Der vaginale Ausfluss und seine Eigenschaften
Viele Frauen schämen sich, über dieses Thema zu sprechen, doch der vaginale Ausfluss kann uns wichtige gesundheitliche Aspekte verraten. Das Scheidensekret kann verschiedene Veränderungen erfahren, was sich an der Farbe, dem Geruch, der Menge oder der Konsistenz äußert.
Bis zu einem gewissen Ausmaß ist der physiologische vaginale Ausfluss, der auch als Scheidenausfluss oder Zervixschleim bezeichnet wird, völlig normal. Es handelt sich um einen natürlichen Mechanismus, wobei die Sekretionen durch Drüsen in der Vagina entstehen. Diese Flüssigkeit erfüllt zahlreiche Funktionen, die für eine gesunde Vaginalflora grundlegend sind.
Eine der Aufgaben des Scheidensekrets ist die Reinigungsfunktion. Damit werden abgestorbene Zellen und Bakterien ausgeleitet, um Infektionen vorzubeugen. Außerdem gibt uns der vaginale Ausfluss viele Hinweise auf den Gesundheitszustand des weiblichen Fortpflanzungssystems.
Alle Veränderungen, die du wahrnimmst, können helfen, verschiedene Krankheiten zu erkennen. Wir erklären dir deshalb in unserem heutigen Artikel mehr über verschiedene Eigenschaften dieses Sekrets und was du daran erkennen kannst.
Warum verändert sich der vaginale Ausfluss?
Der vaginale Ausfluss und seine Eigenschaften
Grundlegend ist die Farbe des Zervixschleims, doch auch der Geruch, die Konsistenz und die Ausflussmenge liefern wichtige Informationen. Bei Infektionen oder anderen Krankheiten können sich diese Eigenschaften verändern.
Im Normalfall ist der Ausfluss weiß. Wenn sich die Farbe verändert, das Sekret grau ist und auch die Menge zunimmt, ist dies ein Anzeichen für Beschwerden. Sollte der Ausfluss weiß sein, du jedoch an Juckreiz leidest, könnte es sich um eine Candidose handeln.
Eine Candidose ist eine Infektion mit dem Hefepilz der Gattung Candida, die bei Frauen sehr häufig auftritt. Viele Studien bestätigen, dass es sich um eine der häufigsten Beeinträchtungen im Vaginalbereich handelt. Dazu kommt es unter anderem durch einen veränderten pH-Wert in diesem Bereich.
Der Zervixschleim kann jedoch auch eine gelbe Farbe aufweisen. In diesem Fall treten meist auch ein starker Geruch und andere Beschwerden, wie Juckreiz oder Brennen, auf. Diese Symptome weisen auf eine Infektion oder eine sexuell übertragbare Krankheit hin. Häufig handelt es sich um Trichomoniasis, Chlamydien oder Gonorrhö.
In manchen Fällen kann der vaginale Ausfluss auch braun sein, was darauf hinweist, dass er Blut enthält. Dies kommt sehr oft direkt vor oder nach der Menstruation vor. Es kann auch eine kleine Wunde vorliegen, die beim Geschlechtsverkehr entstehen kann.
Wenn der Zervixschleim länger braun ist, könnte es sich auch um eine ernstere Krankheit wie Krebs handeln. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass ein Fremdkörper in der Vagina eine Reizung auslöst.
Hast du diesen Beitrag schon gelesen? Wissenswertes über vulvovaginale Candidose
Abschließende Bemerkung
Wie du siehst, sind Veränderungen des Zervixschleims während des Menstruationszyklus ganz normal, doch du solltest sie trotzdem beobachten, denn Abweichungen der Farbe, des Geruchs oder der Konsistenz können auch auf Krankheiten hinweisen.
Du solltest dir insbesondere über den Geruch bewusst sein, da dieser bei Veränderungen auf eine Infektion hinweisen könnte. Bei Veränderungen solltest du mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin Rücksprache halten, um alle Zweifel zu beseitigen oder mögliche Krankheiten schnellstmöglich zu erkennen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Amrin, S. S., & Lakshmi, G. J. (2021). Vaginal discharge: The diagnostic enigma. Indian Journal of Sexually Transmitted Diseases and AIDS, 42(1), 38–45. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8579582/
- Hillier, S. L., Austin, M., Macio, I., Meyn, L. A., Badway, D., & Beigi, R. (2021). Diagnosis and Treatment of Vaginal Discharge Syndromes in Community Practice Settings. Clinical Infectious Diseases, 72(9), 1538–1543. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8248297/
- Majigo, M. V., Kashindye, P., Mtulo, Z., & Joachim, A. (2021). Bacterial vaginosis, the leading cause of genital discharge among women presenting with vaginal infection in Dar es Salaam, Tanzania. African Health Sciences, 21(2), 531–537. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8568229/
- Mayo Clinic. (29 de junio de 2023). Flujo Vaginal. https://www.mayoclinic.org/es/symptoms/vaginal-discharge/basics/definition/sym-20050825
- Rao, V., Mahmood, T. (2019). Vaginal discharge. Gynaecology and Reproductive Medicine, 30(1), 11-18. https://www.obstetrics-gynaecology-journal.com/article/S1751-7214(19)30206-4/fulltext
- Sánchez, J. A., González, L., Rojas, K., & Muñoz, G. (2017). Prevalencia de Candida albicans y su relación con cambios en el pH vaginal. Atención Familiar, 24(1), 18–22. http://www.revistas.unam.mx/index.php/atencion_familiar/article/view/58242
- Sim, M., Logan, S., & Goh, L. H. (2020). Vaginal discharge: evaluation and management in primary care. Singapore Medical Journal, 61(6), 297–301. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7905126/
- Sivaranjini, R., Jaisankar, T., Thappa, D. M., Kumari, R., Chandrasekhar, L., Malathi, M., Parija, S., & Habeebullah, S. (2013). Spectrum of vaginal discharge in a tertiary care setting. Tropical Parasitology, 3(2), 135–139. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24470998/
- Venugopal, S., Gopalan, K., Devi, A., & Kavitha, A. (2017). Epidemiology and clinico-investigative study of organisms causing vaginal discharge. Indian Journal of Sexually Transmitted Diseases and AIDS, 38(1), 69–75. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5389219/