8 Zuckeralternativen und ihr Nutzen
Viele Menschen nutzen Zuckeralternativen, die nur gesünder klingen oder als gesund beworben werden, es aber in Wirklichkeit nicht sind. Wir zeigen am Beispiel von 8 Zuckeralternativen, welche du bevorzugen und welche du meiden solltest.
Warum Zuckeralternativen verwenden?
Wenn du dich für Zuckeralternativen entscheidest, dann ist das schon nicht schlecht, denn zusätzlichen Zucker in der Nahrung braucht kein Mensch. Dein Körper stellt den Zucker, den er benötigt, aus komplexen Kohlenhydraten (Getreideprodukte) selber her. Eine zusätzliche Zufuhr ist unnötig und gesundheitsschädlich, sodass Zuckeralternativen sinnvoll sein können.
100g Zucker enthalten 400 Kalorien und keinerlei Vitamine. Es ist ein Irrglaube, dass brauner Zucker gesünder ist, denn allein die Farbe sagt nichts über die Qualität des Zuckers aus. Oft wird Zucker durch die Zugabe von braunem Sirup oder Molasse einfach nachträglich wieder „gesundgefärbt“.
Es ist zwar richtig, dass unraffinierter Zucker mehr Mineralstoffe enthält, jedoch liegt deren Gesamtgehalt bei unter 1%. Um also durch Verzehr von unraffiniertem Zucker einen Gesundheitsvorteil zu erhalten, müsste man schon einige Kilo davon essen. Und das ist nun wirklich alles andere als gesund!
Schauen wir uns also Zuckeralternativen an:
Honig
Honig wird gerne als „viel gesünder als Zucker“ angesehen, enthält jedoch nichts anderes als verschiedene Arten von Zucker (Fructose, Glucose, Saccharose, Maltose und weitere Mehrfachzucker) und Wasser und ist daher genauso ungesund wie Zucker – bei ähnlichem Kaloriengehalt!
Was ihn von Kristallzucker unterscheidet, sind seine zusätzlichen wertvollen Inhaltstoffe: Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine und natürliche Farb- und Aromastoffe.
Wer sich den Gehalt dieser Stoffe in Milligramm pro 100g Honig anschaut, dem wird schnell klar: man müsste schon ein ganzes Fass Honig essen, um davon zu profitieren!
Honig ist also nicht gesünder als Zucker, denn vereinfacht gesagt ist Honig eine einfache Kombination aus ca. 80% Zucker und 20% Wasser. Als Naturheilmittel ist Honig auf jeden Fall gesünder als im Ersatz von Zucker.
Kokosblütenzucker
Der aromatische Kokosblütenzucker wird aus den Blüten der Kokospalme gewonnen. Das größte Marketingargument von Kokosblütenzucker ist sein niedriger glykämischer Index.
Grundsätzlich führt aber auch Kokosblütenzucker zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels und einer Insulinausschüttung und mit einem Kaloriengehalt von 384 Kalorien pro 100g ist er alles andere als gesund.
Es ist also immer noch gesünder, auf Zucker ganz zu verzichten, als Kokosblütenzucker zu verwenden. Kokosblütenzucker wird zwar etwas gesünder verstoffwechselt, wobei „etwas gesünder“ immer noch nichts mit „gesund“ zu tun hat.
Agavendicksaft
Was im Regal der Zuckeralternativen wie heller Honig aussieht, ist eingekochter Saft mexikanischer Agaven. Seine Süße erhält er aus einer Mischung von Fruchtzucker und Traubenzucker, wodurch er einen der niedrigsten Werte für den glykämischen Index unter den Zuckeralternativen erreicht. Das ist doch gut, wirst du denken, oder?
Nicht alle Menschen vertragen jedoch Fruchtzucker und generell unterstützt eine hohe Aufnahme von Fruchtzucker die Entstehung von Fettleibigkeit, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes Typ 2 / Insulinresistenz. Nicht so gut, oder? Auch Agavendicksaft gehört also zu den Zuckeralternativen, die du besser stehen lassen solltest.
Zucker ist besser in der Kosmetik als im Magen:
Ahornsirup
Diesen süßen Sirup gibt es in verschiedenen Farbschattierungen von hellbraun bis dunkelbraun. Ahornsirup ist eingekochter Saft aus Stämmen des Zuckerahorns. Unabhängig von seiner Farbe enthält der Sirup eine Mischung von hauptsächlich Saccharose und Fruktose in Wasser. Je dunkler der Sirup, desto kräftiger sein Aroma.
Wie jeder Pflanzensirup enthält auch Ahornsirup geringe Mengen an Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen, die jedoch mengenmäßig nicht zum gesundheitlichen Vorteil genutzt werden können. Gelegentlich etwas Ahornsirup auf Pfannkuchen ist okay – als gesunde Zuckeralternative taugt er jedoch nicht.
Molasse
Molasse sieht schön gesund braun aus und ist auch eine Art Pflanzensirup. Es handelt sich um eingekochten Zuckerrohrsirup, daher ist es wirklich nichts anderes als Zucker mit Wasser. Wenn du Rohrohrzucker in Wasser auflöst und etwas einkochst, erhältst du dasselbe Produkt.
Molasse gehört nicht zu den Zuckeralternativen, weil es sich um Zucker handelt.
„Süßstoff“
Was wir umgangssprachlich als „Süßstoff“ bezeichnen, können diverse synthetisch hergestellte Stoffe mit Süßkraft sein. Allen Stoffen ist gemeinsam, dass sie kalorienarm oder kalorienfrei und zahnfreundlich sind. Auch für Diabetiker sind sie geeignet, da sie insulinunabhängig verstoffwechselt werden.
Langzeitstudien liegen zu einigen dieser Stoffe noch nicht vor, manche Studien konnten in Tierversuchen jedoch ein erhöhtes Krebsrisiko feststellen. Da Süßstoffe vom Körper genauso wieder ausgeschieden werden, wie sie gegessen werden, stellen sie zudem eine Belastung für unsere Gewässer dar, da die Kläranlagen keine Süßstoffe herausfiltern können.
Rezepte:
Stevia
Stevia wird immer bekannter und wird aus den Blättern der Süßkraut-Pflanze gewonnen. Steviaprodukte haben mit ihren Stevia-Glykosiden eine bis zu 450 Mal höhere Süßkraft als Haushaltszucker. Dabei ist Stevia kalorienfrei, wird insulinunabhängig verstoffwechselt und ist daher auch für Diabetiker ein guter Zuckerersatz.
Stevia ist also eine der Zuckeralternativem, die wirklich so genannt werden darf, denn Stevia schadet weder deinen Zähnen, noch hebt Stevia den Blutzuckerspiegel oder das Gewicht auf der Waage. Stevia schmeckt nicht in allen Lebensmitteln (z.B. nicht in Kaffee), probiere aus, wie du die gesunde Alternative einsetzen magst.
Xylit / Birkenzucker
Xylit ist nichts „Künstliches“, sondern kommt in der Natur in vielen Lebensmitteln vor und wird in großen Mengen synthetisch aus z.B. Holz hergestellt. Der Zuckeraustauschstoff hat einen niedrigen glykämischen Index und enthält etwa 40% weniger Kalorien als Haushaltszucker. Er ist besonders deshalb beliebt, weil er die Entstehung von Karies vermindert.
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