Behandlung arterieller Hypertonie: Ab diesem Alter solltest du damit beginnen

Arterielle Hypertonie ist eine stille Krankheit, die im Frühstadium meist keine Symptome zeigt. Deshalb ist es wichtig, sie zu überwachen und zu wissen, wie man sie in den Griff bekommt. Alles Wissenswerte in diesem Artikel!
Behandlung arterieller Hypertonie: Ab diesem Alter solltest du damit beginnen
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Die Behandlung arterieller Hypertonie ist sehr wichtig, vor allem mit zunehmendem Alter. Denn es handelt sich hierbei um eine stille Krankheit, die unser Herz-Kreislauf-System erheblich beeinträchtigt.

Arterieller Bluthochdruck ist eine der weltweit am weitesten verbreiteten Krankheiten und eine der Hauptursachen für vorzeitigen Tod. Laut WHO leiden schätzungsweise 1,13 Milliarden Menschen an Bluthochdruck. Darüber hinaus leben die meisten Betroffenen (etwa zwei Drittel) in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

In Deutschland zum Beispiel betrifft arterielle Hypertonie laut Angaben der Hochdruckliga “im Durchschnitt jeden dritten Bürger, unter den über 60-Jährigen sogar jeden zweiten, Tendenz steigend, weil die Lebenserwartung steigt, die Menschen also älter werden, aber letztlich auch, weil die Zahl der übergewichtigen und fettleibigen Menschen zunimmt.”

Aufgrund des heutzutage überwiegend sitzenden Lebensstils und der ungesunden Ernährung stellen Ärzte Bluthochdruck schon in einem früheren Alter fest. In diesem Artikel erklären wir dir, wann die Behandlung arterieller Hypertonie beginnen sollte und wie du diese Erkrankung in den Griff bekommst.

Was ist arterielle Hypertonie?

Der Blutdruck ist die Kraft, mit der das zirkulierende Blut gegen die Wände der Arterien drückt, die großen Gefäße, durch die das Blut im Körper zirkuliert. Wenn er zu hoch ist, spricht man von arterieller Hypertonie.

Der Blutdruck wird durch zwei Werte ausgedrückt:

  • Systolischer Blutdruck: Das ist der Druck, den das Blut auf die Gefäße ausübt, wenn sich das Herz zusammenzieht oder schlägt. Der Normalwert liegt bei weniger als 120 mmHg.
  • Diastolischer Druck: Dies ist der Druck, der auf die Gefäße ausgeübt wird, wenn sich das Herz zwischen den Schlägen entspannt. Der Normalwert liegt bei unter 80 mmHg.
Behandlung arterieller Hypertonie - Mann beim Arzt

Um die Diagnose Bluthochdruck zu stellen, bedarf es zwei oder mehr Messungen, die bei aufeinanderfolgenden Arztbesuchen durchgeführt werden. Bei beiden Messungen muss der systolische Druck größer oder gleich 140 mmHg und der diastolische Druck größer oder gleich 90 mmHg sein.

Es ist jedoch immer zuverlässiger, den Blutdruck zu Hause durch eine 24-stündige ambulante Überwachung zu messen, um den “Weißkittel-Effekt” zu vermeiden. Dieser besteht darin, dass die Umgebung der Arztpraxis oder die Anwesenheit des Arztes manche Patienten nervös machen kann. Infolgedessen sind die in der Praxis gemessenen Werte dann erhöht, obwohl dies tatsächlich gar nicht der Fall ist.

Bei der ambulanten Messung liegt eine arterielle Hypertonie vor, wenn die Werte über 135/85 liegen. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass der “normale” Blutdruck je nach Alter des Patienten variiert.

Was bedeutet Bluthochdruck für die eigene Gesundheit?

Bluthochdruck kann schwere Herzschäden wie Angina pectoris, Herzinfarkt, Herzversagen und Herzrhythmusstörungen verursachen, die zum plötzlichen Tod führen können. Das liegt daran, dass ein zu hoher Blutdruck die Arterien verhärten kann, wodurch der Blutfluss und die Sauerstoffzufuhr zum Herzen verringert werden.

Bluthochdruck kann auch dazu führen, dass die Arterien, die Blut und Sauerstoff zum Gehirn transportieren, verstopfen oder reißen, was zu einem Schlaganfall führt. Außerdem kann arterielle Hypertoie Nierenschäden verursachen, die zu Nierenversagen führen.

In welchem Alter sollte man mit der Behandlung arterieller Hypertonie beginnen?

Arterieller Bluthochdruck kann in allen Lebensabschnitten auftreten. Aber wie wir bereits gesagt haben, tritt er mit zunehmendem Alter häufiger auf. Darüber hinaus wird er vermehrt im Alter zwischen 40 und 50 Jahren diagnostiziert. Aufgrund unseres sitzenden Lebensstils und unserer Ernährung tritt Bluthochdruck heutzutage jedoch zunehmend auch schon bei jüngeren Menschen auf.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Fachleute stellten fest, dass Männer unter 45 Jahren häufiger an Hypertonie leiden als Frauen . Zwischen dem Alter von 45 und 65 Jahren ist die Prävalenz bei Männern und Frauen in der Regel ähnlich. Nach dem 65. Lebensjahr sind jedoch mehr Frauen als Männer von Bluthochdruck betroffen.

Das liegt daran, dass Frauen bereits die Wechseljahre durchlaufen haben, welche mit einem drastischen Rückgang der weiblichen Hormone (unter anderem Östrogen) einhergehen. Diese Hormone führen zu einer Erweiterung der Arterien und gleichzeitig zu einer verringerten Arterienspannung, was einen gewissen Schutz vor arterieller Hypertonie darstellt.

Behandlung arterieller Hypertonie: Wie man Bluthochdruck in den Griff bekommt

Bei Bluthochdruck hast du normalerweise keine Symptome. Daher wird arterielle Hypertonie auch als stille Krankheit bezeichnet und viele Menschen merken gar nicht, dass sie daran leiden. Deshalb solltest du regelmäßig zu deinem Hausarzt gehen und dich untersuchen lassen. Wie wir bereits erwähnt haben, kann arterielle Hypertonie in jeder Lebensphase auftreten.

Am besten lernst du von klein auf gesunde Gewohnheiten, um ihr vorzubeugen. Es ist ganz einfach, deinen Blutdruck in jeder Apotheke oder Arztpraxis zu überprüfen. Wenn du bei mehr als zwei Messungen abnorme Werte feststellst, solltest du zum Arzt gehen.

Wenn bei dir bereits Bluthochdruck diagnostiziert wurde, solltest du deinen Blutdruck zu Hause nach Anweisung deines Arztes überprüfen. Du musst die verschriebenen Medikamente einnehmen und einen gesünderen Lebensstil führen. Das wird dir zu einer besseren Herz-Kreislauf-Gesundheit verhelfen.


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