Barfußlaufen: Ist das gut oder schlecht für Kinder?
Wie oft hast du als Kind gehört, dass du nicht barfuß laufen solltest? Ob das Barfußlaufen gesund ist oder nicht, ist eine Frage, die Eltern nach wie vor beschäftigt. Im heutigen Artikel geht es um einige Fakten, die Forscher kürzlich zu diesem Thema herausgefunden haben. Kurz zusammengefasst: Je mehr Freiheit die kleinen Füße haben, desto besser entwickeln sie sich.
Lange Zeit war die Annahme weit verbreitet, dass Barfußlaufen zu Atemwegserkrankungen führen würde. Allerdings entspricht dies in keiner Weise den Tatsachen. Denn damit du dir eine Erkältung einfangen kannst, müssen die Viren über die oberen Atemwege in deinen Körper gelangen. Wie hoch ist also das Risiko für Kinder, die keine Schuhe tragen wollen?
Ist Barfußlaufen gut oder schlecht für Kinder?
In den ersten Lebensmonaten wird kein Schuhwerk empfohlen. Das Ziel besteht ausschließlich darin, die Babyfüße vor Kälte, Feuchtigkeit und Verletzungen zu schützen. Daher kann eine nahtlose Socke diese Funktion perfekt erfüllen.
Auch in der Vorkrabbelphase (in der Regel vor dem 8. Lebensmonat) ist das Tragen von Schuhen keine gute Idee, denn das Krabbeln ohne Schuhe ist für die psychomotorische Entwicklung des Kindes unerlässlich.
Erst nach dem 18. Lebensmonat, wenn das Kind beginnt, sich aufzurichten, kann es anfangen, flexibles Schuhwerk zum Schutz vor Kälte zu tragen. Allerdings sollten die Schuhe so gestaltet sein, dass die Füße gut atmen können.
Ab dem Alter von vier Jahren ist es dann notwendig, die Füße von Kindern vor bestimmten Verletzungen zu schützen. Daher sollten die Schuhe fester sein, ähnlich wie bei Erwachsenen.
Außerdem sollten die Schuhe vorne rund und breit sein, damit die Zehen sich darin bewegen können. Leder ist das beste Material für diese Schuhe, da es zu 100 % natürlich ist und den Fuß atmen lässt. Darüber hinaus solltest du darauf achten, dass sich dein Kind die Schuhe leicht an- und ausziehen kann.
Die gesundheitlichen Vorteile des Barfußlaufens
Hier sind einige der Vorteile, die es mit sich bringt, keine Schuhe zu tragen.
Barfußlaufen fördert die Bildung des Fußgewölbes
Kinderfüße bestehen aus weichem Gewebe, das während des fötalen Stadiums verknöchert. Die meisten dieser Knochen verhärten sich bei der Geburt, aber die vollständige Versteifung erfolgt erst im Erwachsenenalter.
Diese Flexibilität, das reichlich vorhandene Fett unter der Haut und die Gelenkveränderungen führen in den ersten drei Lebensjahren zu Plattfüßen.
Dieser Zustand, bei dem die Innenseite des Fußes abgeflacht ist, korrigiert sich jedoch normalerweise mit dem Wachstum. Dabei berührt die gesamte Fußsohle den Boden.
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Es trägt zur sensorischen Entwicklung des Kindes bei
Die Füße haben zwischen der Geburt und den ersten acht bis neun Lebensmonaten eine höhere Tastsensibilität als die Hände. Wie du dir vorstellen kannst, benutzen Babys daher ihre Füße, um die Welt um sie herum zu erkunden.
Während dieses Prozesses gehen sie zu ihren Händen und dann zu ihrem Mund über, um Dinge zu testen, weil ihre Sinne weiter entwickelt sind.
Es geht aber nicht nur um den Tastsinn, sondern auch um Geschmack und Temperatur. Deshalb ist es so wichtig, dass Babys ihre Zehen und Füße frei bewegen können.
Barfußlaufen stimuliert die kinästhetischen Empfindungen
Der kinästhetische oder propriozeptive Sinn bezeichnet die Fähigkeit, die Position der Muskeln zu erkennen. Es ist der Sinn, der es uns ermöglicht, die Haltung unseres Körpers im Verhältnis zu unserer Umwelt wahrzunehmen.
Kinder müssen Bodenunebenheiten, Druck und verschiedene Texturen spüren, um ihn zu entwickeln. Denn das hilft, die Haltung der Muskulatur zu verbessern und ihre Gelenke zu stärken.
Mögliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen beim Barfußlaufen
Das Hauptproblem bei Schuhen ist ihre Steifheit und ihre Unverträglichkeit mit dem Lebensstil eines Kindes.
Kleine Kinder lieben es, zu springen und zu klettern. Mit Schuhen können sie ausrutschen und fallen, weil die meisten Sohlen nicht flexibel sind. Außerdem gibt es andere mögliche Probleme wie:
Eingewachsene Zehennägel
Hierbei handelt es sich um einen Zustand, bei dem die Ecke oder die Seite des Zehennagels in das Gewebe einwächst. Eine der häufigsten Ursachen ist das Tragen von engen Schuhen, die die Nägel zu eng zusammendrücken.
Fußpilz
Diese Pilzinfektion tritt auf, wenn der Fuß in eng anliegenden Schuhen zu sehr schwitzt. Auch wenn es dir vielleicht nicht bewusst ist: Feuchte Socken oder Schuhe unter heißen Bedingungen fördern das Pilzwachstum.
Strukturelle Fußprobleme
Ballenzehen sind die häufigste strukturelle Verletzung. Das sind harte und schmerzhafte Wucherungen am Zehengelenk. Hühneraugen und Schwielen sind verdickte Hautstellen, die durch Reibung oder Druck entstehen, während Warzen oft an der Fußsohle auftreten.
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Was du beim Barfußlaufen beachten solltest
Wenn dein Kind im Schwimmbad, auf Rasenflächen oder in der Umkleidekabine läuft, solltest du darauf achten, dass es Schuhe trägt, um Fußpilzinfektionen zu vermeiden.
Außerdem solltest du die Tetanusimpfung deines Kindes auf dem neuesten Stand halten, falls es auf einen scharfkantigen Gegenstand tritt, und seine Füße immer auf Wunden untersuchen.
Schließlich solltest du dafür sorgen, dass dein Kind in allen gefährlichen Situationen, in denen es seine Füße verletzen könnte, Schuhe trägt.
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