Anämie: Pharmakologische Behandlung

Die Art der Behandlung einer Anämie hängt von den zugrunde liegenden Ursachen ab. Deshalb ist eine präzise Diagnose wichtig, um danach mit der richtigen Therapie beginnen zu können. 
Anämie: Pharmakologische Behandlung
Mariel Mendoza

Geprüft und freigegeben von der Ärztin Mariel Mendoza.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die pharmakologische Behandlung einer Anämie hängt von den zugrunde liegenden Ursachen ab. Da verschiedene Situationen eine Blutarmut auslösen können, variieren auch die therapeutischen Maßnahmen.

Anämie hat zur Folge, dass die Sauerstoffmenge im Blut abnimmt. Dazu kommt es, wenn die Konzentration von Hämoglobin, einem eisenreichen Molekül in den roten Blutkörperchen, abnimmt.

Um dieses Problem zu lösen, stehen unterschiedliche Therapien zur Verfügung, die wir uns in diesem Artikel genauer ansehen werden. Die pharmakologische Behandlung einer Anämie bezweckt, die Ursachen zu beheben. Zu den verfügbaren Optionen zählen unter anderem folgende:

  • Nährstoffersatztherapie
  • Stimulation der Hämatopoese
  • Immunsuppressiva
  • Knochenmarktransplantation

Mögliche Ursachen für Anämie

Es gibt drei Hauptursachen, die zu Blutarmut führen können. So kann es vorkommen, dass der eigene Organismus nicht ausreichend rote Blutkörperchen erzeugt. Wie bereits kurz erwähnt, enthalten die roten Blutkörperchen Hämoglobin, ein Molekül, das den Sauerstoff durch den Körper transportiert.

Auch übermäßige Blutungen, zum Beispiel durch eine Wunde oder die Menstruation, können zu Blutarmut führen. Viele junge Frauen benötigen aus diesem Grund Eisen als Nahrungsmittelergänzung.

Der dritte Hauptgrund für eine Anämie sind Autoimmunkrankheiten, welche die roten Blutkörperchen zerstören.

pharmakologische Behandlung von Anämie
Bei einer Anämie sind die Hämoglobinwerte zu gering.

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Pharmakologische Behandlung von Anämie

Nährstoffersatztherapie

Diese Behandlung erfolgt durch die Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln, welche die Synthese von Erythropoetin stimulieren. Dieses Protein ist notwendig, um neue rote Blutkörperchen zu bilden. 

Betroffene Patienten erhalten meist folgende Nahrungsergänzungsmittel:

  • Eisensalze: Diese werden verabreicht, wenn es sich um eine Eisenmangelanämie handelt.
  • Vitamine: Vor allem Vitamin B12 (Cobalamin), Vitamin B6 (Pyridoxin) und Folsäure (Vitamin B9) sind grundlegend für die Bildung der roten Blutkörperchen.

Pharmakologische Behandlung zur Stimulierung der Erythropoese oder der Synthese von Erythropoetin

Eine weitere pharmakologische Behandlung, die bei Anämien häufig zum Einsatz kommt, sind Arzneimittel zur Stimulation der Erythropoese. Diese Medikamente begünstigen die Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark. 

Sie kommen vor allem dann zur Anwendung, wenn die Blutarmut durch eine chronische Niereninsuffizienz verursacht wird. Außerdem sind sie auch angezeigt, um die Anzahl von Bluttransfusionen bei einer wichtigen Operation oder danach zu reduzieren. 

Folgende Arzneimittel können verabreicht werden:

  • Erythropoetin: Hier handelt es sich um ein Hormon, das die Bildung und Reifung der roten Blutkörperchen fördert. Das natürliche Vorkommen an Erythropoetin erhöht sich, wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen sinkt. Die Verabreichung dieses Hormons ist nur dann sinnvoll, wenn vom Körper selbst zu wenig davon erzeugt wird, was bei einer chronischen Niereninsuffizienz der Fall sein kann.
  • Koloniestimulierende Faktoren: Die Granulozyten-koloniestimulierenden Faktoren, wie Filgrastim oder Lenograstim, sowie die Granulozyten-Makrophagen koloniestimulierender Faktoren, wie Sargramostim, sind Hormone, welche das Wachstum der Blutzellen, die im Knochenmark erzeugt werden, stimulieren. Deshalb sind sie vorteilhaft, wenn eine Neutropenie durch Chemotherapie oder eine Knochenmarktransplantation vorliegt.

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Pharmakologische Behandlung durch Immunsuppressiva

Diese Arzneimittel schwächen das Immunsystem, doch sie kommen bei Pathologien zum Einsatz, bei denen das eigene Immunsystem den Patienten angreift. Manche Arten von Anämien werden mit einem schlecht funktionierenden Abwehrsystem assoziiert. Deshalb erhalten Betroffene Immunsuppressiva zur Behandlung dieser Krankheiten.

Pharmakologische Behandlung durch Immunsuppressiva
Immunsuppressiva kommen bei Patienten mit Autoimmunkrankheiten zum Einsatz.

Knochenmarktransplantation

Eine Knochenmarktransplantation kann bei bestimmten Arten von Blutarmut ausgezeichnete Resultate erzielen. Dies ist zum Beispiel bei einer Sichelzellenanämie der Fall, die relativ häufig auftritt. Bei dieser Krankheit kommt es zum vermehrten Abbau der roten Blutkörperchen durch eine angeborene Fehlbildung im Hämoglobin.

Diese Krankheit führt zur Verklebung der Hämoglobinmoleküle und zu starren Formationen. Es konnte bereits eine erfolgreiche Knochenmarktransplantation an einem Patienten mit dieser Krankheit durchgeführt werden.

Jede Art von Anämie erfordert eine spezifische pharmakologische Behandlung

Wie bereits erklärt, hängt die pharmakologische Behandlung einer Anämie von den spezifischen Ursachen ab, die dazu führen. Lasse dich von deinem Arzt untersuchen und beraten, er kann festlegen, welche Behandlung für dich am besten ist. 


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