7 Fragen über das weibliche Kondom

Das weibliche Kondom, ist eine Alternative zum klassischen Kondom für Männer und gleich wirksam. Damit kann die Frau verhüten, ohne dass sie von ihrem Partner abhängig ist. Auch sexuell übertragbare Krankheiten können damit verhindert werden. 
7 Fragen über das weibliche Kondom
Sergio Alonso Castrillejo

Geprüft und freigegeben von dem Pharmazeuten Sergio Alonso Castrillejo.

Geschrieben von Victoria Blázquez

Letzte Aktualisierung: 10. August 2022

Das weibliche Kondom ist in Deutschland kaum verbreitet. Doch es handelt sich um eine effektive Verhütungsmethode zur Schwangerschaftskontrolle und auch zur Vermeidung sexuell übertragbarer Krankheiten. Wir informieren dich heute deshalb etwas genauer über das Frauenkondom. Lies weiter, um mehr zu diesem Thema zu erfahren.

Wissenswertes über das weibliche Kondom

1. Wie wird das weibliche Kondom verwendet?

Wie wird das weibliche Kondom verwendet?
Das Frauenkondom besteht aus einer sehr dünnen Hülle, welche in der Scheide platziert wird und die verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen.

Das weibliche Kondom besteht aus einer sehr dünnen Hülle mit einem offenen und einem geschlossenen Ende, an dem sich jeweils ein flexibler Ring befindet. Um es richtig einzusetzen, muss Folgendes beachtet werden:

  • Das geschlossene Ende wird in die Scheide eingeführt, sodass es den Muttermund bedeckt.
  • Das äußere, offene Ende wird nicht in die Scheide eingeführt. Es befindet sich 2 – 3 cm außerhalb und bedeckt die Schamlippen. Der Ring verhindert, dass das Frauenkondom in die Scheide rutscht.

2. Wie wird das weibliche Kondom wieder entfernt?

Zur Entfernung wird der äußere Ring sanft gedreht, damit das Sperma nicht auslaufen kann. Du kannst dieses Kondom nur einmal verwenden und musst vor jeder sexuellen Beziehung ein neues Einsetzen. Das Frauenkondom wird nach der Verwendung im Müll (nicht im WC) entsorgt.

3. Welche Vorteile hat das weibliche Kondom?

  • Es schützt vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
  • Das Frauenkondom schützt auch vor ungewünschten Schwangerschaften.
  • Dafür benötigst du keine ärztliche Verschreibung.
  • Es ist billig und einfach erhältlich.
  • Da es sich um ein nicht hormonelles Verhütungsmittel handelt, hat es keine Nebenwirkungen.
  • Die Frau kann damit selbst die Kontrolle über die Verhütung übernehmen und hängt nicht vom männlichen Kondom ab.
  • Der Penis muss nicht erregt sein, um das Frauenkondom verwenden zu können. Die Frau kann es bereits bis zu acht Stunden vor der sexuellen Beziehung einsetzen.
  • Man kann dieses Verhütungsmittel auch während der Menstruation und während der Schwangerschaft verwenden.
  • Es ist ganz einfach, es einzusetzen und wieder zu entfernen.

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4. Nachteile des Frauenkondoms

das weibliche Kondom
Um Scheidentrockenheit während der sexuellen Beziehung zu verhindern, kann man ein spezielles Gleitgel verwenden. Damit verbessert sich die Erfahrung.
  • In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen (Juckreiz, Schwellungen) kommen.
  • Es gibt keinen direkten Kontakt zwichen Penis und Vagina, deshalb kann es möglich sein, dass die Stimulation geringer ist. Die Reibung kann außerdem dazu führen, dass zu wenig Feuchtigkeit vorhanden ist. In diesem Fall empfiehlt sich ein spezielles Gleitgel, um dies zu verhindern.
  • Das weibliche Kondom kann zerreißen.
  • Der äußere Ring kann während der sexuellen Beziehung in die Scheide rutschen.
  • Das weibliche Kondom kann jedoch auch mit dem Penis aus der Scheide herausgezogen werden.

5. Wo liegt der Unterschied zwischen weiblichem und männlichem Kondom?

Im Unterschied zum männlichen Kondom, das meist aus Latex hergestellt wird, besteht das Frauenkondom aus Polyurethan oder Nitril. Deshalb kann es auch von Frauen verwendet werden, die auf die Substanzen des männlichen Kondoms allergisch sind. 

Das Frauenkondom wird in der Regel nicht durch Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen beeinträchtigt, wie dies beim männlichen Kondom der Fall sein kann. Es wird nicht über den Penis gestülpt, sondern in die Scheide eingeführt.

6. Ist das Frauenkondom auch für mich geeignet?

Es ist sehr wichtig, vor der Beantwortung dieser Frage einen Frauenarzt aufzusuchen, um die individuellen Voraussetzungen zu klären und entsprechend das beste Verhütungsmittel zu wählen.

Da es verschiedenste Möglichkeiten gibt, kannst du eine Methode wählen, die sich genau an deine Bedürfnisse anpasst. Je nach Lebensabschnitt kannst du natürlich auch die Verhütungsmethode verändern. Im Allgemeinen solltest du dir bei der Wahl der Methode folgende Fragen beantworten:

  • Hast du einen festen Partner und unterhältst häufige sexuelle Beziehungen? Dann könntest du dich für eine Verhütungsmethode entscheiden, bei der du nicht jedes Mal ein Kondom (männlich oder weiblich) einsetzen musst, zum Beispiel die Spirale oder die Antibaby-Pille. Das weibliche Kondom ist besser für sporadische Beziehungen geeignet.
  • Reagierst du auf Nitril oder Polyurethan sensibel oder allergisch?
  • Hast du Schwierigkeiten dabei, das weibliche Kondom korrekt einzusetzen?
  • Liegen anatomische Abweichungen vor, die die Sicherheit durch das weibliche Kondom gefährden könnten?

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7. Handelt es sich um eine effiziente Methode?

Kondom
Wenn das weibliche Kondom korrekt eingesetzt wird, liegt seine Effizienz als Verhütungsmethode bei über 95 %.

Die Effizienz als Verhütungsmittel hängt beim weiblichen Kondom davon ab, ob es korrekt eingesetzt wird. Wenn es bei allen sexuellen Verhältnissen richtig verwendet wird, hat es eine Wirksamkeit von bis zu 95 %. Doch sehr oft sind die Nutzungsbedingungen nicht optimal, deshalb reduziert sich die Effizienz auf 79 %.

Solltest du einen besseren Schutz benötigen, kannst du das Frauenkondom in Kombination mit oralen Verhütungsmitteln, der Spirale oder mit einer implantierten Empfängnisverhütung verwenden. Es sollte jedoch nicht gleichzeitig mit einem männlichen Kondom zum Einsatz kommen, denn dadurch ist kein besserer Schutz garantiert, ganz im Gegenteil: die beiden Kondome aus unterschiedlichem Material reiben aneinander und können reißen.


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