Zerebrale Hypoxie: Formen und Ursachen
Als zerebrale Hypoxie bezeichnet man eine zu geringe Sauerstoffversorgung des Gehirns. Es handelt sich um eine ernste Situation, da durch den Sauerstoffmangel Zellschädigungen auftreten können. Sollte es zu Schäden kommen, kann dies weitreichende physische und mentale Konsequenzen haben.
Das Gehirn benötigt große Mengen an Sauerstoff, um seine korrekte Leistung garantieren zu können. Vier große Schlagadern versorgen das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut, doch wenn die Durchblutung gestört ist, erhält das Gehirn zu wenig Sauerstoff. Nach zwei Minuten ohne Sauerstoff wird man normalerweise ohnmächtig, nach zwei bis drei Minuten werden die ersten Zellen geschädigt und nach fünf Minuten entstehen irreparable Gehirnschäden. Eine zerebrale Hypoxie hat schwerwiegende Folgen!
Ursachen der zerebralen Hypoxie
Die Ursachen für eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff sind vielfältig. Es können beispielsweise Durchblutungsstörungen oder ein zu niedriger Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut vorliegen.
Folgende Situationen können zum Beispiel zu einer zerebralen Hypoxie führen:
- Höhe: Wenn man sich in großen Höhen über dem Meeresspiegel befindet, nimmt der Sauerstoff ab. Wir sprechen in diesem Fall von einer “Höhenkrankheit”, an der insbesondere Bergsteiger leiden.
- Gasvergiftung: Kohlenmonoxid ist der Hauptgrund für diese Ursache. Bei einer Gasvergiftung wird der Sauerstoff im Blut durch Kohlenmonoxid verdrängt. Auf diese Weise erhalten alle Körperzellen ein Element, das sie nicht für ihren Stoffwechsel nutzen können.
- Neurologische Erkrankungen des Markhirns: Einige Erkrankungen, wie beispielsweise die amyotrophe Lateralsklerose, greifen das Atemzentrum des Gehirns an, indem sie die Atemmuskeln lähmen. Wenn der Atemmechanismus versagt, wird die Sauerstoffaufnahme gestört und es kommt zu einem ähnlichen Prozess wie bei der Asphyxie.
- Asphyxie: Sowohl die absichtliche Asphyxie durch kriminelle Motive als auch unfallbedingte Situationen lösen eine zerebrale Hypoxie aus. Mögliche Ursachen sind Würgen, Ersticken mit Flüssigkeiten oder das Einatmen von Rauch bei einem Feuer.
- Hypotension: Wenn der Blutdruck zu tief sinkt, reicht er nicht mehr aus, um alle Organe zu versorgen, insbesondere die am weitesten vom Herzen entfernten. Zu den am stärksten betroffenen Organen gehört das Gehirn.
- Herzprobleme: Jede Herzerkrankung, die das rhythmische Pumpen einschränkt, kann eine zerebrale Hypoxie verursachen. Es kann ein akutes Ereignis sein, wie ein Herzinfarkt, oder eine chronische Erkrankung, wie Herzrhythmusstörungen.
- Schlaganfälle: Sie erzeugen in bestimmten Bereichen eine zerebrale Hypoxie, entweder weil eine Gehirnarterie durch ein Blutgerinnsel verstopft ist oder weil ein Teil der Gehirngefäße platzt und Blutungen verursacht.
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Formen der zerebralen Hypoxie
Abhängend vom denm durch die zerebrale Hypoxie betroffenen Gehirnbereich spricht man von verschiedenen Typen. Einige hypoxische Anfälle verletzen nur Zellen in einem bestimmten Gehirnbereich, während andere den gesamten Blutfluss stoppen.
So kann man die folgenden Arten der zerebralen Hypoxie beschreiben:
- Fokal: Die zerebrale Hypoxie ist in diesem Fall auf einen spezifischen Ort begrenzt. Das klassische Beispiel ist ein Schlaganfall, der von einem Blutgerinnsel ausgeht, das eine Gehirnarterie verstopft.
- Diffus: Dies ist die gleichmäßige Abnahme des zerebralen Sauerstoffflusses im gesamten Gehirn, ohne schwerwiegende Auswirkungen zu haben. Die Funktionen der Gehirnzellen nehmen ab, aber ein Infarkt tritt selten auf.
- Global: Auch hier betrifft die Reduzierung das gesamte Gehirn, aber sie ist ernst. Der Sauerstoffmangel ist signifikant und Zellen sterben ab. Die Folgen hängen davon ab, welcher Gehirnbereich davon betroffen ist.
- Massiv: Es handelt sich um eine sehr ernste Situation, bei der große Teile des Gehirns zur gleichen Zeit einen Infarkt erleiden, was lebensgefährlich ist und eine Genesung schwierig gestaltet.
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Wie kann man erkennen, ob man eine zerebrale Hypoxie hat?
Obwohl die Symptome einer zerebralen Hypoxie davon abhängen, wie lange der Sauerstoffmangel anhält, gibt es deutliche Merkmale. Bedenke, dass eine Hypoxie von wenigen Sekunden vielleicht keine Folgen hat. Wenn sie jedoch fünf Minuten andauert, kommt es wahrscheinlich zu einem Hirninfarkt.
Bei einer momentanern zerebralen Hypoxie kann es zu Konzentrationsschwächen, Gedächtnisverlust, ungewöhnlichen Gefühlen in den Extremitäten des Körpers, Sprachstörungen usw. kommen. Auch Bewegungseinschränkungen sind möglich.
Bei einer längeren Minderversorgung mit Sauerstoff kommt es zu Krämpfen, Ohnmacht mit Bewusstseinsverlust oder auch zu einem Koma. In diesem Fall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofortige lebenserhaltende Maßnahmen erfordert.
Werden die fünf Minuten zerebraler Hypoxie überschritten, kommt es zum Infarkt. Nach einem kleinen Infarkt ist die Genesung durch Rehabilitation möglich, doch ein massiver Infarkt kann den Tod des gesamten Gehirns zur Folge haben.
Daher sollte man bei jeglichen neurologischen Symptomen unbedingt einen Spezialisten aufsuchen. Wenn eine Person ohnmächtig wird und nicht sofort reagiert oder Krämpfe bekommt, ist es am besten, den Notdienst zu rufen, um schnelle Hilfe zu garantieren.
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