Bindung in Partnerschaften
Die Bindung in Partnerschaften kann zu einem Problem werden, wenn wir nicht richtig damit umgehen, oder wenn es in der Kindheit an Liebe mangelte, so wie dies aus verschiedenen Forschungsstudien hervorgeht.
Ideal ist natürlich, eine gesunde Bindung aufzubauen, in der beide Partner sich wohl fühlen und Ehrlichkeit, Gespräche, aber auch Selbständigkeit die Grundlagen sind, die es jedem einzelnen auch ermöglichen, sich selbst zu realisieren.
Doch dies ist nicht immer so einfach. Denn in vielen Beziehungen besteht die Tendenz einer abhängigen oder meidenden Bindung. Warum ist dies der Fall?
Der Arzt John Bowlby, der sich auf Psychiatrie und Psychoanalyse spezialisiert hat, bezeichnet die affektive Bindung als primäre Notwendigkeit, die sich auf alle zukünftigen Beziehungen auswirkt.
Wie entsteht eine Bindung in Partnerschaften?
Beginnen wir mit der Definition von “Bindung”, die in verschiedenen Studien wie folgt beschrieben wird:
“Die emotionale Bindung, die zwischen zwei Personen als Resultat einer Interaktion entsteht und mit Nähe und Kontakt einhergeht, um Sicherheit, Trost und Schutz zu finden.”
Wer diese Bindung spürt, findet in seinem Parter oder seiner Partnerin emotionale Zuflucht, die in bestimmten Situationen wichtig ist, die bedrohlich sein können.
In diesem Sinne ist die Bindung in Partnerschaften eine konsolidierte Grundlage, das Fundament oder der Raum, in dem man sich geschützt fühlt.
Alles beginnt bereits in der Kindheit mit der Bindung, die das kleine Wesen zu seinen Eltern oder Pflegern aufbaut, welche die wichtigsten Personen für das psychologische und physische Wohlbefinden des heranwachsenden Kindes sind. Der Theorie von Bowlby entsprechend entsteht eine gesunde Bindung, wenn die Beziehung zwischen Kind und Mutter oder Pfleger gut ist.
Wenn sich das Kind allerdings bedroht fühlt, oder die Gefahr besteht, die wichtigste Bezugsperson zu verlieren, dann führt dies zu einer unsicheren Bindung, bei der es auch zu Angst und Nervosität kommt.
Dies wirkt sich auch auf zukünftige Beziehungen aus. Das heißt also, dass bereits in der frühen Kindheit Bindungsmuster geprägt werden, mit denen wir uns auch später mit anderen Menschen in Beziehung setzen.
Entdecke auch diesen Beitrag: 5 Dinge, die deine Paarbeziehung zerstören
Bindung in Partnerschaften: Welche Arten gibt es?
Anhänger dieser Theorie weisen in ihren Forschungen darauf hin, dass die Bindungen der Kindheit ausschlaggebend für erwachsene Beziehungen sind. Die häufigsten Arten sind folgende:
- Sichere Bindung: Es kann sehr enttäuschend sein, wenn es zu einer Trennung kommt. Doch wenn man wieder mit der Person zusammen ist, die Sicherheit vermittelt, ist die Antwort positiv.
- Unsicher-ambivalente Bindung: Bei einer Trennung entsteht Angst, doch wenn die Person, die Sicherheit gibt, wieder da ist, beruhigt sich die Angst und Nervosität nicht.
- Vermeidende Bindung: Wenn die Angst und das Interesse gering sind, wenn sobald die Sicherheit gebende Person wieder da ist.
Wie kann man eine ungesunde Bindung verhindern?
Wenn du das Gefühl hast, nicht ohne deinen Partner sein zu können und du ihn unzählige Male anrufst, ist deine Bindung vielleicht nicht adäquat, was für deine mentale Gesundheit schädlich ist. Die unsicher Bindung führt zu Unwohlsein und die vermeidende Bindung kann auch der anderen Person sehr weht tun.
Empfehlungen, um eine ungesunde Bindung in Partnerschaften zu überwinden
Um eine ungesunde Bindung zu überwinden, ist es wichtig zu verstehen, dass man selbst die Priorität ist. Ein gutes Selbstwertgefühl hilft, Leid zu verhindern.
- Habe keine Angst davor, alleine zu sein. Du hast Familie und Freunde, die für dich da sind, wenn es zu einer Trennung kommt. Vielleicht hast du das Gefühl, dass die Welt zusammenbricht, doch das Leben geht weiter!
- Stelle dich den Herausforderungen. Denke an all die Energie, die du an einen Menschen verschwendest, und welche persönlichen Projekte du damit realisieren könntest. Du könntest in vielen Lebensbereichen wachsen.
- Du stehst in deinem Leben an erster Stelle. Die anderen kommen erst danach, vergiss das nicht. Du musst dich zuerst selbst lieben. Es gibt verschiedene Techniken, um das Selbstwertgefühl zu verstärken. Wenn dein Selbstbewusstsein stark ist, kannst du deine Träume mit mehr Kraft verfolgen.
- Denk daran, dass der Partner oder die Partnerin dich nicht ergänzt. Jeder ist eine komplette Welt für sich allein und unabhängig.
- Du musst nicht vervollständigt werden. Du bist in einer Beziehung, um dich wohl zu fühlen und gegenseitige Unterstützung zu genießen, doch du bist bereits komplett und brauchst keine “bessere Hälfte”. Das ist ein Mythos der romantischen Liebe.
- Sei aufmerksam. Du siehst vielleicht, dass du den Partner oder die Partnerin gar nicht liebst, vielleicht handelt es sich nur um eine Notwendigkeit. Doch um glücklich zu sein, brauchen wir keine Beziehung.
Folge diesen Empfehlungen und forsche selbst nach, wo du tatsächlich dein Glück und dein Wohlbefinden finden kannst. Vielleicht brauchst du gar keinen Partner und du hast dir das bis jetzt nur eingebildet.
Entdecke auch diesen Beitrag: Ich liebe einen verheirateten Mann – was tun?
Wo finde ich wahres Glück?
Das wahre Glück liegt in dir selbst. Suche nicht an anderen Orten, was bereits in dir wohnt. Verändere deine Routine und beginne damit, zu leben und dich als Mensch weiterzuentwickeln.
Es gibt zahlreiche Methoden, um Wohlbefinden zu erreichen. Wenn du das Gefühl hast, nicht alleine damit fertig zu werden, kannst du dir von einem Psychologen helfen lassen. Es ist wichtig, dass du dich ruhig fühlst, da in deinem Leben alles zu deiner Zufriedenheit verläuft.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Galán Rodríguez, A. (2010). El apego: Más allá de un concepto inspirador. Revista de La Asociación Española de Neuropsiquiatría. https://doi.org/10.4321/s0211-57352010000400003
- Moneta C., M. E. (2014). Apego y pérdida: Redescubriendo a John Bowlby. Revista Chilena de Pediatria. https://doi.org/10.4067/S0370-41062014000300001
- Oliva, A. (2004). Estado actual de la teoría del apego.
- Rozenel-Domenella, V. J., & Fernández-Cárdenas, J. M. (2011). Apego. In Cultura de la Legalidad en Mi Escuela: Guía de Padres de Familia.
- Los estilos afectivos en la población española: un cuestionario de evaluación del apego adulto. (2008). Clínica y Salud.
- Oates, J. (2007). Relaciones de apego. In 158.109.131.198.