Cremig-weißer Ausfluss: Ursachen und Behandlung
In den meisten Fällen ist ein cremig-weißer Ausfluss aus der Scheide kein Grund zur Sorge. Er ist normalerweise auf die Veränderungen während des Menstruationszyklus zurückzuführen. Manchmal kann er aber auch ein Zeichen für ein gesundheitliches Problem sein.
In diesem Zusammenhang sollte klar sein, dass Scheidensekret normal ist. Das Problem beginnt, wenn sich Farbe, Textur und Geruch merklich verändern. Außerdem solltest du hellhörig werden, wenn gleichzeitig andere Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Reizungen auftreten. Willst du mehr darüber wissen? Dann lies weiter!
Vaginaler Ausfluss
Die Drüsen der Vagina und des Gebärmutterhalses scheiden jeden Tag kleine Mengen Flüssigkeit aus. Dieses Sekret wird allgemein als Vaginalausfluss oder kurz als Ausfluss bezeichnet. Er ist in der Regel klar oder weiß und hat einen dezenten Geruch.
Die Funktion dieser Flüssigkeiten besteht darin, die Vagina zu befeuchten, alte Zellen zu reinigen und zu entfernen und Infektionen zu verhindern. Letzteres wird durch das saure Milieu in der Scheide erreicht, das zur Beseitigung von Infektionserregern führt.
Es wird geschätzt, dass fast alle Frauen täglich etwa einen Teelöffel Vaginalausfluss absondern. Nach dem Eisprung nimmt er zu. Die Farbe variiert von klar, gelb, weiß oder sogar ein wenig braun. Das hängt weitgehend vom Menstruationszyklus ab und gilt als normal.
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Cremig-weißer Ausfluss
Es ist normal, dass nach dem Eisprung ein cremig-weißer Ausfluss entsteht. Dieser tritt etwa in der Mitte des Menstruationszyklus auf. Wie oben erwähnt, ist dies ein Zeichen für eine zwischenzeitlich erreichte Fruchtbarkeit.
Zu Beginn der Periode ist der Ausfluss in der Regel ebenfalls weiß, aber er ist dünner und hat eine weniger cremige Konsistenz. Oft ist er sogar gelb und sieht trockener aus. Dies ist die am wenigsten fruchtbare Phase des Zyklus.
Gegen Mitte der Periode, wenn der Eisprung stattfindet, wird der Ausfluss dagegen transparenter und elastischer. Dies entspricht der fruchtbarsten Phase. Danach beginnt die Absonderung des cremig-weißen Ausflusses.
Diese Veränderungen im Aussehen des Vaginalausflusses sollten kein Grund zur Sorge sein, da sie Teil normaler Prozesse sind. Wenn die Veränderungen jedoch sehr auffällig sind und vor allem, wenn sie mit Reizungen, Juckreiz, schlechtem Geruch oder anderen Symptomen einhergehen, ist es notwendig, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren.
Die Hauptursachen für cremig-weißen Ausfluss
Ein cremig-weißer Ausfluss vor der Menstruation ist normal. Er hat dieses Aussehen, weil er mehr weiße Blutkörperchen, abgestorbene Zellen und Bakterien enthält als zu anderen Zeiten des Zyklus. Das ist ein Mechanismus des Körpers, um den Bereich von Mikroorganismen und unerwünschten Substanzen zu reinigen.
Ein weiterer häufiger Grund für das Auftreten ist die Schwangerschaft. Dieser Ausfluss wird als Leukorrhoe bezeichnet und ist auf den erhöhten Hormonspiegel während der Schwangerschaft zurückzuführen. Die Flüssigkeitsproduktion nimmt zu, um den Schutz der Gebärmutter und damit des Babys zu erhöhen.
In bestimmten Fällen kann er auch während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten. Das kann an der Lubrikation der Vagina während des Geschlechtsverkehrs liegen, an der weiblichen Ejakulation oder daran, dass die Menstruation bevorsteht.
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Cremig-weißer Ausfluss: Wann ist er nicht normal?
Wenn ein cremig-weißer Ausfluss schlecht riecht, bedeutet das in der Regel, dass ein gesundheitliches Problem besteht. Das Gleiche gilt, wenn andere klinische Anzeichen wie Juckreiz, Reizungen oder Rötungen im Vaginalbereich vorliegen.
Man geht fast immer davon aus, dass dies ein Anzeichen für eine Candidose, eine Hefepilzinfektion, ist. Diese erzeugt jedoch einen klumpigen, käseähnlichen Ausfluss. Mögliche Ursachen für einen abnormalen, cremig-weißen Ausfluss sind folgende.
Bakterielle Vaginose
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Art von Vaginitis, die durch Bakterien verursacht wird. Sie führt dazu, dass der weiße, cremige Ausfluss stärker wird. Er kann sich sogar gräulich verfärben und stark fischig riechen. Letzteres ist das charakteristischste Symptom der Krankheit. Darüber hinaus erhöht diese Erkrankung das Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken.
Cremig-weißer Ausfluss durch Chlamydien
Chlamydien sind eine sexuell übertragbare Krankheit, die sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Sie verursacht nicht nur einen Ausfluss mit diesen Merkmalen, sondern auch einen üblen Geruch, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Wenn sie sich ausbreitet, verursacht sie Schmerzen im Unterleib, Übelkeit und Fieber.
Vulvovaginitis
Ein cremig-weißer Ausfluss, der von einer Entzündung und Empfindlichkeit im Genitalbereich begleitet wird, könnte ein Anzeichen für eine Vulvovaginitis sein. Dieser Begriff bezieht sich auf die Entzündung als solche, die jedoch oftmals durch eine Pilz- oder bakterielle Infektion verursacht wird. In einigen Fällen ist sie auf die Verwendung einer reizenden Substanz oder eines Kleidungsstücks zurückzuführen.
Cremig-weißer Ausfluss durch Trichomoniasis
Laut einer Veröffentlichung der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) ist die Trichomoniasis weltweit die häufigste heilbare sexuell übertragbare Infektion. Wenn diese Krankheit auftritt, verändert sich der Ausfluss. Er wechselt von weiß zu einer grünlichen oder gelblichen Farbe. Es handelt sich um eine sexuell übertragbare Infektion, die auch Juckreiz und Geruch in der Scheide verursacht.
Fisteln
Das Vorhandensein von Fisteln oder abnormalen Öffnungen zwischen dem Genitaltrakt und dem Darmtrakt führt manchmal zu veränderten Scheidensekreten. Diese bilden sich aus einem oder mehreren der folgenden Gründe:
- Morbus Crohn
- Beschädigung der Vagina während der Entbindung
- Strahlentherapie im Beckenbereich
- Tumor im Beckenbereich
- Verletzung bei einer Operation im Beckenbereich
Cremig-weißer Ausfluss: Behandlung
Wenn cremig-weißer Ausfluss mit lästigen Symptomen einhergeht, ist es ratsam, eine/n Gynäkolog/in aufzusuchen, um die Ursachen zu ergründen. Auch wenn sich die Farbe oder die Beschaffenheit deutlich verändert.
Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Häufig führt der/die Arzt/Ärztin ein erstes Gespräch und erhebt die Krankengeschichte. Dann folgen eine körperliche Untersuchung und andere ergänzende Diagnosemethoden.
Danach kann er/sie je nach Fall antibiotische, entzündungshemmende, pilzhemmende oder andere Behandlungen verordnen. Dabei kann es sich um Tabletten oder Cremes handeln, je nachdem, was erforderlich ist. Injektionsbehandlungen kommen nur manchmal zum Einsatz.
Abschließende Empfehlungen
Eine Behandlung von weißem Scheidenausfluss ist selten erforderlich. Im Zweifelsfall oder bei anderen Symptomen wie Blutungen, Reizungen oder Schmerzen solltest du jedoch eine/n Gynäkologin/en aufsuchen. Auch wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, ist es besser, schnell einzugreifen.
Idealerweise sollte jede Frau auf eine gute Hygiene im Genitalbereich achten, insbesondere während der Menstruation. Außerdem ist es wichtig, Safer Sex zu praktizieren. Des Weiteren solltest du keine Feuchttücher oder ähnliche Produkte verwenden, keine Vaginalduschen durchführen und auf eng anliegende Kleidung verzichten. All das hilft, Schwierigkeiten zu vermeiden.
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