Ashwagandha: Wirkung und Anwendung

Diese ayurvedische Pflanze hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Erfahre mehr darüber.
Ashwagandha: Wirkung und Anwendung
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von babel

Letzte Aktualisierung: 06. Mai 2023

Ashwagandha (Withania somnifera L.) ist eine adaptogene Pflanze, die in der indischen Ayurveda-Medizin sehr geschätzt wird. In einer in der Fachzeitschrift Cureus veröffentlichten Studie konnten Wissenschaftler die positiven Auswirkungen bei Stress- und Angstzuständen bestätigen. Erfahre anschließend mehr über die verschiedenen Eigenschaften dieser Pflanze und über ihre Verwendungsmöglichkeiten.

Was ist Ashwagandha?

Diese Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) – zu der auch Tomaten und Kartoffeln gehören – ist auch als Schlafbeere, Winterkirsche oder indischer Ginseng bekannt. Ashwaghanda ist auch mit der Lampionpflanze (Physalis) verwandt, die leuchtend roten Früchte sind sehr ähnlich, jedoch nicht genießbar. Diese mehrjährige Pflanze erreicht eine Höhe von 60 bis 120 Zentimetern und ist an ihren halbverholzten, behaarten Zweigen zu erkennen. Die Blätter sind länglich, eiförmig und graugrün.

In der ayurvedischen Heilkunde kommen verschiedene Pflanzenteile zum Einsatz, unter anderem die Blätter und die Wurzeln. Diese Pflanze wird vorwiegend in Indien und Pakistan angebaut. 

Die wichtigsten Wirkstoffe

Ashwagandha enthält verschiedene aktive chemische Wirkstoffe, darunter Alkaloide, Steroidlactone und Soponine. Weitere Inhaltsstoffe der Pflanze sind:

Die gesundheitlichen Vorteile von Ashwagandha

Ashwagandha zeichnet sich durch entzündungshemmende, beruhigende, antioxidative, revitalisierende und antidiabetische Eigenschaften aus. Wir gehen anschließend näher auf die verschiedenen Vorteile ein:

Ashwagandha und Lebergesundheit
Ashwagandha soll den Cortisolspiegel senken. Dieses Hormon wird bei Stress in den Nebennieren erzeugt.

1. Entspannung durch Ashwagandha: Hilfe bei Stress, Angst und Schlafstörungen

Diese adaptogene Heilpflanze wirkt gegen Stress: Eine im Indian Journal of Psychological Medicine veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass Ashwagandha den Cortisolspiegel (Stresshormon) senken kann.

Die entspannende Wirkung ist außerdem bei Angstzuständen von Vorteil. Ashwagandha ist in der Lage, die chemischen Signale des Nervensystems zu regulieren, die Angstgefühle auslösen.

Außerdem kommt Ashwagandha erfolgreich bei Schlafstörungen zum Einsatz. Verantwortlich dafür sind vermutlich die darin enthaltenen Withanolide und das Triethylenglykol.

2. Ashwagandha gegen Depressionen

Eine Depression erfordert eine fachärztliche Behandlung. Lasse dich von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten, denn vielleicht kommt Ashwagandha für dich zusätzlich zu anderen Maßnahmen infrage, um deine Gemütsstimmung zu verbessern.

In einer kontrollierten Studie, die in der Fachzeitschrift Indian Journal of Psychological Medicine beschrieben wird, erhielten 64 Erwachsene täglich 600 Milligramm eines hoch konzentrierten Ashwagandha-Extrakts. Nach 60 Tagen berichteten 79 Prozent von einer Verringerung der Symptome einer schweren Depression. Weitere Studien sind allerdings nötig, um die Wirksamkeit dieser Heilpflanze bestätigen zu können.

3. Regulierung des Blutzuckerspiegels

Verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin, dass Ashwagandha blutzuckerregulierende Eigenschaften hat. So wurde beispielsweise in einer in der Zeitschrift Phytochemistry veröffentlichten Laborstudie beobachtet, dass diese ayurvedische Pflanze die Insulinausschüttung stimuliert und die Insulinempfindlichkeit der Muskelzellen verbessert.

Andererseits weist eine klinische Studie, über die im Indian Journal of Experimental Biology berichtet wurde, darauf hin, dass Ashwaghandha- Extrakte einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Diabetikern begünstigen.

4. Mehr Muskelmasse, weniger Körperfett

Sportbegeisterte werden sich freuen zu hören, dass diese Pflanze als Nahrungsergänzungsmittel den Aufbau der Muskelmasse fördert. Die Fachzeitschrift Journal of the International Society of Sports Nutritions berichtet über eine randomisierte, kontrollierte Studie, in der dies bestätigt wurde.

Ashwagandha soll auch den Körperfettanteil reduzieren. Nicht vergessen, dass Nahrungsergänzungsmittel immer im Rahmen einer gesunden Ernährung eingenommen werden sollten. Und natürlich ist Bewegung ebenfalls eine entscheidende Grundlage für die körperliche Gesundheit.

Entzündungsprozesse sind für viele Krankheiten verantwortlich. In Tierversuchen hat die Ashwagandha-Pflanze ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bewiesen.

5. Geringeres Risiko für Herzkrankheiten

In Studien am Menschen zeigte Ashwagandha eine vorteilhafte Wirkung auf die Aktivität der Immunzellen und auf Entzündungsprozesse. Diese Pflanze wirkt sich nämlich positiv auf den CRP-Wert aus. Ein erhöhter CRP-Wert (C-reaktive Protein) weist auf entzündliche Prozesse hin, die unter anderem mit Gefäßverschlüssen in Verbindung stehen.

Ein weiterer Vorteil dieser vielseitigen Pflanze: In einem Versuch an Ratten konnte Ashwagandha die Gesamtcholesterin- und die Triglyceridwerte um 53 % beziehungsweise fast 45 % senken. Auch die LDL-Werte (schlechtes Cholesterin) konnten gesenkt werden. Allerdings sind in diesem Bereich weitere Studien erforderlich.

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Weitere Vorteile von Ashwagandha

  • Ashwagandha verbessert die Gehirnfunktionen: In einer Studie in Pharmacognosy Research nahm eine Gruppe gesunder Männer täglich 500 Milligramm eines standardisierten Ashwagandha-Extrakts ein. Am Ende berichteten sie über deutliche Verbesserungen ihrer Leistung und Reaktionszeit im Vergleich zu denen, die ein Placebo erhielten.
  • Bessere körperliche Leistungsfähigkeit: Studien haben gezeigt, dass Ashwagandha die Atemkapazität und die Muskelkraft bei intensiver körperlicher Betätigung steigern kann.
  • Linderung bei rheumatischen Erkrankungen: Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften kommt diese Pflanze als Nahrungsergänzungsmittel bei rheumatischen Erkrankungen zum Einsatz.
  • Hilfe bei Schilddrüsenproblemen: Aus Studien geht hervor, dass Ashwaghanda zur Normalisierung der Schilddrüsenwerte bei Patienten mit subklinischer Hypothyreose beitragen kann.
  • Bessere Immungesundheit: Diese Pflanze soll sich außerdem positiv auf die Anzahl der Leukozyten auswirken und somit das Immunsystem stärken.
  • Starke Knochen: In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Ashwagandha den Knochenabbau verlangsamt, was in der Prävention von Osteoporose hilfreich sein kann.
  • Unterstützende Behandlung bei Krebs? Withanolidextrakte (Withaferin A) scheinen vielversprechend zu sein. Sie sollen bei bestimmten Krebsarten das Wachstum bösartiger Zellen hemmen. Allerdings sind die Forschungsergebnisse bisher nicht schlüssig.

Gegenanzeigen von Ashwagandha

Auch pflanzliche Heilmittel können Nebenwirkungen haben und sollten verantwortungsvoll eingenommen werden. Am besten lässt du dich ärztlich beraten, um mögliche Wechsel- oder Nebenwirkungen zu verhindern.

Im Allgemeinen ist Ashwagandha in den folgenden Fällen kontraindiziert:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Hyperthyreose
  • Hämochromatose
  • Empfindlichkeit des Magens
  • Behandlungen mit Antidepressiva wie Zolpidem, Clonazepam, Sertralin und anderen
  • Einnahme von Schlaftabletten
  • Medikamente gegen Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte. Konsultiere deinen Arzt oder deine Ärztin.
Ashwagandha
Wenn du Tabletten einnimmst, solltest du dich von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten lassen, bevor du mit der Einnahme von Ashwagandha beginnst.

Dosierung und Formate

Es gibt keine genauen Daten über die Dosierung von Ashwagandha. Bei Wurzelextrakten schwanken die Angaben zwischen 300 und 500 mg täglich. Als Tee empfehlen sich in der Regel zwischen 3 und 5 g täglich. Folgende Formate sind erhältlich:

  • Wurzel, gehackt oder pulverisiert
  • Getrocknete oder pulverisierte Blätter
  • Getrocknete oder dehydrierte Beeren (ohne Samen)
  • Flüssige Extrakte

Fazit

Ashwagandha ist in der ayurvedischen Medizin wegen seiner antioxidativen und revitalisierenden Wirkung beliebt. In der Volksmedizin gilt es als hilfreiches Ergänzungsmittel, um Stress, Angstzustände und andere Stimmungsschwankungen abzubauen. Außerdem kommt diese Heilpflanze bei Herz-Kreislauf-Beschwerden zum Einsatz und sie stärkt die allgemeine körperliche Verfassung.

Vergiss nicht, dich ärztlich beraten zu lassen und die richtige Dosierung einzuhalten.


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