbänder

Dann gibt es noch Polypen. Obwohl sie den Stimmbandknötchen stark ähneln, gibt es dennoch Unterschiede. Im Allgemeinen handelt es sich um Ausstülpungen an den Stimmbändern, die hervorstehen und den Bereich blockieren, durch den normalerweise die Luft durchströmt.

Es handelt sich um eine häufig diagnostizierte Erkrankung der Stimmbänder, wenn ein Patient mit Stimmproblemen eine Arztpraxis aufsucht. Wenn du deine Stimme verlierst oder sich der Ton deiner Stimme verändert, sind dies eindeutige Hinweise darauf, dass du dich ärztlich untersuchen lassen solltest.

Darüber hinaus können Polypen auch durch Überbeanspruchung der Stimme entstehen, was erklärt, warum sie häufig als „degenerierte Polyposis“ bezeichnet werden. Dies deutet darauf hin, dass der zugrunde liegende Prozess eine Veränderung im Gewebe der Stimmbänder ist. Denn diese wölben sich in Form von Polypen ungewöhnlich stark hervor.

Neben der körperlichen Untersuchung kann der behandelnde Arzt ergänzend noch eine Laryngoskopie durchführen, um das Vorhandensein der Polypen zu bestätigen. Diese Untersuchung wird mit einem flexiblen Gerät durchgeführt, das durch die Nase eingeführt wird. Mithilfe des sehr kleinen Lichts und der Kamera kann der Arzt den aktuellen Zustand der Stimmbänder untersuchen.

Was solltest du tun, wenn du an einer Erkrankung der Stimmbänder leidest?

Wenn du vermutest, dass du Stimmbandknötchen oder Polypen hast, solltest du am besten einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser Spezialist verfügt über alle Fachkenntnisse, um die für die Diagnose erforderlichen Untersuchungen durchzuführen. Bei Winterlaryngitis mit anhaltender Dysphonie wird dir dein Hausarzt helfen können.

Dennoch solltest du in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um eine professionelle Diagnose zu erhalten, bevor du mit einer Selbstmedikation beginnst.


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